Holzblock mit bless eingraviert

Bless you – sei gesegnet

Bei unseren amerikanischen Freunden ist es gang und gäbe, dass man sich segnet, wenn jemand niest. Nicht, dass man ihm gleich die Hände auflegt (obwohl das sicherlich auch nicht verkehrt wäre), statt „Gesundheit“ sagen die Amerikaner „Bless you!“ (Sei gesegnet). Und auch, wenn man ein Geschäft oder den Raum verlässt, sagen das manche Leute. Mich hat das lange irritiert, und ich fragte mich, ob man Gottes Segen nicht irgendwie lächerlich machen oder billig verschleudern würde, weil er zu einem Spruch verkommen ist und man annehmen muss, dass kaum jemand wirklich meint, Gott möge den anderen segnen, auch, wenn man das sagt.

Ich habe mir auch nie wirklich Gedanken darüber gemacht, was wirklich damit gemeint ist, wenn man jemanden segnet, auch – und das ist fast peinlich – wenn ich in vielen Gästegottesdiensten schon angesagt habe, jemanden zu segnen, würde bedeuten, ihm Gottes gute Wünsche zuzusprechen.

Glücklich – gesegnet – selig

Irgendwann bin ich in der englischsprachigen „Amplified-Bibel“ auf die Seligpreisungen gestoßen, die am Anfang der Bergpredigt in Matthäus 5 stehen. Im Englischen beginnt jede Seligpreisung mit „Blessed is …“ (gesegnet ist …).

Bei uns übersetzt man das griechische Wort meist mit „selig ist“ oder „glücklich ist“, wobei das Wort „selig“ uns wohl genauso fremd ist, wie das Wort „gesegnet“ – und ganz ehrlich, das Wort „glücklich“ ist ein bisschen sehr dünn als Erklärung.

Bedeutung der Seligpreisung

Hinter jeder Seligpreisung steht in der Amplified-Bibel die tiefere Bedeutung, was es bedeutet, „selig“ oder „gesegnet“ zu sein. Das hat mir meine Augen mehr als geöffnet. Als Erklärungen tauchen dort Worte auf, wie:

„Geistig wohlhabend, glücklich, bewundernswert, vergeben, erfrischt durch Gottes Gnade, innerlich friedlich, geistig sicher, freudig, genährt durch Gottes Güte, zufrieden, geborgen durch Gottes Verheißungen, Gottes Gegenwart erwartend, geistig reif, geistig ruhig, mit Lebensfreude in Gottes Gunst, getröstet durch inneren Frieden und Gottes Liebe, moralisch mutig und geistig lebendig mit Lebensfreude in Gottes Güte“.

Feinde segnen?!

Das alles und noch mehr bedeutet es, wenn man jemandem den Segen Gottes wünscht – und nichts weniger. Und mir wird plötzlich wahr, warum Jesus uns auffordert, unsere Feinde zu segnen (Matthäus 5, 44). Diese Menschen, die uns, den Kindern Gottes, das Leben schwermachen, brauchen jeden dieser Aspekte am meisten: die Vergebung von Gott, Glück, Erfrischung, Gottes Gegenwart, Gottes Liebe, …

Heute irritiert mich ein dahingesagtes „Bless you!“ immer noch ein wenig, aber ich denke mir, wir sollten andere viel mehr segnen, laut und leise, ganz bewusst. Wir sollten ihnen zusprechen, dass Gott sie mit all den aufgezählten Aspekten und noch mehr beschenken möchte, denn, wenn sie das annehmen, wird das ihr Leben radikal positiv verändern!

Stelle dich unter den Segen Gottes

Und wir selbst sollten uns viel mehr unter den Segen Gottes stellen, ihn suchen, uns segnen lassen. In Jeremia 17, 7 (HfA) spricht Gott uns zu: „Doch ich segne jeden, der seine Hoffnung auf mich, den Herrn, setzt und mir ganz vertraut“. Das wird unser Leben radikal positiv verändern!

In diesem Sinne: sei gesegnet!

„Der Glaube ist nicht der Preis, mit dem Gottes Segen erkauft wird, er ist die Hand, die seinen Segen empfängt. Der Preis wurde von Jesus Christus am Kreuz für uns bezahlt“ (Joyce Meyer).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de