Trennung

Date-Night

Gestern fand in unserer Gemeinde eine „Date-Night“ statt, ein Abend (nur) für Paare, die sich mal wieder abseits von Alltag und Kindern „daten“ (umgangssprachlich: eine andere Person zu einem Rendezvous / Date treffen). konnten. Angeboten wurde ein Tanz-Kurs, und ich war eingeladen, eine Andacht zu halten: Tanzen und Ehe. Da hatte ich wirklich ein wenig zu erzählen.
Denn tanzen und Ehe-führen zeigen einige Parallelen auf. Eine ist die Kommunikation. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mich meine Frau damals zu unserem ersten Tanzkurs überredet hatte. Bis dato konnte ich Walzer (für die Hochzeit) und Headbanging. Ich war wirklich ein Tanz-Muffel.

Tanzen

Das erste, was mir beim Tanzen gefiel, war die Tatsache, dass ich eine Stunde lang die Dame meines Herzens führen durfte – oder eher sollte. Die Sache an sich fand ich wirklich gut, aber leider wollten meine Gliedmaßen, vor allem die beiden Dinger, die an meinem Bauch nach unten wuchsen, nicht so recht machen, was ich wollte.

Irgendwann klappte es, aber da begannen schon die nächsten Probleme. Irgendwann fragte mich meine Frau Alexandra, was ich denn da für komische Bewegungen machen würde, mal ein merkwürdiger Druck, mal ein Zucken. Sie würde sich schon Sorgen um meine körperliche Gesundheit machen.

Kommunikation

Ich wusste genau, was ich tat, nämlich meine Frau „führen“, nur, dass sie das absolut nicht deuten konnte. Mir wurde schnell klar, dass die Kommunikation zwischen Mann und Frau alles andere als unkompliziert war. Wir sprechen einfach eine andere Sprache.

Diese Erkenntnis hat mit – bei allem Scheitern, was es natürlich auch immer mal wieder gab und gibt – schon sehr geholfen in meiner Ehe. Sich dessen klar zu werden, dass es sein kann, dass ich ein Signal sende, das auch beim Empfänger ankommt, aber im Zweifelsfall ganz anders interpretiert wird, kann mächtig viel Streit verhindern.

Achtsam mit Worten umgehen

In Sprüche 18, 21 (NGÜ) sagt die Bibel: „Worte haben Macht über Leben und Tod, und wer achtsam mit ihnen umgeht, kann ihre guten Früchte genießen.“ Achtsam mit den Worten umgehen, das ist das Stichwort. Mögen meine Worte auch noch so gut gemeint sein, sie können großen Schaden anrichten.

Es ist wichtig, dass wir lernen miteinander zu kommunizieren, denn Kommunikation ist alles. Wie viel Streit hätte schon verhindert werden können, wie viele Verletzungen, die durch Schwiegen verursacht wurde? Wie viele Missverständnisse hätten verhindert und wie viele Brüche gekittet werden können, wenn wir nur gelernt hätten, unsere Worte achtsamer zu nutzen.

Signale senden

Und das sage ich als Mann, wo Männer doch eher als „maulfaul“ gelten. Beim Tanzen haben wir es dann irgendwann gelernt. Ich habe gelernt, Signale zu senden, die meine Frau verstand und meine Frau hat gelernt, meine Signale besser zu verstehen und dann gut zu reagieren.

Im echten Leben klappt das leider nicht immer und das, obwohl wir nunmehr seit über 30 Jahren daran arbeiten. Aber auch und besonders, wenn das mit der Kommunikation wieder einmal in die Hosen gegangen ist, ist es umso wichtiger, sofort wieder anzuknüpfen und das Kind, das in den Brunnen gefallen ist (wie das schöne Sprichwort sagt), wieder herauszuholen.

Ansonsten geht jeder Tanz in die Hose – und eine Ehe driftet in eine ungute Richtung. Kommunikation ist nicht alles, aber viel wert im zwischenmenschlichen Miteinander. Lasst uns sensibler sein, was unsere Zunge anrichten kann: Leben und Tod sagt die Bibel.

Da ist die Richtung doch klar, oder?

Sei gesegnet!

„Liebe ist das einzige Mittel, den Fluch von Kommunikationsproblemen zu überwinden“ (Gordon MacDonald).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

Möchtest du meine Andacht jeden Morgen auf dein Handy bekommen? Dann abonniere gern meinen Kanal: https://t.me/juergensgedanken