Ein Mann schaut nachdenklich aus dem Fenster

Was macht dich glücklich oder unglücklich?

Was macht dich glücklich in deinem Leben? Was macht dich unglücklich? Und wer ist schuld an dem, was dich unglücklich macht? Denke darüber nach, worüber du nachdenkst.

Sehr oft höre ich, dass Menschen nicht glücklich sind, weil ihre Bedürfnisse nicht befriedigt werden. „Wenn der Partner und die Kinder mehr Verständnis zeigen würden, dann wäre ich nicht so unglücklich. Wenn die sich ändern würden, dann ginge es mir viel besser!“

Der Mann (oder die Frau) hat nie Zeit, kümmert sich zu wenig. Die Kinder sind respektlos. Alle Arbeit im Haushalt muss man selbst machen, niemand packt einmal mit an. Und wenn ich dann am Ende meiner Kräfte bin, dann bemerkt es noch nicht einmal jemand. 

„Wenn die anderen etwas sensibler wären dafür, wie es mir geht, was ich mir wünsche oder brauche, dann wäre mein Leben viel leichter!“ Hattest du auch schon mal solche Gedanken? Oft hängen das Gefühl von Glücklichsein oder Unglücklichsein von äußeren Umständen ab.

Wenn ich mich vernachlässigt fühle, ungeliebt, wenn mir nicht die nötige Sensibilität entgegengebracht wird, dann sind solche Gefühle sicherlich verständlich. Aber sie hindern mich auch daran, mein Leben zu genießen. 

Und wenn ich dann verletzt und frustriert durch den Alltag gehe, dann ändert sich an meiner Situation nichts. Manche erzählen mir dann, sie würden ja für ihre Situation beten, dafür, dass Gott die anderen um sie herum verändert: „Bitte, Gott, schenke ihnen mehr Liebe, mehr Verständnis, mehr Sensibilität für mich!“ 

Was denkst du?

Aber das macht den Frust nur größer, weil Gott dieses Wunder nicht tut. Manchmal sage ich diesen frustrierten Menschen: „Hast du schon einmal darüber nachgedacht, was du denkst? Das solltest du mal tun!“

In unserem Kopf ist manchmal ein regelrechter Wirbelsturm. Wir rasen von einem Gedanken zum nächsten. Das ist nicht immer gut. Richtig schwierig ist es, wenn unsere Gedanken sich festgelegt haben: „Wenn die anderen um mich herum sich ändern würden, dann wäre ich glücklicher!“

Wäre ich das? Oder kann es sein, dass mein Kopf – wenn sich „die anderen“ wirklich ändern sollten, signalisieren würde, wir wären trotzdem unzufrieden? Würden wir nicht neue Dinge finden, die uns den Spaß am Leben rauben?

Hängt mein Gefühl also von den Umständen ab, in denen ich mich bewege, oder ist es eine Art Grundeinstellung in mir? Wenn meine Tochter ihre Socken irgendwo mitten in der Wohnung liegen lässt,  mein Sohn mit seinen dreckigen Schuhen einmal durch alle Zimmer stiefelt, obwohl ich gerade alles gewischt habe, wenn meine Frau im Schul-Konferenz-Stress ist und nicht mal „Danke“ sagt, wenn ich ihr einen Kaffee hinstelle – dann ist das nicht schön. 

Aber hängt mein Glück davon ab? 

Im Philipperbrief gibt es eine klare Antwort. Dort heißt es: „Konzentriert euch auf das, was wahr und anständig und gerecht ist. Denkt über das nach, was rein und liebenswert und bewunderungswürdig ist, die Auszeichnung und Lob verdienen“ (Philipper 4, 8a). 

Klare Kante. Wenn ich darüber nachdenke, über was ich so denke, dann merke ich: Ich denke viel zu oft über das Negative nach, über Dinge, über die es sich eigentlich kaum lohnt, sich aufzuregen, über Sachen, die mich ärgern. Und das beeinflusst meine Gefühle, meine Handlungen und somit mein Leben. 

Es ist ja auch viel leichter, sich darüber aufzuregen, dass der Bus zu spät kommt, der Hausflur (schon wieder) verdreckt ist und das Sonderangebot beim Supermarkt schon wieder ausverkauft, als sich an all dem Guten zu erfreuen, das Gott mir im Alltag schenkt.

Über den Tag nachdenken

An was denkst du, bevor du schlafen gehst, wenn du über deinen Tag nachdenkst? Sind es auch die ärgerlichen Dinge? Konzentriere dich auf das, was gut ist, denke an liebenswerte Dinge, Dinge, die gut gelaufen sind, die dich erfüllen.

Sicherlich gehen unschöne Dinge davon nicht weg in deinem Leben – und sicherlich solltest du das eine oder andere anpacken und verändern, damit dein Leben leichter wird. Aber: Wie sollst du dein Leben genießen und Freude an Gott haben, wenn deine Gedanken sich nur um Negatives kreisen?

Gebet:

Herr Jesus, oft bleiben meine Gedanken an Dingen hängen, die mein Leben schwermachen oder mich ärgern. Bitte hilf mir, das Schöne zu sehen, das Gute, das, was mich erfüllt. Wenn mein Herz mit Freude voll ist und ich mein Leben genieße, dann kann ich ungute Sachen viel leichter anpacken und verändern. Bitte hilf mir dabei zu sehen, dass es nicht von anderen abhängt, ob ich glücklich bin oder nicht. AMEN

Sei gesegnet! 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de