Menschenansammlung

DFB-Pokal

DFB-Pokal-Finale in Berlin. Die ganze Stadt ist im Ausnahmezustand. Bayer Leverkusen trifft auf Kaiserslautern, und abertausende Fans wollen das Spiel im Olympiastadion am vergangenen Samstag verfolgen. Leider kocht die Stimmung auch immer mal wieder über – aber dennoch können wir von den Fans etwas lernen.

Sport-Fans

Warst du schon einmal bei einem großen Sport-Event? Ganz gleich, welche Sportart man mag, ob Fußball, Basketball oder Eishockey, was mir auffällt, ist die Einheit und die Kraft, die davon ausgeht, wenn Fans für ihre Mannschaft einstehen.

Der Berliner Hauptbahnhof wurde vergangenen Samstag zur Fußball-Kathedrale, als Tausende für ihren Verein dort Fangesänge anstimmten. Das kann man gut finden oder auch nicht, aber es klingt schon gewaltig. In den USA habe ich erlebt, wie Big Bands immer dann anfingen zu spielen, wenn die eigene Football-Mannschaft gerade am Angreifen war.

Und wenn man schon einmal in der Mercedes-Benz Arena war und zuhören durfte, wie Tausende Fans „Hey, wir wollen die Eisbären sehen“ sangen, der weiß, was ich meine. Die Musik vereint. Die Musik lässt das Adrenalin durch die Adern fließen. Sie macht gute Laune und sie erzeugt Energie, die sich auf die Mannschaften überträgt.

Euphorisch und enthusiastisch

Sie ist natürlich völlig ungeistlich. Sie hat mit Gott nichts zu tun. Schade eigentlich, denke ich mir, denn wenn ich das mit der Art und Weise vergleiche, wie wir in Gottesdiensten und christlichen Veranstaltungen singen, dann wünsche ich mir manchmal so ein Feuer wie auf dem Sportplatz. Und ich frage mich:

Warum ist es so, dass Menschen für einen Sportverein so euphorisch und enthusiastisch sein können, für den lebendigen Gott aber nicht? Wenn ich im Stadion mit voller Kehle singe und vielleicht sogar tanze und hüpfe, dann ist das nichts Ungewöhnliches, aber wer würde schon auf die Idee kommen, das im Gottesdienst zu tun?

König David hat es getan – und seiner Frau war das ungeheuer peinlich (2. Samuel 6). Hat ein Sportverein mein Enthusiasmus mehr verdient als Gott?

Von ganzem Herzen

Fans, die ihre Mannschaft anfeuern, stehen hinter ihrem Verein. Das sollten wir doch auch tun. Sie singen für etwas, das kaum Bestand hat – gerade beim Fußball wird doch jetzt schon diskutiert, wie die Mannschaften am Ende der Saison umgebaut werden. Wir singen und loben einen Gott, der unveränderlich ist.

Vielleicht sollten wir es einfach mal ausprobieren, so unser Herz an Gott zu hängen, wie Fans es beim Sport tun. Heißt es nicht, wir sollen Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit deiner ganzen Kraft und all deinen Gedanken lieben (Lukas 10, 27)? Und sagt Jesus nicht auch: „Aber die Zeit kommt, ja sie ist schon da, in der die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten. Der Vater sucht Menschen, die ihn so anbeten“ (Johannes 4, 23 NLB).

Unseren Geist mit Gottes Geist verbinden

Mein Stil ist es nicht, laut herum zu grölen (wobei ich das keinesfalls verurteilen möchte). Aber von der Ernsthaftigkeit der Fans können du und ich etwas lernen: Wir sollten lernen, Gott mit dem selben feurigen Herzen zu loben, mit einem Geist, der wirklich bereit ist, sich mit Gottes Geist zu verbinden (denn das hat eine ganz andre Kraft als Fangesänge).

Wir sollten lernen, Gott zu feiern, der es mehr Wert ist, als jeder Sportverein. Das würde zum einen mächtig in uns etwas bewirken, es hätte aber auch eine große Ausstrahlungskraft. Stell dir vor, ein paar Tausend Christen würden Gott im Hauptbahnhof so feiern, wie es die Fußball-Fans am vergangenen Samstag getan haben.

ER hätte es verdient, denn er gewinnt immer. Er hat den Siegespreis schon lange „nach Hause“ geholt, und er möchte uns mit aufs Siegertreppchen nehmen. Wenn das kein Grund ist zu feiern, dann sollte ich auch beim nächsten Spiel meines Lieblings-Vereins leise sein.

Ich zumindest denke: Ein bisschen mehr Herz täte uns gut, ein bisschen mehr guter Geist (Gottes) ebenso und gerne auch ein bisschen mehr überschwängliche Freude.

Bleib fröhlich und sei gesegnet!

„Herr, von deiner weltverändernden Auferstehung lesen wir in der Bibel, wir feiern sie täglich in wohlbestallten Gotteshäusern, doch wir sollten sie draußen in der Welt feiern, und das mit allen Konsequenzen“ (Paul Reding).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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