Ellenbogen mit Pflaster

Experiment mit Flöhen

In einer Predigt habe ich jüngst gehört, dass man einmal mit Flöhen Experimente gemacht hat. Man hat die kleinen Tierchen in Gläser gesperrt. Normalerweise können Flöhe etwa 500 Mal so weit springen, wie sie groß sind. Aber der Bewegungsradius in den Gläsern war durch den Deckel begrenzt. Die Flöhe lernten schnell, dass sie sich den Kopf stoßen, wenn sie zu hoch springen. Also begrenzten sie ihren Bewegungsradius. Das Erstaunliche an dem Versuch war, dass die kleinen Tierchen auch dann nicht mehr höher sprangen, als der Deckel abgenommen wurde und die Flöhe eigentlich wieder alle Freiheiten hatten.

Bewegungsradius

Ganz gleich, ob der Versuch genauso stattgefunden hat oder etwas anders, er zeigt etwas auf, was bei uns Menschen auch zu beobachten ist. Wenn wir uns den Kopf stoßen, dann schränken wir auch schnell unseren Bewegungs- und auch unseren Glaubensradius ein.

Zumindest, wenn wir erwachsen sind. Denn kleine Kinder sind anders. Ich fand es bei meinen beiden Kindern absolut faszinierend zu sehen, wie sie laufen gelernt haben. Sie versuchten wieder und wieder aufzustehen, hielten sich erst irgendwo fest, dann ging es irgendwann alleine. Plumps, da lagen sie, um im nächsten Moment wieder aufzustehen.

Dann kamen die ersten Schritte. Plumps, wieder hingefallen. Manches Mal wurde auch ein Tränchen geweint, aber nichts hielt meine Kinder davon ab, laufen lernen zu wollen. Und als Geburtstagsgeschenk für meine Frau lief mein Sohn mit 13 Monaten dann das erste Mal ganz durch den Raum und in ihre Arme.

Dankbar

Paulus schreibt: „Doch nicht nur dafür sind wir dankbar. Wir danken Gott auch für die Leiden, die wir wegen unseres Glaubens auf uns nehmen müssen. Denn Leid macht geduldig“ (Römer 5, 3 HfA). Die Frage ist: Bist du eher ein Floh oder ein Baby?

Wie reagierst du, wenn du merkst, dass du dich zwar verändern willst, es aber nicht so schnell geht, wie du es dir wünschst? Wenn du mal wieder scheiterst und in alte Verhaltensmuster verfällst? Ziehst du den Kopf ein, wenn du mal wieder gefallen bist oder Rückschritte an dir beobachtest?

Oder stehst du auf, schüttelst den Staub von deinen Kleidern und gehst den nächsten Schritt? Das gilt nicht nur für charakterliche Veränderungen. Hattest du schon einmal eine Idee, was du für Gott in deinem Leben machen möchtest und bist krachend gescheitert?

Gefallen und doch wieder aufgestanden?

Du hattest (endlich) den Mut, etwas ins Leben zu rufen, aber es hat nicht funktioniert. Vielleicht hast du jemandem von deinem Glauben erzählt, aber den hat es nicht interessiert. Du hast versucht, dich in deine Gemeinde einzubringen, aber niemand ist gekommen. Stille Zeit wolltest du mit Gebet und Bibellesen in dein Leben integrieren, aber der Alltag hat dich überrollt.

Bist du der Floh, der seinen Radius begrenzt oder wie das Baby, das aufsteht und es noch einmal versucht? Gott möchte uns den Mut und die Kraft geben, in unserem Leben wieder aufzustehen und den nächsten Schritt zu tun, auch, wenn wir gescheitert sind.

Für kleine und größere Beulen dankbar sein

Anstatt frustriert zu sein, sollten wir dankbar für unsere kleineren und größeren Beulen sein, denn sie zeigen, dass wir uns bewegt haben. Und sie machen sichtbar: Wir sind noch da, wir sind wieder aufgestanden.

Ergreife die Hand von Gott und lass dich aufrichten, anstatt dein Leben und deinen Glauben zu limitieren. Der Deckel vom Glas ist schon lange abgenommen worden. Wir können in Freiheit leben – und die ist größer, als du denkst.

Lege alles negative Denken ab, es würde eh nicht funktionieren, du hättest dir ja schon einmal den Kopf gestoßen, sondern lass dir wieder Gottes Denkweise schenken. Bei ihm ist nichts unmöglich!

Sei gesegnet!

„Liebe begleitet jeden Lebensschritt. Ob du läufst oder fällst. Gott ist da“ (Sven Kühne).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de