Schriftzug Jesus an der Wand

First things first

Einen Wert, den wir unseren Kindern versuchen beizubringen, ist es, Prioritäten zu setzen. „Tu erst das Notwendige, dann das, was du magst.“ Das ist auch für uns wichtig, damit wir uns nicht verzetteln. Und das kann manchmal eine Herausforderung sein, denn Ablenkung gibt es genügend. Schnell brummt ein Handy, ein „Bing“ erinnert einen, dass man nicht vergessen soll, seine Sprach-App zu nutzen. Nebenbei dudelt Musik aus den Boxen oder Bilder flimmern auf irgendwelchen Monitoren. Und wie schnell tauchen gerade junge Leute in Kurzvideos ab, obwohl sie eigentlich irgendetwas am Rechner recherchieren wollten?

„First things first“, sagen wir dann immer, was so viel bedeutet, wie „das Wichtigste zuerst!“ und mahnen unsere Kinder, zu lernen, die Prioritäten nicht aus den Augen zu verlieren. Meine Beobachtung ist, dass das der nächsten und übernächsten Generation immer schwerer fällt.

Vorbild

Alles ist so schnelllebig, ein Wisch mit dem Finger und schon gibt es den nächsten Content. Und Konzentrieren über mehr als zehn Minuten funktioniert oft maximal beim Zocken. Ganz ehrlich: Diese Entwicklung bereitet mir Sorge.

Bei meinen Kindern habe ich von Gott einen Erziehungsauftrag bekommen. Aber ich muss mich ehrlicherweise auch selber fragen: Was für ein Vorbild bin ich eigentlich?

Wir leben in einer schwierigen, schnelllebigen und von Versuchungen geprägten Welt. Wie sieht es da mit meinen Prioritäten aus? In den Zehn Geboten heißt es doch, dass Gott meine Nummer eins im Leben sein soll, und Jesus bekräftigt das, als er gefragt wurde, was das wichtigste Gebot sei: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft.“ (Markus 12, 30 BB).

Prioritäten setzen

Nun hat das sicherlich nicht immer mit überschwänglichen Gefühlen zu tun, wohl aber mit dem Setzen von Prioritäten. Steht Gott an erster Stelle in meinem und deinem Leben? Wenn du morgens aufstehst, was ist das Erste, das du tust? Eine Tasse Kaffee trinken? Dich um dein Outfit kümmern?

Und an welcher Stelle kommt dann Gott wirklich vor? David schreibt in Psalm 81, 10 (BB): „Du sollst keinen anderen Gott bei dir dulden! Du sollst keinen fremden Gott anbeten!“ Bedeutet das nicht, dass Gott mir wichtig sein sollte im Leben? Dass er mir wichtiger sein sollte als alles andere?

Das Wichtigste zuerst – „first things first“

In unserer geschäftigen Welt ist es sicherlich schwierig, das Wichtigste zuerst zu tun. So viele Leute wollen etwas von uns, so viele Gedanken beschäftigen uns. Wir müssen uns um unsere Familien kümmern, um unseren Job, den Haushalt, müssen unsere Rechnungen bezahlen, Pflichten erfüllen.

Aber ganz ehrlich: So schnell sich meine Kinder verzetteln und kaum erreichen, was sie eigentlich tun wollen (oder besser sollen), wenn sie keine Struktur in ihrem Leben lernen aufzubauen, so sehr verzetteln wir uns auch.

Bei meinen Kindern gibt es deswegen gewisse Regeln: Beim Hausaufgaben machen ist das Handy ausgeschaltet oder zumindest auf lautlos weggepackt – eine Ablenkung weniger. Vielleicht sollten wir uns auch gewisse Regeln oder Standards setzen!

Den Tag mit Gott beginnen

Lass uns den Tag, jeden Tag, mit einem Gespräch mit Gott beginnen. Auf Neudeutsch könnte man sagen, starte in den Tag mit einem kurzen (oder längeren) „Briefing“ mit Gott. Sage ihm, was dich Beschäftigt. Frage ihn nach seinem Willen für dich für diesen Tag und bitte ihn, sich um deinen Terminkalender zu kümmern.

Dann kannst du in den Tag gehen mit der Sicherheit, dass derselbe Gott, der Himmel und Erde aus dem Nichts erschaffen hat, dir helfen kann und helfen möchte, deinen Alltag zu meistern und die Prioritäten richtig zu sortieren.

Sei gesegnet!

„Sei ein halber Christ, und du wirst gerade genug Religion haben, um dich unglücklich zu machen“ (C. H. Spurgeon).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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