Auf dem Tisch liegt eine Bibel

Abarbeiten

Es ist schon lange her, aber ich kann mich noch genau an die Zeit erinnern, als ich Christ wurde. Auf der einen Seite badete ich regelrecht in dem Gefühl, Gott hätte mir alles vergeben, was ich bisher in meinem Leben falsch gemacht hatte – und das war eine Menge! Auf der anderen Seite gaben mir andere Christen und vor allem Kirchenleute immer und immer wieder das Gefühl, ich wäre nicht gut genug. Ich strengte mich wirklich mächtig an, und mein Glaube war so wirklich mühevoll. Aber immer wieder wurde mir suggeriert: Du bist ein Sünder, du bist nicht gut genug! Eine Folge war, dass ich dachte, ich müsse ein Stück meiner Schuld abarbeiten.

Unwürdig?

Wenn ich nur genug für Gott tun würde, so dachte ich, dann würde er den fleißigen Jürgen lieben und über den unwürdigen Jürgen vielleicht hinweg schauen. Die Wahrheit ist, dass Gott uns liebt, ganz gleich, wie unwürdig wir uns fühlen oder wie viel Mühe wir uns geben oder nicht.

Im Jakobusbrief gibt es einen Vers, der auf den ersten Blick nicht aufregend klingt, auf den zweiten aber sehr wohl. Dort heißt es: „Sucht Gottes Nähe, dann wird er euch nahe sein. Wascht die Schuld von euren Händen, ihr Sünder! Reinigt eure Herzen, ihr Unentschlossenen!“ (Jakobus 4,8 BB).

Zuerst Gott

Es ist die Reihenfolge, die erstaunt. Hier heißt es nicht: Bring dein Leben in Ordnung, dann hast du eine Chance auf eine Audienz bei Gott. Hier wird gesagt, wir sollen zuerst Gottes Nähe suchen und uns dann um unsere Schuld kümmern.

Fakt ist, unsere Schuld kann nicht vergeben werden, wenn wir nicht zu Gott kommen. Das ist wichtig. Ich kenne viele Menschen, die glauben, sie könnten nie zu Gott kommen, niemals eine Beziehung mit ihm führen, könnten niemals Christ sein, weil so vieles in ihrem Leben schiefgelaufen ist oder sie zu viele Probleme haben.

Der Grund, weswegen Jesus auf die Welt kam

Das ist falsch. Der Grund, weswegen Jesus auf die Welt kam, war, dass alle Menschen nicht gut genug sind, in Gottes Gegenwart zu treten, weil er so rein ist, so unfehlbar, so heilig, dass wir vergehen würden, selbst der Bundeskanzler, der Papst oder sonst irgendjemand.

Sein Tod am Kreuz macht uns rein – deswegen können wir wieder zu Gott kommen. Gott sehnt sich danach, dass wir zu ihm kommen – als seine Kinder. Er möchte uns von Schuld und Schmach befreien. Du musst nicht mit deinem Rucksack voller Fehler, Probleme und Vergangenheiten herumlaufen, sondern kannst alles bei Gott ablegen.

Gottes Nähe suchen

Aber dazu musst du seine Nähe suchen. Und wenn du bei ihm bist, dann kannst du ein Tausch am Kreuz machen. Du kannst abgeben, was schiefgelaufen ist in deinem Leben, alles Große und alles Kleine und kannst Liebe und Freiheit dafür erhalten.

Deswegen ist die Reihenfolge so wichtig. Wenn du Gottes Nähe suchst, wird er dir geben, was du brauchst und nehmen, was dich von ihm trennt. Wenn du von Ferne zuschaust, dann bleibst du eben ein Zuschauer. Gehe heute nicht durch den Tag, ohne beides zu tun, die Nähe von Gott zu suchen und dir vergeben zu lassen.

Es wird deinen Tag leichter, freier und schöner machen.

Sei gesegnet!

„Es ist nicht ausschlaggebend, wie groß der Druck ist. Einzig und allein von Bedeutung ist, wo der Druck liegt: ob er sich zwischen mich und Gott drängt oder ob er mich näher an Sein Herz bringt“ (Hudson Taylor).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de