Hände vorm Gesicht

Immer kämpfen?

Hast du manchmal das Gefühl, du würdest Jesus nicht genügen? Hast du manchmal das Gefühl, du müsstest immer kämpfen, nur um Gott nicht zu enttäuschen? Immer wieder habe ich gehört, dass es unsagbar anstrengend sei, Jesus ähnlicher zu werden, dass es eine schwere Last sei, weil man „einen Heiligen“ mimen müsse und bei jeder gewollten oder nicht gewollten Sünde „auf den Kniescheiben rutschen“ müsste. Hat Jesus solch einen Anspruch?

Fakt ist: Jesus sagt nicht: „Wenn du tust, was ich will, dann ist alles gut, wenn du nicht tust, was ich will, dann gibt es Ärger!“ – Jesus lädt uns ein. Wenn ich mir anschaue, wen Jesus in der Bibel alles anspricht und einlädt, dann brauche ich mich nicht zu verkriechen.

Du bist eingeladen!

In Matthäus 11, 28 (NLB) heißt es: „Dann sagte Jesus: »Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken.«“ Das ist eine Einladung. Er sagt nicht: Komm zu mir, aber nur, wenn du saubere Finger hast, nur, wenn du dich benehmen kannst, nur, wenn du ohne Fehler bist. Er lädt jeden ein, der sich einladen lässt.

Er lädt die Ehebrecherin ein, die gesteinigt werden sollte: „Hat dich keiner von ihnen verurteilt?« »Niemand, Herr«, antwortete sie. »Dann verurteile ich dich auch nicht«, erklärte Jesus.“ (Johannes 8, 10-11). Er lädt den geizigen Zolleinnehmer Zachäus ein: „Als Jesus kam, blickte er zu Zachäus hinauf und rief ihn beim Namen: »Zachäus!«, sagte er, »komm schnell herunter! Denn ich muss heute Gast in deinem Haus sein.«“ (Lukas 19, 5).

Jesus lädt alle ein

Ja, er lädt sogar einen Besserwisser, den Schriftgelehrten Nikodemus, ein (Johannes 3). Jesus lädt wirklich alle und jeden ein, – die sich einladen lassen. In Matthäus 22 erzählt Jesus als Gleichnis die Geschichte von einem König, der zu einem großen Festmahl einlädt, aber die geladenen Gäste tauchen nicht auf. Also schickt der König seine Diener los, um alle einzuladen, die ihnen über den Weg laufen.

Das ist eine Einladung, eine Einladung, so zu kommen, wie man ist, mit allen Makeln, mit allen Fehlern. Jesus sagt ja selbst, er sei gekommen, „um Verlorene zu suchen und zu retten“ (Lukas 19, 10 NLB), Und er sagt: „Die Gesunden brauchen keinen Arzt – wohl aber die Kranken“ (Lukas 9, 12).

Klarheit

Wenn man sich alle Bibelstellen anschaut (und es gibt noch eine ganze Reihe mehr, es lohnt sich, dieses Thema zu studieren), dann stellt man fest, dass wir kommen können, so, wie wir sind, dass wir eingeladen sind, ganz gleich, wo wir herkommen, was wir bisher getan haben oder wer wir sind. Aber ebenso wird klar, dass Jesus uns einlädt, nicht zu bleiben, wer wir sind.

Bei der Frau, die gesteinigt werden sollte, wird dies klar, denn Jesus gibt ihr mit auf den Weg: „Geh und sündige nicht mehr“ (Johannes 8, 11 NLB). Bei Saulus wird es klar, der nach seiner Bekehrung ein ganz neues, ganz anderes Leben führt.

Jesus lädt uns ein, ein neuer Mensch zu werden (2. Korinther 5, 20). Die Bibel sagt sogar, dass wir in dem Moment neue Menschen sind, in dem wir Jesus einladen. Jesus lädt uns aber auch dazu ein, uns zu verändern, alles Schlechte hinter uns zu lassen, quasi in den Charakter des neuen Menschen hineinzuwachsen.

Es ist sein Werk, auch wenn er uns immer wieder auffordert, selbst Schritte zu tun. Er schenkt uns das neue Herz, den neuen Willen, den neuen Geist. Wir sind eingeladen, nicht gezwungen. Wie antwortest du auf seine Einladung?

Sei gesegnet!

„Wir sind eingeladen, das Leben Tag für Tag zu feiern“ (Brennan Manning).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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