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Freier Wille

„Ich lasse mir nicht diktieren, wie ich meinen Glauben zu leben habe, das ist eine Sache zwischen mir und Gott!“  Als ich diesen Kommentar hörte, gebe ich zu, dass ich ein wenig schlucken musste. Er ist natürlich absolut wahr. Auf der anderen Seite ist er auch genauso gefährlich. Du bist ein autonomer Mensch mit einem freien Willen. Und dazu gehört, dass du selber entscheiden kannst, welchen Raum der Glaube in deinem Leben einnehmen darf, wie viel Zeit du mit Gott verbringst, ob du Bibel liest oder nicht, ob du betest oder in die Kirche gehst.

Und natürlich ist es eine Sache, die du mit Gott und nicht mit jemanden anderen ausmachen musst. Aber ziemlich schnell kommt es vor, dass ein Mensch sich durch diese Freiheit selbst auf den Thron setzt. Ich will entscheiden, ich will die Kontrolle haben, ich bin frei.

Wahrheit

Gerade heute Morgen habe ich einen witzigen Spruch geschickt bekommen: „Wie oft geht ein Mann in die Kirche? Drei Mal. Zwei Mal wird er getragen, ein Mal wird er gezerrt …“ Ich musste ziemlich lachen, denn irgendwie steckt ein Stück Wahrheit dahinter.

Wahrheit ist ein gutes Stichwort. Heutzutage bestimmt sehr vieles die „Wahrheiten“, an die wir glauben. TikTok ebenso, wie die Zeitung (wobei es ganz darauf ankommt, welche Zeitung man liest. Denn das bestimmt dann schnell, welche Wahrheit wir glauben),  ebenso, wie das, was mir mein Kollege gestern erzählt hat.

Viele Menschen geben sich heute gar keine Mühe mehr, rational über Dinge nachzudenken, sondern glauben „Wahrheiten“ ungefiltert. Und so bauen Menschen schnell ihr Leben auf Überzeugungen auf, die vielleicht absolut unwahr sind.

Die Gefahr besteht im Glauben genauso. Ich glaube, was mir jemand anderes predigt, was ich gelesen habe, was ein bestimmter Theologe verbreitet. Und die Stilblüten können hier sehr farbenfroh sein. Das schränkt viele ein, und sie leben ein Leben in ihrer „Wahrheit“, das sie abhält von dem Leben, das Gott sich für sie gedacht hat.

Hat Gott Großes mit mir vor?

Gott hat vielleicht Großes mit mir vor und hält mich für absolut wertvoll genau für diese eine Sache, aber ich tue sie nicht, weil ich nicht nach seiner Wahrheit frage. Dabei sagt Jesus selber: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8, 32 NLB).

Die Wahrheit wird mich freimachen von allen falschen Vorstellungen, die ich über mich selbst habe, von allen falschen Dingen, die die Welt mir als Wahrheit verkauft, und sie wird mich wirklich frei machen – frei machen für einen aufregenden Weg, den Gott mir anbietet.

Wie viele Menschen leben eingeschränkt, weil sie denken, Gott hätte nichts mit ihnen vor, sie dürften bestimmte Dinge nicht, sie könnten Dinge nicht, die sie im Herzen haben, sie hätten die Finanzen nicht, sie hätten das falsche Geschlecht oder die falsche Bildung.

Forsche nach der Wahrheit

Fall nicht auf die Lügen herein, die dir eingeredet werden, sondern forsche bei Gott nach der Wahrheit. Er hat versprochen, dass du sie erkennst. Und er hat versprochen, dass sie dich frei macht, frei von Konventionen und Erfahrungen, Lügen und anderen Einschränkungen.

Es ist deine Sache, wie du deinen Glauben lebst. Aber ich kann dir nur empfehlen, dich von Gott frei machen zu lassen.

Gebet:

Gott, ich möchte nicht durch meine Gedanken und Überzeugungen darüber, was wahr ist, eingeschränkt werden. Du bist die einzige Quelle der Wahrheit. Wenn ich Zeit damit verbringe, mit Dir zu kommunizieren, zeige mir und führe mich in Deine Wahrheit und mach mich frei! AMEN

Sei gesegnet!

„Die Wahrheit ist gar nicht so schwer zu finden. Schwer ist nur, einen Menschen zu finden, der sie sucht“ (Deutsches Sprichwort).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de