1 EURO unter der Lupe

Stimmt das wirklich?

Ich bin einmal gefragt worden, ob ich eifersüchtig bin, wenn ich sehe, dass andere mit etwas gesegnet werden, das ich auch gerne hätte. Schon allein, weil es mich in einem schlechten Licht hätte dastehen lassen, wenn ich das bejaht hätte, habe ich natürlich „nein!“ gesagt. Aber stimmt das wirklich? Mein Gegenüber setzte noch einen drauf und fragte: „Wenn du nicht neidisch bist, dass jemand bekommt, was du eigentlich haben möchtest, gönnst du ihm dann von Herzen, dass er genießen kann, was Gott ihm gegeben hat?“

Diese Frage ist schon schwieriger zu beantworten. Gönne ich anderen das wirklich von Herzen? Die Bibel sagt: „Seid nicht geldgierig, sondern seid zufrieden mit dem, was ihr habt!“ (Hebräer 13, 5 BB). Die englische „King James Bibel“ formuliert das sogar noch dramatischer: „Euer Verhalten soll ohne Begehrlichkeit sein; seid zufrieden mit dem, was ihr habt“ (Hebräer 13:5 NKJV).

Segnungen

Ich frage mich manchmal: Wenn ich so eine große Klappe habe und Behauptungen über meinen Glauben so in den Ring werfe, kann es sein, dass Gott mich ab und zu prüft, ob ich zum Beispiel so einen Vers in meinem Leben auch umsetze? Kann es sein, dass er mir jemanden vor die Nase setzt, der hat, wonach ich mich eigentlich sehne, um zu sehen, wie ich reagiere?

Ich weiß es nicht genau, aber ich kann es mir gut vorstellen. Genauso, dass er mich erst dann mit mehr segnet, wenn ich mit dem, was ich habe, wirklich zufrieden bin. Kannst du das zu jemanden anderes aus tiefstem Herzen sagen: „Ich freue mich für dich, weil du gesegnet bist!“?

Auch, wenn es mir nicht immer leichtfällt, so glaube ich daran, dass Gott mir im Leben nichts vorenthalten will, wenn ich ihn um etwas bitte und er es mir verwehrt. Ich glaube, dass Gott mir alles gibt, was ich brauche, damit ich mein Leben genießen kann.

Mehr auf Gott schauen, als auf seine Segnungen!

Gott weiß, dass Neid und Eifersucht wie Geschwüre sind, die uns innerlich auffressen und uns unser Leben vermiesen. Und es wird immer jemanden geben, der mit mehr gesegnet ist, als ich es bin, zumindest materiell. Aber ist der Mensch auch glücklicher?

Gott möchte, dass wir auf ihn bauen und nicht auf die Segnungen, die er uns schenkt. Er hält ewig, alles Materielle ist vergänglich. Gott erfüllt wirklich, alles Materielle mag kurzfristig einen Kick in unser Leben geben, aber die Freude kann ebenso schnell wieder verschwinden.

Deswegen möchte Gott, dass wir unsere Eifersucht ablegen und ihn zur obersten Priorität machen (übrigens ist das auch eine der Fragen, die ich natürlich auch bejahen würde, ob Gott bei mir die Nummer eins im Leben ist. Aber es bleibt auch hier die Frage, ob das wirklich stimmt oder nur eine fromme Floskel ist).

Ich bin mir sicher, dass Gott möchte, dass es uns in jeder Hinsicht gutgeht. Er möchte, dass wir seine Güte erkennen und sehen, wie gut er für uns sorgt. Er ist unser himmlischer Vater. Aber dazu müssen wir mehr auf ihn schauen, als auf seine Segnungen!

Gebet

Gott, ich bitte Dich, mir die Bereiche in meinem Leben zu zeigen, in denen ich der Eifersucht und der Habgier nachgegeben habe, und mir hilfst, meine Prioritäten neu zu ordnen. Ich möchte Dich mehr begehren als Deine Segnungen. AMEN

Sei gesegnet!

„Neid ist die Eifersucht darüber, dass sich Gott auch mit anderen Menschen außer uns beschäftigt“ (Ernst Reinhold Hauschka).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de