Eine Frau steht mit einer Blume in der Hand mitten in einer Blumenwiese

Jeder Christ ist berufen

Wusstest du, dass jeder Christ berufen ist? Nicht jeder wird Pastor oder spielt in der Band in der Kirche. Nur manche werden große Veranstaltungen planen und nur wenige ruft Gott in die Mission in ferne Länder. Aber berufen sind wir alle, berufen, uns einzubringen, um als Mitarbeiter Gottes Reich zu bauen. Als mir das bewusst wurde, hatte ich erst einmal einen Kloß im Hals – und ich weiß, vielen anderen geht es auch so.

Irgendwann sprach Gott zu mir, als ich in einem Gottesdienst das Vaterunser betete: „Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden …“ Es war, als hörte ich eine innere Stimme, die sagte: „Und was tust du dafür, dass mein Reich  kommt und mein Wille geschieht?“

Ich tat das als ungutes Bauchgefühl oder Einbildung ab. Aber ich hörte die Stimme immer und immer wieder. Also fragte ich Gott ganz konkret, was er damit meinte. Er antwortete mir, dass er jeden Christen mit Begabungen ausstatten würde, damit sie an seinem Reich bauten (1. Timotheus 4, 14a).

Etwas für Gott tun

Die Schlinge um meinen Hals zog sich enger – so empfand ich es zumindest. Ich sollte etwas für Gott tun? Ich fühlte weder Euphorie noch stolz – ich fühlte mich alles andere, aber nicht sonderlich berufen. Natürlich weiß ich, dass ich auch die eine oder andere Gabe habe, aber Gott wird doch nicht so jemanden wie mich nutzen wollen …

Schnell kreisten meine Gedanken um meine Fehler, darum, dass ich Gott immer wieder enttäuschte, darum, dass ich wirklich schlimme charakterliche Schwächen hatte (und auch sonst damals kaum mit meinem eigenen Leben klarkam). Es war, als würde die Schlange, die schon Eva zu Fall brachte, um mich herum kreisen und mir dieselbe Frage stellen: 

„Hat Gott wirklich gesagt …?“ (1. Mose 3, 1 HfA). Mein Fokus war so sehr auf meine Schwächen und Fehler gerichtet, dass ich das Thema Berufung ganz schnell wieder aus meinem Kopf verbannte. 

Blockade

Leider hat mich meine Erfahrung gelehrt, dass es vielen Menschen so geht. Die Gedanken über mich selbst blockieren den Auftrag Gottes und damit eine Vision für mein Leben. Indem ich mich selbst blockiere und mir nichts zutraue, schränke ich mein Leben ein ganzes Stück ein.

Die Wahrheit ist: Gott kennt uns und auch unsere Schwächen. Er beruft uns trotzdem. Gott kennt unsere charakterlichen Defizite. Er beruft uns trotzdem. Gott weiß, dass es immer jemanden gibt, der es besser kann. Er beruft uns trotzdem.

Gott beruft uns nicht, weil wir so großartig sind. Wir sind großartig, weil Gott uns beruft! Wenn ich auf meine Fehler, meine Schwächen und meine Defizite schaue, dann raube ich mir Freude in meinem Leben. Wenn ich auf Gott schaue und das, was er mit mir vorhat, dann werde ich mein Leben viel mehr genießen können. 

Ich habe sogar Menschen sprechen gehört, die sagen: „Ich kann noch nicht einmal gut beten, also lass ich es oder bete nur mit, wenn der Pastor in der Kirche betet.“ 

Genau das ist gemeint. Lass nicht zu, dass deine negativen Gedanken über dich selbst Gottes Vision für dein Leben blockieren. Wenn Gott dich beruft – und wie schon erwähnt, jeder Christ ist berufen, – dann schau auf ihn und nicht auf deine Fehler.

Gehe den ersten Schritt

Vertraue ihm und geh den ersten Schritt. Du wirst sehen, dass dein Leben reicher wird, denn warum sollte Gott dich zu etwas berufen, was nicht deinen Gaben entspricht und dir keine Freude bereitet?

Mir hat bei der Frage der Berufung ein Satz aus dem Buch der Psalmen geholfen. Doziert heißt es: „Er (Gott) sprach ein Wort, und sie wurden gesund – so rettete er sie an der Schwelle des Todes“. (Psalm 107, 20 NLB).

Wenn du mit Gott über deine Zweifel sprichst, darüber, dass du dich nicht gut genug fühlst, darüber, dass dich deine Gedanken von deiner Vision und dem Nutzen deiner Gaben abhält, dann wird er genau das tun. Er wird ein Wort sprechen und deine Seele heilen. Er wird dir zeigen, wo er dich gebrauchen möchte, wo du deine Gaben einsetzen kannst, wo du sein Reich bauen darfst. Und du wirst sehen, wie du dein Leben dadurch mehr genießen kannst.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de