Fröhlicher Mann mit ausgebreiteten Armen

Ein Riss in der Psyche

Funktionierende Familien werden in unserem Land immer mehr zur Minderheit. Die Folge davon ist, dass Kinder oft zwischen den Elternteilen hin- und hergerissen werden, selbst, wenn die sich „im Guten“ getrennt und eine „praktikable Lösung“ für die Kinderbetreuung gefunden haben. Jede Trennung bedeutet einen Riss in der Psyche von Menschen und vor allem der darunter leidenden Kinder. Die Kinder haben keine Wahl.

Es setzt sich leicht ein dysfunktionaler Schmerz in der Seele ab, der den Menschen das Leben lang begleiten kann. Kinder verstehen nicht, warum Eltern sich trennen, und viele geben sich – bewusst oder unbewusst – selbst die Schuld dafür, dass die Ehe der Eltern zerbrochen ist. 

Gefangen

Das ist natürlich in hohem Maße ungerecht, denn die Kinder können am wenigsten dafür, wenn die Eltern am Zusammenleben scheitern. Den Eltern ein Vorwurf zu machen, wäre aber sehr einfach, viele kommen ebenfalls aus zerrütteten Familienverhältnissen. Gerade die Männer sind oft in einer langen Reihe von Generationen mit eigenen schwierigen, gescheiterten und überforderten Vätern gefangen.

Vieles davon begann schon nach dem Krieg, als Väter – oft nach vielen Jahren – aus der Kriegsgefangenschaft kamen, traumatisiert, und sich plötzlich in Familienstrukturen einfinden mussten, die durch die Mutter irgendwie im männerlosen Haushalt gebildet wurden.

In den meisten Familien ist dieses Thema nie aufgearbeitet, sondern immer nur weitervererbt worden. Und so ist es nicht verwunderlich, dass es gerade für Männer nicht leicht ist, ihre Rolle als Vater zu finden.

Schwierige Väter

Kinder, die aufwachsen mit einem schwierigen Vater, der übergriffig ist, vielleicht gewalttätig, vielleicht auch nur vernachlässigend und überfordert, werden dadurch auch wieder geprägt. Mein Vater hat es mit meiner Mutter nicht mehr ausgehalten, als ich vier Jahre alt war – das hat mich sehr geprägt. Ich empfand ihn als ungerecht, weil er uns verlassen hatte.

Persönliche Verantwortung

Die gute Nachricht ist, dass Gott ein gerechter Vater ist, ein Vater, der für viele ein Gegenbild zu dem ist, was sie in ihrer eigenen Familie erlebt haben. Im 1. Petrus 1, 17 (BB) heißt es: „Ihr betet doch zu Gott als eurem Vater. Er beurteilt jeden nach seinem Tun, ohne Ansehen der Person.“

Gott ist absolut gerecht. Er liebt jeden gleich viel und gleich intensiv. Das ist eine gute und beruhigende Nachricht. Es entbindet uns aber nicht von unserer persönlichen Verantwortung, auch wenn genetische Vererbung und soziales Umfeld uns beeinflussen.

Wir haben die Freiheit – und die Verantwortung -, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen. Wir sind nicht auf die Lebensweise unseres irdischen Vaters festgelegt. Selbst wenn wir von einem gestörten oder missbrauchenden irdischen Vater erzogen wurden oder in einer zerbrochenen Familie aufgewachsen sind, können wir uns dafür entscheiden, unserem himmlischen Vater zu folgen und ihm zu dienen – und wieder herstellen, heilen zu lassen!

Freie Wahl

Ganz gleich, was für einen Hintergrund du hast, Gott hat dir die freie Wahl gelassen. Wenn du auch in einem gestörten Elternhaus aufgewachsen bist, wirst du dieses gestörte Muster in Ihrem Leben fortsetzen? Oder wirst du dich dafür entscheiden, aus diesem sinnlosen Lebensstil auszubrechen und dein Leben auf dem Fundament von Gottes Liebe und Gerechtigkeit aufzubauen?

„Entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt … Ich und meine Familie werden jedenfalls dem Herrn dienen“ (Josua 24, 15 NLB).

Gebet

Vater, ich danke dir, dass du vollkommen und gerecht bist. Und ich danke dir, dass du mir das Privileg … und die Verantwortung … gegeben hast, zu wählen, wie ich leben will. Ich habe mich entschieden, dir zu folgen. Hilf mir, dir treu zu dienen und Tag für Tag weise Entscheidungen zu treffen. In Jesu Namen…

Sei gesegnet!

„Wir haben immer die Wahl: klagen, jammern, Schuld zuweisen – oder aufstehen, glauben, beten, handeln“ (Astrid Eichler).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de