Hand in Handschellen

Vererben

Eltern vererben Dinge an ihre Kinder, manchmal sind es Immobilien, manchmal Autos, manchmal Geld. Eltern vererben aber auch noch andere Dinge an ihre Kinder: Aussehen und Charaktereigenschaften. Trotz der Zeit der Pubertät, in der wir alles anders machen wollen, als Mama und Papa, bleiben wir immer noch ihre Kinder – und das erkennt man einfach. Aber noch eine weitere Sache wird vererbt, und das ist weniger lustig. Kinder aus Elternhäusern, in denen sie Gewalt erlebt haben, werden oft selbst gewalttätig. Frauen, die einen Vater hatten, der der Mutter Gewalt angetan hat, suchen sich oft selber Ehemänner, die gewalttätig sind. Kinder aus Suchtfamilien haben oft selbst mit Sucht zu kämpfen. 

Man kann das mit der Frage der Erziehung und der Vorbilder erklären, es hat aber auch eine geistliche Dimension. Die Bibel sagt: „Wenn jemand an seiner Schuld festhält, muss er die Folgen tragen, und nicht nur er, sondern auch seine Kinder, Enkel und Urenkel!“ (3. Mose 14, 18 HfA). Wie können wir Freiheit erlangen?

Schuld nachfolgender Generationen

Das sind deprimierende Worte. Als Schulkind habe ich immer rebelliert, wenn von der Schuld der Deutschen gesprochen wurde, was die Nazizeit angeht. Besonders, wenn es um die Verfolgung und Tötung der Millionen von Juden angeht.

Heute weiß ich, dass diese Schuld an Generationen klebt.

In meiner Familie war es der Alkohol, die Sucht, die eine große Rolle gespielt hat. Solchen offensichtlichen Dingen schenkt die Gesellschaft mittlerweile eine gewisse Beachtung. Man versucht, Bindungen zu brechen, indem man durch pädagogische Maßnahmen und Therapien die nächste Generation versucht stark zu machen. Wir erlangen ein kleines Stück Freiheit.

Aber die geistliche Dimension bleibt. Negatives Verhalten aufgrund einer Auflehnung gegen Gott (oder einer bewussten Ablehnung von Gott) prägt nicht nur das Leben des Menschen selber, sondern auch hier die nachfolgenden Generationen.

Ketten zersprengen und Freiheit erlangen

Folge davon sind negative Verhaltensweisen, Schmerz, Depressionen, dysfunktionale Beziehungen. Viele Kinder wachsen bis ins Erwachsenenalter mit solch einem Gepäck auf, das sie in der Kindheit mitgenommen haben. Dysfunktionale Verhaltensweisen und Glaubenssysteme, die Kinder von ihren Eltern lernen, wirken sich oft auf ihre Beziehungen als Erwachsene aus.

Die gute Nachricht ist, dass solche Dinge gebrochen werden können. Ketten können zersprengt werden, Mauern eingerissen, Festlegungen zerstört. Jesus ist auf die Welt gekommen, um der Welt zu zeigen, wie sein Vater, wie Gott ist: voller Liebe zu uns, voller Zuwendung.

Freiheit

Er hat zu Lebzeiten schon Bindungen zerbrochen und Menschen freigesetzt. Mit seinem Tod hat er die Macht, die hinter all dem steht, gebrochen und mit seiner Auferstehung hat er sie ein für alle Mal besiegt.

Wenn wir diese Kraft der Auferstehung in unserem Leben in Anspruch nehmen, dann können wir wirklich frei werden, frei von Bindungen, frei von negativen Gedanken, frei von Charakterschwächen, frei von allem Unguten, das wir als Erbe in unserem Gepäck mit uns durch das Leben schleppen.

Aber wir müssen es in Anspruch nehmen. Die Bibel sagt: „Wenn euch also der Sohn Gottes befreit, dann seid ihr wirklich frei“ (Johannes 8, 36 HfA). Lass deine Vergangenheit hinter dir, wirf alles Gepäck ab, was du geerbt hast, was dich belastet.

Am Kreuz schenkt Gott dir Freiheit. Immer mehr Freiheit, je mehr negatives Gepäck du bei ihm lässt. Schau dir alle Bereiche in deinem Leben an, die dich belasten, wo du scheiterst, Schmerzen erlebst oder Bindungen spürst, die schlecht sind. Und dann lege einen Bereich nach dem anderen bei Jesus ab, bitte ihn, diese Ketten zu sprengen und dir Freiheit zu schenken.

Sei gesegnet!

Freiheit ist keine Sache des Raumes, sondern der Seele“ (Arno Backhaus).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de

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