Glaube und Geld

Ein Schreckgespenst macht wieder die Runde. Unser Wohlstand ist in Gefahr. Der Krieg gegen die Ukraine treibt die Inflation mächtig an und die Angst macht die Runde, dass wir uns in absehbarer Zeit von unserem Lebensstandard verabschieden müssen – und damit auch davon, dass wir unser Leben genießen können.
Nun stehen Glaube und Geld vermeintlich sehr auf Kriegsfuß miteinander. Wenn man in der Kirche anfängt, über Geld zu predigen, dann wird es meist sehr still. Geld ist ein Thema, über das man nicht so gerne spricht – und schnell kommen ganz komische Gefühle hoch.

 

Sorgen und Probleme

Dabei zeigt gerade die Angst vor dem Wertverlust des Geldes, wie sehr wir eine Koppelung zwischen Lebensglück und Geld sehen. Wenn wir ehrlich sind, dann sind wir der festen Überzeugung, dass Reichtum eine ganze Reihe unserer Probleme beseitigen und ebenso eine ganze Reihe Sorgen von uns wegnehmen würde.

Wer würde schon Nein sagen, wenn man ihm mehr Geld anbieten würde. Auf der anderen Seite wissen wir tief im Herzen, dass Geld eben nicht glücklich macht. Es beruhigt auch nicht. Ansonsten müssten alle Lotto-Jackpot-Gewinner die glücklichsten Menschen der Welt sein.

Sind sie aber in der Regel nicht. Plötzlich haben sie eine Menge (neuer) guter Freunde, bei denen man sich fragt, ob die den Menschen oder sein Reichtum  attraktiv finden. Und genauso plötzlich haben diese Menschen ganz neue, ganz andere Sorgen und Probleme.

Und dann gibt es noch die Menschen, die meinen, gerade als Christ müsse man eher arm sein, denn das gehöre zum „Leiden mit Christus“ dazu und mache letztendlich wirklich glücklich.

Freude und Geld

Beides kann stimmen und beides kann absolut falsch sein. Wusstest du, dass die Bibel sagt, dass Freude und Geld zusammenhängen können? Im Buch Prediger findet sich dazu ein interessanter Vers. Er lautet: „Ein gutes Essen macht fröhlich, Wein macht das Leben lustig, und Geld macht beides möglich!“ (Prediger 10, 19 HfA).

Wenn du genügend Geld hast und dir ein gutes Essen und einen leckeren Wein leisten kannst, vielleicht noch mit Freunden, dann wird das dein Leben nicht unbedingt unglücklicher machen.

Wie ist der Spagat nun aufzulösen?

Geld zu haben ist kein Garant für ein Leben, dass du genießen kannst. Umgekehrt gibt es genügend Beispiele dafür, dass es glückliche Menschen gibt, die wenig Geld oder andere materielle Dinge besitzen.

Mit Geld kannst du sicherlich eine ganze Reihe Probleme lösen und Sorgen von dir abwenden, manches aber nicht. Auch reiche Menschen können krank werden und einsam, depressiv und sorgenvoll.

Es kommt also weniger auf die Menge des Geldes an, als vielmehr die Frage – wie gehe ich mit dem, was mir Gott anvertraut, um. Ich will noch nicht einmal fragen, welche Stellung das Geld in unserem Leben hat, denn (Fast) jeder würde zu mehr Geld nicht nein sagen.

Materieller Reichtum

Es geht vielmehr um die Frage: Wie gehe ich als Haushalter, dem Gott ein bestimmtes Maß an materiellem Reichtum zur Verfügung stellt, mit meinem Geld um? Um diese Frage zu beantworten, lade ich dich ein, dich auf einer sehr herausfordernde Frage einzulassen:

Wie leicht würde es dir fallen, Gott alles, was du hast, zur Verfügung zu stellen und zu sagen: „Gott, ich vertraue dir. Ich weiß, du liebst mich und meinst es gut mit mir. Du kannst mit allem, was ich habe, machen, was du willst“?

Und mit alles meine ich alles. Denke bitte einmal darüber nach und überlege, warum dein Herz antwortet, wie es antwortet. Und dann sprich mit Gott darüber, denn was auch immer dein Herz sagt, zeigt dein Verhältnis zu Gott und dein Verhältnis zum Geld.

„Ein reicher Mann ist oft nur ein armer Mann mit viel Geld“ (Aristoteles).

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de