Schwangerschaft

Teenagerin Maria

Früher habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, wie es Maria eigentlich gehen musste mit all dem, was sie erleben musste. Irgendwie fällt sie bei der ganzen Geschichte ein Stück hinten runter.

Es ist ja nicht nur so, dass Maria mit Dingen konfrontiert wurde, an denen ein gestandener Erwachsener mächtig zu knabbern gehabt hätte. Man geht davon aus, dass Maria vielleicht 13 oder 14 Jahre alt war, fast noch ein Kind.

Und sie wird in den jungen Jahren, bereits verlobt mit einem Mann, plötzlich übernatürlich schwanger. Unverheiratet schwanger zu werden, bedeutete damals eine Schande, eine Schmach.

Aber diese junge Frau, eine Teenagerin, muss ihrem zukünftigen Ehemann beichten, dass Gott sie berufen hatte, dass sie ein Kind in sich trug, das nicht von ihm sein konnte, denn die beiden hatten noch nicht miteinander geschlafen.

Jammern  – zweifeln

Und durch ein zweites Wunder verlässt Josef sie nicht. Und dann der nächste Schlag. Sie müssen in die Heimatstadt von Josef nach Bethlehem reisen, etwa 150 km.

Wie romantisch sehen bei uns die Bilder aus, wie Maria auf einem Esel reitet und Josef den Esel führt? In der Realität dürfte die Anstrengung kaum zu ertragen gewesen sein. Schau dir einmal Frauen an, die kurz vor der Geburt sind, dann weißt du, was für eine Last sie tragen, wie groß die Einschränkungen sind.

Wie muss Maria sich gefühlt haben? Hatte sie Zweifel? Hat sie geflucht oder gejammert? Ich wette, die meisten von uns hätten es. Wenn wir uns berufen wissen von Gott, dann erwarten wir doch, dass sie alle Türen öffnen, dass der Teppich für uns ausgerollt wird und wir von einem Sieg zum nächsten schweben.

Gott hält, was er verspricht

Die jugendliche Maria muss am Ende ihrer Kräfte gewesen sein, physisch, aber auch psychisch. Aber kein Wort ist in der Bibel erwähnt, dass sie nicht von Gott annimmt, was der ihr zumutet. Maria vertraut. Maria weiß, Gott ist an ihrer Seite.

Sie weiß, sie trägt den Sohn Gottes in sich, also wird alles irgendwie gut gehen. Wie oft geht es uns anders? Dinge laufen nicht so, wie wir es uns wünschen, Widerstände sind groß, Durchbrüche lassen auf sich warten – und sofort keimt in uns der Zweifel auf, Gott hätte uns aus irgendeinem Grund verlassen, würde uns nicht mehr hören.

Wie oft denken wir, das Leben sei uns zu schwer, das halten wir alles nicht mehr aus. Das macht doch alles keinen Sinn. Doch, macht es. Wenn du mit Gott gehst, geht er mit dir. Wenn du an Gott festhältst, hält er deine Hand. Und er hält, was er verspricht.

Hör auf zu jammern

Maria hat er nie versprochen, dass sie mit einer Limo ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht werden würde, wo sie im Einzelzimmer Chefarztbehandlung erhalten würde. Maria kannte die Prophetien der Heiligen Schriften. Sie wusste, der Retter würde sich erniedrigen, würde ganz nach unten kommen, in die tiefsten Tiefen der Welt.

Vielleicht hatte sie ihr Schicksal deswegen angenommen. Ich hatte einmal den Eindruck, Gott würde zu mir sagen: „Jürgen, hör auf, ständig zu jammern. Hör auf, dich ständig zu bemitleiden! Sieh nicht auf all das, was du nicht hast, sieh auf das, was ich dir schenke!“

Vielleicht ist das ein Gedanke, den wir mit in unseren Alltag nehmen sollten, dass wir aufhören zu wehklagen. Jammern macht nichts besser, sondern zieht uns nur noch mehr herunter. Ich zumindest habe mir vorgenommen darauf zu schauen, was Gott mir Gutes schenkt, wo er mich begleitet, wo er meine Hand nimmt, wo er mich tröstet und trägt.

Blickänderung

Das ändert meinen Blick – und ich sehe all die guten Dinge in meinem Leben, auch, wenn es manchmal echt schwer ist. Ich halte an der Hoffnung fest, weil ich sehe, dass Gott mich nicht alleine lässt. Und in mir wächst das Wissen: Am Ende wird alles gut. Das Beste kommt noch.

Lernen wir von Maria? Dann nimmt sie die wichtige Rolle ein, die ihr gebührt, als Dienerin von Gott, die Beschwerden auf sich nahm – ohne zu jammern und zu klagen – um Gottes Plan mit umzusetzen.

Sei gesegnet!

„Es lohnt sich, von Maria zu lernen: Sie war vollkommen bereit, Christus in ihr Leben aufzunehmen“ (Papst Franziskus).

 

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de