Jona – die Ursache des Problems

Es gibt Menschen, die faszinieren mich. Sie kämpfen bis aufs Messer und geben nicht auf. Sie kämpfen für sich, sie kämpfen für ihre Familien, für ihre Freunde. Sie geben auch dann alles, wenn der Kampf längst verloren ist.

In der Geschichte von Jona ist es so. Jona hat sich selbst geoutet. Er ist schuld am Sturm und er fordert die Seeleute auf, ihn über Bord zu werfen, denn dann wäre alles vorbei, dann hätte die Not ein Ende, dann würde endlich wieder Frieden einkehren. 

Aber die Seeleute lassen sich nicht beirren. Sie geben weiterhin alles und noch mehr, um das Land dennoch zu erreichen. Aber die Sache war aussichtslos, denn die Ursache des Problems war immer noch da, Jona selbst. 

Erkenntnis

Und dann geschehen zwei Dinge, die lebensverändernd sind. In Vers 14 heißt es: „Da schrien sie zum Herrn …“ (Jona 1, 14 HfA). Sie riefen nicht mehr ihre eigenen „Götter“ an, sie hatten plötzlich den lebendigen Gott erkannt.  

Gott war von seinem Plan nicht abgerückt, sodass selbst die, die ihn nicht kannten, ihn dennoch plötzlich erkannten. Sie sahen den Unterschied zwischen den toten Dingen, an denen sie bisher festgehalten hatten, und dem lebendigen Gott, vor dem Jona floh. 

Wenn Gott an seinem Plan festhält, dann sehen auch Menschen, die ihn nicht kennen, dass es ihn gibt. 

Festhalten

Das Zweite ist ebenso wichtig. Die Seeleute beten zu Gott, er solle sie nicht strafen, aber sie würden Jona jetzt wirklich über Bord werfen. „Sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer. Sofort legte sich der Sturm“ (Jona 1, 15 HfA).

Es gibt Situationen im Leben, da müssen wir aufhören zu kämpfen. Aber leider tun wir es oft nicht. Wir wissen, was das Problem ist – oder wer das Problem ist, aber wir lassen nicht los. Wir wissen, wie man das Problem lösen könnte, aber wir halten weiter an dem Problem fest. 

Gott zeigt dir vielleicht sogar, wie du den Sturm aus deinem Leben entfernen kannst, aber du rennst lieber weg, läufst deinen eigenen Weg, kämpfst härter. Dabei ist eigentlich klar, wie du handeln solltest – wirf das Problem, den Jona, über Bord. 

Aber das tun Christen ja nicht. Wir kämpfen auch für Menschen, die sich nicht helfen lassen wollen. Wir lassen uns oft lieber in den Sumpf mit hineinziehen, obwohl klar ist, dass wir nichts tun können. Wir halten an Beziehungen fest, obwohl sie uns kaputtmachen und vieles mehr, weil wir denken, als Christen müssten wir so handeln.

Wirf den Jona über Bord

Aber es gibt eben Situationen, in denen absolut klar ist: Wirf dein Problem über Bord, wirf den Jona in deinem Leben über Bord. Halte nicht länger fest, dann wird sich dein Sturm legen! 

Bete, wie es die Seeleute getan haben, und dann wirf mit voller Kraft deinen Jona über die Reling ins Meer, deine Zigaretten, deine Drogen, deine falschen Freunde, deine falschen Lebensentwürfe, deine falschen Entscheidungen. Lass los und du wirst erleben, was die Seeleute erlebt haben: „Sofort legte sich der Sturm!“

Ich könnte unendlich viele Beispiele aus meinem Leben aufzeigen, aus Geschichten, die mir andere erzählt haben, aus der Seelsorge. Wenn wir das Problem kennen, wenn wir rudern und rudern, aber kein Land gewinnen, dann wirf die Sache über Bord und erlebe, wie der Sturm sich legt. 

„Nachfolge geht nicht ohne Loslassen. Ballast muss abgeworfen werden“ (Gordon MacDonald).

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de