Gott lässt nicht locker

Je tiefer man in das Buch Jona eintaucht, desto mehr entdeckt man, wie Gott ist, wie er sich sorgt, wie er handelt, wie er nicht locker lässt. Jona befindet sich auf einem Schiff, weil er vor dem Auftrag Gottes fliehen möchte. Und genau deswegen schickt Gott einen Sturm, weil er Jona zurückbringen möchte. Alle auf dem Schiff versuchen, die Situation zu retten, versuchen das Schiff zu retten und schließlich und endlich auch ihr Leben – nur Jona, der hat sich in die hinterste Ecke verkrochen und schläft. Und genau jetzt geschickt etwas, das wirklich umwerfend ist.

Die Wurzel des Übels finden

Als nichts hilft, wird endlich auch auf Jona reagiert: „Da kam der Kapitän zu ihm und sagte: »Was ist mit dir, du Schläfer? Steh auf! Ruf zu deinem Gott! Vielleicht denkt dieser Gott an uns und wir gehen nicht unter!«“ (Jona 1, 6 HfA).

Den Seeleuten aber ist das nicht genug. Sie wollen herausfinden, wer Schuld an der Misere ist. Das wäre in so mancher Situationen im Leben genau das richtige, wenn alles den Bach heruntergeht, sei es bei Freundschaften, im Betrieb oder auch in der Gemeinde. Manchmal müssen wir die Wurzel des Übels finden, damit nicht alles kaputtgeht.
 

Das Los werfen

Und diese Männer tun, wovon sie sich Antworten erhoffen. „Die Männer sagten zueinander: »Kommt, lasst uns das Los werfen, um zu sehen, weswegen uns dieses Unglück zustößt.«“ (Jona 1, 7 HfA). Hätten sie Gott gekannt, sie hätten Gott fragen können, aber sie kannten ihn nicht. Also werfen sie das Los. 
 
Ich weiß nicht, was sie getan haben. Haben sie gewürfelt, so zeigten alle Würfen auf Jona. Wenn sie eine Flasche gedreht hatten, sie hätte auf Jona gezeigt. Aus einem Topf mit Namen hätten sie den von Jona gezogen. 
 
Was daran wirklich irre ist, ist die Tatsache, dass Gott Menschen nutzt, die ihn nicht kennen und Rituale, die nicht seine Rituale sind, um seinen Plan deutlich zu machen. Er lässt nicht locker.
 

Gott ist anders

Gott hätte Jona einfach über Bord spülen können, wenn der sich nicht so verkrochen hätte. Er hätte alles möglich anstellen können, um zu zeigen, dass Jona für das ganze Desaster verantwortlich war. Aber er spricht durch das, was wir oft Zufall nennen. 
 
Warum tut er das? Ich denke, er tut das aus zwei Gründen: Er gibt damit Zeugnis über sich selbst, denn die Seeleute erkennen, dass er Gott ist. Sie erkennen, was er für eine Macht hat und dass er anders ist, als alles, an das sie glauben. Er ist kein toter Gott, er ist ein Gott, der lebt, der spricht, der handelt. 
 
Das zweite ist, dass er weiterhin um Jona wirbt, um seinen Auftrag für ihn. Wenn Gott versprochen hat, er wird uns Menschen ein Leben in Fülle schenken, dann denken wir oft, das sei der Sinn im Leben. Gott hat uns aber nicht erschaffen, nur um Spaß zu haben, sondern, weil er einen Auftrag für uns hat – und dieser Auftrag unser Leben erfüllen wird. 
 

Gott lässt nicht locker

Du hast einen Auftrag von Gott. Du kannst sicherlich erfolgreich sein im Leben, viele Dinge erreichen und unternehmen, aber dir entgeht das Wichtigste, wenn du vor deinem Auftrag wegläufst. Doch Gott lässt nicht locker, Gott gibt nicht auf, auch bei dir nicht. 
 
Er ist von dir nicht abhängig, um die Welt zu bewegen, aber er möchte dich in seinem Team haben. Und deswegen nutzt er auch bei dir immer und immer wieder alle möglichen Dinge, um um dich zu werben. Das mögen Dinge sein, wie das Reden durch die Bibel oder eine Predigt, vielleicht sogar so etwas Kleines, wie meine Gedanken – aber Gott nutzt auch Menschen, Aktionen, Rituale, von denen du es vielleicht gar nicht erwartet hast.
 

Wir haben einen Auftrag!

Solange wir leben, haben wir einen Auftrag. Und solange wir leben, lässt Gott nicht locker, um uns zu werben. Wenn wir bereit sind, für Gott zu leben, ihm unser Leben hinzuhalten und zu sagen: „Herr, hier sind mein Herz, meine Zeit, meine Talente, meine Familie, meine Hobbys, mein Job, ich stelle dir all das zur Verfügung. Bitte mach das Beste aus all dem!“ – dann wird Gott es tun und wirklich das Beste aus unserem Leben herausholen. 
 
Jona war dazu nicht bereit. Sind wir es? Oder haben wir Angst und Sorgen davor, etwas zu verpassen und rennen doch wieder in die andere Richtung? Was denkst du?
 
„Erfolg haben, das heißt vor allem, die Aufgabe erfüllen, die Gott uns anvertraut hat – und das sieht in der Praxis bei jedem etwas anders aus, doch wir alle haben dasselbe Ziel: Wir erfüllen unseren Auftrag, indem wir Gott und den Mitmenschen dienen“ (John Graz).
 
Sei gesegnet!
 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de