knieender Sportler

Tauziehen

Ich befinde mich oft in meinem Leben in einem Tauziehen. Nein, nicht, weil meine Frau etwas anderes will als ich, sondern weil die Pläne, die ich für mich selbst schmiede, nicht immer deckungsgleich sind mit dem, was Gott mit mir vorhat. Um ehrlich zu sein: Es ist oft so, dass ich Pläne schmiede, die ersten Schritte gehe und dann um den Segen Gottes bitte, besonders, wenn ich merke, dass mein Weg nicht funktioniert.

Zuerst Gott fragen

Dabei sollte der Weg genau umgekehrt sein. Wie wäre es denn, wenn wir Gott erst fragen, was unser nächster Schritt sein sollte, dann wissen wir den Segen Gottes auf unserer Seite. Suche Gott! Ich spreche nicht davon, dass ich kurz frage: „Gott, soll ich faul auf dem Sofa liegen bleiben oder die Wohnung putzen? Wenn ich fleißig sein soll, dann gib mir ein Zeichen …“

Ich weiß genau, was ich dann „höre“ oder eben nicht höre, weil meine Ohren nur in eine Richtung offen sind. Oft nehme ich mir (besonders sonntags nach einer inspirierenden Predigt) vor, ich würde jetzt alles mit Gott zusammen machen. Und dann merke ich gar nicht, wie der Alltag dafür sorgt, dass meine Intimität mit Gott Stück für Stück erkaltet.

Wo ist die Leidenschaft?

Vielleicht liegt es daran, dass es heute mehr Ablenkung gibt als früher. Du kannst kaum einen Schritt gehen, ohne dass sich dein Handy meldet. Du weißt genau, wenn du nach Hause kommst, warten 150 E-Mails auf dich. Unser Alltag ist hektisch und vollgestopft, obwohl wir viel weniger arbeiten müssen als die Generationen vor uns. Du willst deinen Chef zufriedenstellen und deine Familie, deine Kinder hin- und herfahren, abends noch entspannt fernsehen, vielleicht tust du sogar noch einen Dienst in der Kirche.

Und schon ist wieder ein Tag vorbei ohne die Suche nach Gottes Nähe. Deswegen ist es oft so schwer, den Kontakt zu halten – zu anderen, zu Freunden, aber erst recht zu Gott. Das hat nicht unbedingt etwas mit Leidenschaft zu tun – kaum jemand würde sagen, er hätte mehr Leidenschaft zu seinem Alltag, zu seiner Arbeit, zu seinem Stress, als zu seinen Freunden oder zu Gott.

Unsere Pläne – Gottes Pläne

Aber dennoch nimmt gerade das alltägliche Leben so viel Raum ein, dass wir kaum Zeit für diese anderen Dinge haben. Und dann geschieht es eben schnell, dass unsere Pläne und Gottes Pläne auseinander driften, dass wir nicht einmal gefragt haben, dass wir merken, wie Dinge uns wie Sand durch die Finger rinnen.

Und dann haben wir meist Zeit zum Beten: „Bitte Gott, hilf! Bitte Gott, greife ein! Bitte Gott, tu ein Wunder!“

Suche die Nähe Gottes!

Denke einmal darüber nach, was in deinem Alltag dafür verantwortlich ist, dass deine Beziehung zu Gott abdriftet! Die Bibel sagt: „Sucht die Nähe Gottes, dann wird er euch nahe sein“ (Jakobus 4, 8 HfA). Siehst du die Reihenfolge?

Wenn du wirklich Dinge auf Gottes Art und Weise tun möchtest, dann ist es wichtig, dass du den ersten Schritt gehst und seine Nähe suchst. Keine Sorge, er ist immer bei dir, es geht eher um dein Herz. Wirf einen Blick auf deine Prioritäten. Gestehe dir und gestehe Gott ein, dass es viele Dinge in deinem Leben gibt, die dich abhalten, den Kontakt zu halten, nach seinen Plänen zu fragen und nach seinem nächsten Schritt für dich.

Vergebung

Bitte ihn um Vergebung, wo du falsch abgebogen bist und bitte ihn, dir zu helfen, deinen Alltag und deine Prioritäten zu sortieren. Gott hat kein Interesse an mehr Hektik in deinem Leben, sondern an einem Gelingen deines Lebens.

Sei gesegnet!

„Wir reifen an der Gnade mehr in den zehn Minuten, die wir in der Nähe Gottes erleben, als in zehn Jahren, die wir fern sind von seiner Gegenwart“ (Charles Haddon Spurgeon).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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