singender Junge

Umfrage

Es gab wieder einmal eine Umfrage zum Thema Religion. Nichts Besonderes, denn spätestens seitdem der Schrumpfungsprozess der beiden großen Kirchen massiv an Fahrt aufgenommen hat, interessieren sich die verschiedensten Gruppen immer wieder an der Frömmigkeit der Bevölkerung. Aber diese Studie ist ein Stück anders. Sie wurde nämlich durchgeführt von Religionssoziologen der Universität Leipzig und fand deutschlandweit und repräsentativ statt. Das heißt, man stand nicht vor einer Kirche in einer Stadt und hat die Menschen befragt, sondern deutschlandweit einen gewissen Querschnitt der Menschen.

Bibel lesen

Dass nur etwa 1,3 % der Deutschen täglich und etwa 3,2 % etwa wöchentlich in der Bibel lesen und damit der Anteil seit 2014 ziemlich stark gesunken ist, mag gar nicht überraschen. Was mich aber erstaunt hat, war, dass 40 % der nicht gläubigen Menschen sich für biblische Inhalte interessieren.

Im Gegenzug lesen ca. 60 Prozent der evangelischen und katholischen Kirche die Bibel überhaupt nicht. Als Grund nennen die meisten Menschen eine „fehlende Relevanz“ der Bibel für ihr Leben. Aber – und auch das ist interessant – 90 % aller Bibellesenden und 63 % aller Nicht-Leserinnen und -Leser sind überzeugt, dass die Bibel zentrale Normen und Werte für die Gesellschaft überliefert.

Relevanz der Bibel

Das sind eine Menge Zahlen, die man erst einmal sortieren muss: Fast die Hälfte der Nichtchristen findet die Inhalte der Bibel interessant, während etwa 60 % der Menschen in den beiden großen Kirchen fehlende Relevanz der Bibel für ihr Leben als Grund angeben, warum sie die Bibel eigentlich nie lesen.

Dass nur wenige Menschen die Bibel regelmäßig lesen, kann ich verstehen. Als ich im Rahmen meines Theologiestudiums die Bibel lesen und lernen musste, hat sich mein Innerstes sehr dagegen gesträubt, so sehr, dass ich Schwierigkeiten hatte, mir Dinge zu merken und für meine Bibelkundeprüfung echt kämpfen musste.

Die Bibel ist aber keine Pflichtlektüre, wie Schillers „Die Räuber“ in der Schule. Seitdem ich mich regelmäßig mit dem Wort Gottes beschäftige, merke ich, wie mich das verändert. Nun ist es nicht so, dass ich jeden Tag die große Inspiration von Gott bekomme, jeden Tag lautstark seine Stimme, die in mein Leben spricht (obwohl beides sehr wohl vorkommt).

Mehr und mehr erkennen

Wenn du die Bibel liest, erkennst du mehr und mehr, wer Gott ist und wer du bist. Du erkennst mehr und mehr, wie Gott dich liebt und, dass es kein frommer Spruch ist, dass Gott einen guten Plan für dein Leben hat, sondern die Wahrheit.

Und das wird dich verändern. Die Bibel rückt so manches Vorurteil gerade und lässt dich vieles hinterfragen. Ja, es gibt Passagen, die mich jetzt vor lauter Aufregung nicht vom Hocker hauen, aber dennoch will die Bibel in unser Leben sprechen.

An Gottes Wort festhalten

Jesus geht so weit, dass er sagt: „Wenn ihr an meinem Wort festhaltet, seid ihr wirklich meine Jünger!“ (Johannes 8, 31 BB). Er meint damit nicht, dass ich den ganzen Tag mit einer Bibel unter dem Arm durch meinen Alltag renne (und oh ja, solche Menschen kenne ich).

Er sagt, dass seine Wahrheit gegen die Lügen dieser Welt stehen. Sagt dir die Welt, du wärst nichts wert, so sagt dir Jesus, du wärst so viel wert, dass er alles für dich geben würde. Sagt die Welt, Gott würde sich nicht für dich interessieren, sagt dir die Bibel, Gott ist ein liebender Vater, der dafür sorgen will, dass du dein Leben genießen kannst.

Ich habe erlebt: Je mehr ich die Bibel studiere, desto mehr verändert sie mich. Sie hilft mir, Altes, Schlechtes zu erkennen und abzulegen und mich Jesus ähnlicher werden zu lassen. Und Letzteres ist ein Prozess, an dem ich festhalten möchte. Schon allein deshalb ist es wichtig, an Gottes Wort festzuhalten.

Nimm dir Zeit

Nimm dir Zeit, die Bibel zu studieren. Fange mit ein paar Minuten an, aber fang an. Es ist ein bisschen wie beim Fitness. Am Anfang ist es nicht leicht, aber du merkst nach einer Weile, wie du fitter und fitter wirst.

Sei gesegnet!

„Lesen Sie doch mal die Bibel!“ (Nina Hagen).

(Quelle der Studie: https://ul.qucosa.de/api/qucosa%3A86133/attachment/ATT-0/)

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de