blauer Himmel mit Schönwetter-Wolken

Beweisen

Es wäre fast eine Geschichte zum Schmunzeln, wenn sie nicht so ernst und fast traurig wäre. Die Freunde von Jesus hatten gerade ein großartiges Wunder hier auf der Erde erlebt. Jesus hatte 4.000 hungrige Menschen satt gemacht, was manchen gar nicht gefiel. Die sogenannten Schriftgelehrten kamen wieder einmal, um Jesus eine Falle zu stellen, denn sie konnten ihn nicht leiden. Sie forderten ihn auf, noch ein Wunder für sie zu tun, um damit zu beweisen, dass er wirklich der Sohn Gottes war.

Warnung

Aber Jesus durchschaute ihre bösen Herzen und ließ sie einfach stehen. Er warnte daraufhin seine Freunde vor solchen Menschen. Sie seien wie Sauerteig. Sauerteig macht ganz schnell den ganzen Teig für ein Brot sauer. Was Jesus meinte, war, dass Menschen mit einem bösen Herzen schnell ganz viel in menschlichen Gemeinschaften kaputt machen können. Deshalb sollten sich die Freunde von ihnen fern halten.

Sauerteig? Gutes Stichwort, da war ja noch etwas!  Hatten die Freunde nicht vergessen, Brot als Proviant einzustecken? Sie bezogen einen wichtigen Rat von Jesus auf ihre menschlichen Bedürfnisse. »Das sagt er bestimmt, weil wir das Brot vergessen haben,« (Matthäus 8, 16 HfA) sprachen sie untereinander. Jesus weist seine Freunde daraufhin ziemlich schroff zurecht:

»Weshalb macht ihr euch Gedanken darüber, dass ihr nicht genug Brot habt? Begreift ihr denn immer noch nicht? Versteht ihr denn gar nichts? Sind eure Herzen so hart und unempfänglich? Ihr habt doch Augen. Warum seht ihr nicht? Und ihr habt Ohren. Warum hört ihr nicht? Habt ihr schon vergessen,  wie ich die fünf Brote an fünftausend Menschen ausgeteilt habe? Wie viele Körbe mit Resten habt ihr da gefüllt?« Sie antworteten: »Zwölf.« »Oder denkt an die sieben Brote, die ich an viertausend Menschen verteilt habe! Wie viel blieb damals übrig?« Sie antworteten: »Sieben Körbe voll.« »Und da versteht ihr immer noch nicht?«, fragte sie Jesus (Markus 8, 17-21 HfA).

Die Freunde von Jesus verstehen wieder einmal nur Bahnhof. Sie schauen nur auf menschliche Bedürfnisse, auf das Irdische. Sie denken, der Grund, warum Jesus auf die Welt gekommen sei, wäre, um das Leben hier auf Erden angenehmer, besser zu machen. Dazu gehört es, nicht hungern zu müssen.

Es geht um mehr

Natürlich hat Jesus menschliche Bedürfnisse gestillt. Er hat Kranke geheilt, Blinde sehend gemacht, Verzweifelte aufgerichtet, Hoffnungslosen Hoffnung geschenkt und vieles mehr. Das war für die Betroffenen der Himmel auf Erden. Worum es Jesus aber ging, war mehr als das irdische Leben. Nur einen Moment nach der Zurechtweisung fragt er: „Was hat ein Mensch denn davon, wenn ihm die ganze Welt zufällt, er selbst dabei aber seine Seele verliert?“ (Markus 8, 36 HfA).

Das Ego – Trennung von Gott

Was Jesus möchte, ist ein Stück gerade zu rücken, was hier auf Erden aus den Fugen geraten ist. Die Welt ist nicht mehr so, wie sie sich Gott einst gedacht hat. Krankheit, Leid und Tod sind Folge davon, dass der Mensch Gott den Rücken zugewandt hat und sein eigener Boss sein wollte (und will). Das Ego, die Trennung von Gott, das ist der Grund, warum es auf dieser Erde so viel Schlimmes gibt.

Himmel auf Erden

Und Jesus ist auf die Erde gekommen, um ein Stück Himmel auf die Erde zu bringen, Menschen mit Gott zu versöhnen, ihnen zu zeigen, wie Gott ist und wie Gottes Reich – das, was wir so gerne „den Himmel“ nennen – sein wird. Er möchte ein Stück Himmel auf Erden errichten. Und das ist eben viel mehr, als sich Sorgen um Brot oder das neue Auto oder den nächsten Urlaub zu machen. 

Wenn wir also in erster Linie auf diese irdischen Dinge schauen und hoffen, dass Gott uns mit Dingen wie Wohlstand, Gesundheit und Erfüllung in „unserem“ Leben segnet, dann sind wir in guter Gesellschaft, wenn selbst die Freunde von Jesus das damals nicht so richtig verstanden haben.

Botschafter

„Da berühren sich Himmel und Erde…“, heißt es in einem alten Kirchen-Schlager von Thomas Laubach und Christoph Lehmann. Leben ist mehr als Essen, Trinken, Besitz und Hobbys. Da, wo Gott in Leben eingreift, Menschen freisetzt, an Menschen und durch Menschen Wunder tut, da wird ein Stück Himmel wirklich auf Erden sichtbar. Und das ist nachhaltiger und tiefer als alle irdischen Segnungen. Und dazu beruft er uns, dich und mich – als seine Kinder, als seine Botschafter.

Schwer zu verstehen?

Ist es auch. Lasst uns heute dafür beten, dass Gott uns zeigt, an welchem Platz er uns sieht, welche Rolle wir in seinem Plan spielen, was er mit uns vorhat – und erst dann um irdische, weltliche Dinge. Und lasst uns dafür beten, dass wir begreifen und verstehen.

Sei gesegnet!

 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de