Ein Arm liegt auf der Bettdecke

Ist Faulheit Sünde?

Es gibt Dinge, die die Bibel Sünde nennt, die sind offensichtlich: Lüge, Betrug, Gewalt und Hass. Andere können wir Menschen gut verstecken: Neid, Selbstsucht (na gut, das klappt nicht immer), Gier und Lust. Wieder andere – Faulheit – bemerken wir selbst oft gar nicht.

Vielleicht würde man auf den ersten Blick auch gar nicht auf die Idee kommen, in ihr etwas Schlimmes oder Böses zu sehen, aber die Rede ist von der Faulheit. Besonders, die, die von ihr betroffen sind, werden bestimmt nicht gleich bemerken, dass sie etwas Falsches tun – oder in dem Fall vielleicht nicht tun.

 

Faulpelz

In Sprüche 6 begegnet uns eine interessante Passage. Dort heißt es: „Beobachte die Ameisen, du Faulpelz! Nimm dir ein Beispiel an ihnen, damit du endlich klug wirst: Kein Vorgesetzter treibt sie an; trotzdem arbeiten sie den ganzen Sommer über fleißig und legen in der Erntezeit ihre Vorräte an. Wie lange willst du noch im Bett bleiben, du Faulpelz? Wann stehst du endlich auf?  »Lass mich noch ein bisschen schlafen«, sagst du, »ich will nur noch ein Weilchen die Augen zumachen und kurz verschnaufen!«  Doch während du dich ausruhst, ist die Armut plötzlich da, und die Not überfällt dich wie ein Räuber“ (Sprüche 6, 6-11 HfA).
 
Um herauszufinden, ob Faulheit ein Problem in deinem Leben darstellt, kannst du dir folgende Fragen stellen: 
  • Findest du immer wieder Ausreden, um bestimmte Dinge nicht zu tun?
  • Vermeidest du es, Dinge zu tun, die du nicht unbedingt magst?
  • Denkst du nicht daran, dass es Folgen hat, wenn du Dinge nicht tust?
  • Brauchst du äußeren Druck, um Dinge zu tun?
Vielleicht sind die Folgen von Faulheit heute nicht gleich auf den ersten Blick sichtbar. Wenn du vor 100 Jahren Bauer gewesen wärst und hättest keine Lust gehabt, Korn im Frühjahr auszusäen, dann hättest du im Herbst nichts ernten können und du hättest nichts zu essen gehabt.
 

Wenn ich nicht säe, werde ich nicht ernten

Daran hat sich bis heute nichts geändert, außer, dass wir heute in den Supermarkt gehen können, um die Ernte anderer einzukaufen. Und heute ist kaum noch jemand von uns Bauer. Die Folgen von Faulheit sind aber dennoch die gleichen, denn, in meinem ganzen Leben gilt: Wenn ich nicht säe, werde ich nicht ernten. 
 
Wenn deine Kinder im Haushalt faul sind, dann ärgert dich das, und es beeinträchtigt eure Familien-Harmonie. Wenn deine Arbeitskollegen eher faul sind, dann bist du nicht begeistert, wenn du mehr arbeiten musst. Ich könnte noch eine ganze Reihe Beispiele nennen.
 

Auf die faule Haut legen

Es gibt aber neben diesem weltlichen auch noch den geistlichen Bereich in unserem Leben. Auch hier kann ich nur ernten, was ich säe und pflege. Und auch hier hat es Folgen, wenn ich mich auf meine faule Haut lege. 
 
Das gilt sowohl für äußere Dinge, wie „Jobs“ in Gemeinden, aber auch im besonderen Maße in deinem Leben. Wenn du zum Beispiel das Gefühl hast, Gott würde wenig oder gar nicht in dein Leben sprechen, auf Gebete würde er nicht reagieren, du würdest wenig Segen erleben und überhaupt wäre dein Glaubensleben eher langweilig, als aufregend, dann kannst du dir die gleichen Fragen stellen, wie im weltlichen Bereich, denn es ist nicht unwahrscheinlich, dass es mit Faulheit zu tun hat.
 
Ich weiß, das Wort klingt hart, und niemand hört es gerne. 
 
Ich gebe dir ein paar Beispiele: Wenn ich Christen frage, warum sie nicht in den Gottesdienst gehen wollen, dann finden viele eine ganze Reihe Ausreden. Wenn ich frage, warum sie Gemeinde nicht mitgestalten, ebenso. Dasselbe gilt für das Bibellesen und beten. 
 
 

Der größte Feind des Menschen ist die Faulheit

Wenn wir zu faul sind zu säen, werden wir nicht ernten. Gott zwingt uns nicht aus unserem Versteck hinter den Ausreden hervor. Gott bietet nur an. Aber wir Menschen denken oft, wir leben unser Leben erfüllter, entspannter und erholsamer, wenn wir uns auf unsere Lust und unser Tempo verlassen.
Sprüche 26, 16 (HfA) sagt: „Ein Faulpelz meint, es mit sieben Verständigen aufnehmen zu können“. Wenn es aber darum geht, die Ernte einzufahren, wird sich zeigen, wer den besseren Weg gegangen ist. Der größte Feind des Menschen ist die Faulheit.
Denke doch heute einmal darüber nach, welche Dinge du in deinem geistlichen Leben nicht tust und hinter welchen Ausreden du dich versteckst. Und dann frage dich, welche Konsequenzen diese haben. Es ist nicht gut, sich aufzuraffen, weil es Druck von außen gibt, sondern, weil es „klick“ bei uns gemacht hat. Sei wie die Ameise, die fleißig ist, auch ohne „Vorgesetzten“ und ernte  deinen eigenen Segen Gottes und deine eigenen Früchte im Leben. Denn die sind es, die dein Leben reich machen.
Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de