Schreiben in ein Notizblock

Inventur

In Klagelieder 3,40 (HfA) heißt es: „Kommt, wir wollen unser Leben sorgfältig prüfen und wieder zurückkehren zum HERRN! Jeder, der ein Geschäft hat, macht regelmäßig Inventur. Er checkt seine Warenbestände und vergleicht sie mit seinen Büchern. Das hat einen guten Grund.

Er weiß, wo er wirtschaftlich steht, und er kann für die kommenden Monate darauf reagieren und eine Strategie entwickeln. Er kann schauen, ob sein Unternehmen gewachsen oder geschrumpft ist, in welchen Bereichen investiert werden muss und welche Bereiche gut laufen.

Es können mögliche Hindernisse entdeckt und Veränderungen forciert werden. So eine Inventur bedarf – je nach Größe des Unternehmens – eine ganze Menge Zeit und Energie, aber sie ist erforderlich, wenn jemand erfolgreich sein will. Ich denke, es gibt kaum ein gesundes Unternehmen, das solche Prüfungen nicht regelmäßig durchführt.

Inventur in meinem Leben

Eine regelmäßige Bestandsaufnahme unseres Lebens kann auch sehr produktiv sein. Nun ist mein Leben kein Unternehmen, aber dennoch ist es gut, regelmäßig Inventur zu machen. Es ist gut zu wissen, wo ich in meinem Leben stehe, wo ich Fortschritte gemacht habe und wo Hindernisse mich daran hindern. Ich kann entdecken, welche Bereiche gut laufen und wo ich investieren sollte.

Das kann mir helfen, Weichen besser zu stellen. Entdecke ich Bereichen in meinem Leben, die fruchtbar sind, die mich glücklich machen, dann kann ich sie fördern. Entdecke ich dunkle Flecken, schlechte Charaktereigenschaften, Verletzungen, Wut oder Schuld, dann kann ich darauf reagieren.

Ich kenne Christen, die sich seit vielen Jahren kaum bewegt haben. Sie hatten vor 20 Jahren Verletzungen, unter denen sie bis heute leiden. Oder sie haben seit 15 Jahren Charakterschwächen, unter denen die anderen leiden. Andere sind in Festungen gefangen, die sich in Suchtverhalten oder schlechten Entscheidungen zeigen.

Bestandsaufnahme

Gott hat ein Interesse daran, dass wir frei werden, dass wir unser Leben mit ihm genießen können, dass wir Platz in unseren Herzen für seine Liebe haben und ihm vertrauen. Da ist es gut, wenn ich eine Bestandsaufnahme bei mir selbst mache (bei anderen fällt mir das ja viel leichter auf, als bei mir selbst).

Wie hat sich meine Persönlichkeit entwickelt? Ist meine Persönlichkeit gewachsen oder hat sie abgenommen? Bin ich noch auf dem richtigen Weg zu meinen Lebenszielen oder gibt es Hindernisse? Und wie muss ich auf meine Bestandsaufnahme reagieren? Denn auch das ist entscheidend.
Frage dich auch nach deinen Beziehungen – zu deiner Familie, zu deinen Freunden, Arbeitskollegen, Nachbarn – und auch zu Gott. Sei ehrlich, denn mit Schönfärberei betrügst du dich nur selbst.

Und wenn du dann deine „Bilanzen“ hast, dann reagiere darauf und schau, wie dein nächster Schritt aussehen kann. Gott liebt dich und möchte dir helfen, dass dein Leben erfolgreich ist. Er ist ein guter Ratgeber. Deswegen heißt es am Ende des Verses auch: „Wir wollen wieder zurückkehren zum Herrn“. Oder, wie die Übersetzung „The Message“ schreibt: „Lasst uns genau hinschauen, wie wir leben, und unser Leben unter Gott neu ordnen.

Mach mal wieder Inventur!

Gebet:

Vater, hilf mir, einen guten, ehrlichen Blick auf mich selbst zu werfen. Hilf mir zu erkennen, was dich erfreut … und was dich enttäuscht. Hilf mir, mein Leben unter deiner Führung neu zu ordnen. In Jesu Namen … AMEN

Sei gesegnet!

„Für Wunder muss man beten, für Veränderungen muss man arbeiten“ (Thomas von Aquin).

Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de