Willkommen im Alltag
Willkommen zurück, lieber Alltag. Ostern ist vorbei, die tägliche Routine hat für die meisten von uns schon wieder begonnen. Gerade eben noch waren wir bewegt von dem, was damals geschah. Jesus wurde nicht nur wie ein Verbrecher umgebracht, er ist auferstanden, er lebt – bis heute. Nun stehen plötzlich wieder andere Prioritäten ganz oben auf der Liste: Wir gehen wieder arbeiten, müssen uns darum kümmern, dass der Kühlschrank voll und die Wäsche gewaschen ist. Die Kinder müssen versorgt werden und alle Termine im Kalender abgearbeitet.
Gewohnte Routinen
Schnell hat man so viel um die Ohren, dass die schöne Atmosphäre von Ostern dahin ist. So ist das eben im Leben. Leider schleichen sich auch in der gewohnten Routine gewohnte Verhaltensweise wieder mit ein.
Hat denn Ostern gar nichts gebracht? Ich wollte doch eigentlich schon viel weiter sein. Doch schon wieder habe ich dieselben falschen Entscheidungen getroffen, war genauso schnell reizbar, habe mich von Dingen reizen lassen, von denen ich wusste, dass sie falsch sind.
Weit entfernt
Es ist wahr, wir alle haben noch einen langen Weg vor uns, was unseren Charakter angeht, ich zumindest. Manchmal bin ich wirklich enttäuscht, wenn ich denke: Du bist jetzt so lange schon Christ, du hättest es wirklich besser machen können.
Und dann denke ich manchmal: Ist Jesus auch so enttäuscht von mir? Er hat mir doch vorgemacht, wie es geht. Er war immer gehorsam, ja sogar bis ans Kreuz. Und ich? Ich habe so oft das Gefühl zu versagen, das Gefühl, ich würde verpassen, was Jesus mit meinem Leben und in meinem Leben mit mir vorhat.
Ich bin noch so weit entfernt von dem Menschen, den Jesus schon lange in mir sieht.
Immer wieder scheitern
Aber so verständlich solch ein Blick ist, so sehr setzt er einen unter Druck und raubt einem alle Freude. Vielleicht denkst du das auch manchmal, dass du nicht gut genug bist, nicht genug tust und dich mehr anstrengen müsstest.
Und vielleicht geht es dir, wie mir, dass du versucht hast, dich mehr anzustrengen, dass du dich bemüht hast, besser zu sein, aber immer wieder gescheitert bist.
Ich habe mich entschieden, mich nicht mehr unter Druck zu setzen (oder unter Druck setzen zu lassen). Ja, ich habe noch eine Menge Fehler, aber meine Einstellung dazu ist jetzt eine andere: Ich weiß, ich bin bei weitem noch nicht da, wo ich sein möchte, aber ich bin nicht mehr da, wo ich einst war.
Gott liebt uns
Über meinen Fortschritt freue ich mich und ärgere mich nicht mehr über das, was ich noch nicht erreicht habe. Gott sei Dank, ich bin auf dem richtigen Weg!
Ich weiß, dass Gott nicht böse auf mich ist, auch nicht enttäuscht, weil ich noch nicht angekommen bin. Er kennt mich doch, und freut sich darüber, dass ich noch auf dem Weg bin. Und nicht nur das. Er freut sich nicht nur, wenn wir weiter auf dem richtigen Weg bleiben, er hat versprochen, uns den richtigen Weg auch zu zeigen.
David schreibt in einem seiner Lieder: „Dein Wort ist eine Leuchte für meinen Fuß und ein Licht auf meinem Weg“ (Psalm 119, 105 NLB). Es mag sein, dass wir uns immer mal wieder verlaufen, dass wir fallen oder sogar scheitern.
Gott ist stolz auf uns
Aber Gott ist treu! Er will und er wird uns immer wieder aufhelfen. Was wäre das für ein Gott, der seinen Sohn am Kreuz hergibt und uns dann liegen lässt, wenn wir etwas falsch gemacht haben? Gott liebt uns.
Er sieht unsere Fortschritte und ist so stolz auf uns, wie Eltern sind, wenn sie Fortschritte bei ihren Kindern sehen. Lass dich nicht entmutigen, weil du noch nicht perfekt bist, sondern sieh darauf, was du schon erreicht hast. Bleibe auf dem richtigen Weg. Schau, was dein nächster Schritt ist und behalte dein Ziel im Auge.
Gott wird dir dabei helfen!
Sei gesegnet!
„Gott gibt mir Licht für den nächsten Schritt, aber keinen Scheinwerfer für den ganzen Weg“ (Peter Hahne).
Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de
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