Willst du gesund werden?
Willst du gesund werden? Was für eine Frage, denke ich, als ich den Text lese. Natürlich will er das, ansonsten würde er doch nicht eine Enttäuschung nach der nächsten hinnehmen und hätte die Hoffnung schon lange aufgegeben.
Niemand kann uns befreien – außer Jesus
Aber Jesus stellt ja eine Frage nicht einfach nur so, völlig sinnfrei. Er wusste, das Vertrauen des Mannes und sein Glaube waren fehlgeleitet, was angesichts der langen Krankheit kein Wunder ist. Niemand konnte dem armen Mann aus dem Teich des Selbstmitleids, dem Ozean des Kummers und seinem fehlgeleiteten Glauben helfen – niemand außer Jesus. Und niemand kann jeden von uns von lähmender Scham, Schuld, Selbstverachtung und Verurteilung befreien – außer Jesus.
Auch wir versuchen im Alltag sehr viel, um „frei“ zu sein, „stark“ zu sein, Selbstbewusstsein zu haben, Schuldgefühle hinter uns zu lassen. Befreien von all dem kann uns nur Jesus. Deswegen ist seine Frage an den Mann alles andere als oberflächlich, denn es geht um viel mehr.
Es geht Jesus nicht primär um eine körperliche Heilung, obwohl auch diese immer und immer wieder geschehen – bis heute. Wenn Jesus fragt: „Möchtest du gesund werden?“, dann geht es ihm in erster Linie darum, ob wir „heil“ werden wollen.
Zwei unterschiedliche Dinge
Darauf zu warten, dass sich Umstände im Leben ändern und darauf, verändert zu werden sind zwei unterschiedliche Dinge. Ich kann (körperlich) gesund sein und dennoch nicht „heil“ – ich kann aber ebenso körperliche Beschwerden haben, habe aber in meiner Seele Heilung erlebt, Vergebung, Versöhnung mit Gott.
Äußerliche Heilung ist wunderschön. Aber es geht Jesus eben auch und primär um Veränderung und das ist ein zweier Aspekt. Veränderung bedeutet Bewegung. Und oft haben wir nicht die Kraft dazu und suchen jemanden, der uns an die Hand nimmt. Auch wir sind manchmal, wie gelähmt.
Bei dem Gelähmten am Teich Bethesda war es so, dass Jesus seinen Glauben sah, aber der war eben fehlgeleitet. Deswegen fragt er ihn: „Willst du heil werden, gesund?“
Er hatte Glauben, aber er konnte ihn nicht selbst aktivieren, weil er sich nicht auf ihn konzentrierte. Jesus half ihm, den Fokus von Dingen, die außerhalb seiner Kontrolle lagen (andere Menschen, seine Behinderung), auf etwas zu richten, das er kontrollieren konnte (seine Einstellung und seinen Glauben, seine Selbstachtung, seine ungesunde Abhängigkeit von anderen und seinen Gehorsam gegenüber Gottes Geboten). Als er seinen Fokus auf Jesus richtete, öffnete er die Tür zur Heilung.
Willst du gesund werden oder „heil“?
Bitte Gott darum, dass er dir hilft, dich weniger mit deiner Schwäche zu beschäftigen und mehr mit seiner Stärke. Bitte ihn darum, dass er dir hilft, deinen Fokus auf ihn zu legen. Und bitte ihn, dass er dir die Kraft gibt, Schritte in ein verändertes Leben zu gehen.
„Nimm deine Matte und geh!“, sagt Jesus zu dem Mann am Teich. Tu einen Schritt nach dem anderen in dein neues Leben mit Jesus und lass dein altes Leben immer mehr hinter dir.
„Die Heilung des Körpers ist nur etwas auf Zeit, die Heilung der Seele ist für die Ewigkeit“ (Max Lucado).
Sei gesegnet!
Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com
Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de