Mädchen flüstert Jungen etwas ins Ohr

Wie siehst du dich selbst? 

Als ich kurz vor den Ferien meinen Kindern in der Schule gesagt habe, dass jedes einzelne unendlich wertvoll und kostbar ist, schauten mich einige mit großen Augen an. Manche von ihnen haben das Gefühl, eher überflüssig und ersetzbar zu sein. Das tat mir sehr weh – aber ich habe auch darüber nachdenken müssen, wie ich mich eigentlich selbst sehe.
Ich glaube, ein glückliches und zufriedenes Leben beginnt immer mit einem glücklichen und zufriedenen ICH. Es ist wichtig, dass wir wissen, dass wir einmalig und einzigartig erschaffen wurden, und dass Gott sich etwas dabei gedacht hat, dass wir so aussehen, wie wir aussehen, die Gaben und Begabungen haben, die wir haben und leben, wo und wann wir leben.

Und, dass er es gut mit uns meint. Er hat dich nicht zum Fraß vor die Löwen geworfen, er hat dich an einen Platz gestellt, an dem du wertvoll und unersetzbar bist.

Belügst du dich selbst?

David schreibt in einem seiner Lieder: „Wollt ihr ein glückliches Leben führen und gute Tage erleben? Dann hütet eure Zunge vor bösen Worten und verbreitet keine Lügen!“ (Psalm 34, 13-14 NLB). Ja, wir wissen, wir sollen nicht lügen, aber es beginn bei ganz kleinen Dingen und beginnt bei uns selbst.

Als ich einmal „ich Idiot“ zu mir selbst sagte, weil ich etwas Ungeschicktes getan hatte, wies mich ein lieber Mensch darauf hin: „Weißt du eigentlich, dass das eine Festlegung vor der unsichtbaren Welt ist?“ Ich habe mich lange über diesen Spruch lustig gemacht, denn ich hielt das für Quatsch.

Heute tut mir meine Arroganz leid, denn der Mensch, der mich ein Stück warnte, hatte absolut recht. Ich beginne im kleinen Lügen und böse Worte über mich zu verbreiten. „Die Zunge kann töten oder Leben spenden“ (Sprüche 18, 21), warnt uns der weise Salomo. Worte haben Macht!

Deine Worte können aufbauen, und sie können zerstören. Das gilt für andere, das gilt aber auch für uns selbst. Bist du für dich selbst oder bist du gegen dich? Niemand liebt alles an sich selbst, das tue ich nicht, das tust du bestimmt auch nicht.

Lügen

Aber rede dir nie ein, du wärst dumm, ein Idiot, ein Trottel oder sonst irgendetwas. Das Schlimme an Lügen ist, dass immer etwas hängen bleibt, wenn sie verbreitet werden. Das gilt auch für Lügen, die wir uns selbst sagen. Vielleicht denkt du auch, dass das übertreiben ist, so wie ich es einst tat. Aber meine Erfahrung ist, dass ungute Worte und Lügen dem Bösen die Tür öffnen.

Wenn es Dinge gibt, die dich wirklich an dir stören, dann versuche diese Bereiche zu verändern, Schwächen zu stärken, Stärken auszubauen und manches, was du nicht hast oder kannst, auch anzunehmen.

Gott liebt dich!

Sieh dich mit den Augen, mit denen Gott dich sieht und sprich auch so über dich selbst. Anstatt zu sagen: „Ich bin ein Trottel, der nichts kann, zu nichts zu gebrauchen ist und unbegabt obendrein ist“, sage: „Ich bin ein Kind Gottes, das wunderbar beschenkt wurde. Ich habe einen Auftrag von Gott in dieser Welt, den nur ich erfüllen kann und der mich erfüllt. Das weiß ich, weil Gott mich liebt!“

Das wird mehr als dein Bild über dich selbst verändern!

Sei gesegnet!

„Belüge dich vor allem nicht selbst. Ein Mensch, der sich selbst belügt und seiner eigenen Lüge zuhört, kommt an einen Punkt, an dem er weder in sich selbst noch in seiner Umgebung eine Wahrheit erkennen kann, und verfällt so in Respektlosigkeit gegenüber sich selbst und anderen. Da er niemanden respektiert, hört er auf zu lieben, und da er keine Liebe hat, gibt er sich den Leidenschaften und groben Vergnügungen hin, um sich zu beschäftigen und zu amüsieren, und erreicht in seinen Lastern die völlige Bestialität, und das alles kommt von der ständigen Lüge gegenüber anderen und sich selbst“ (Fjodor Dostojewski).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de