gelbes Blatt

Gott lädt dich ein

Du bist eingeladen! Gott selbst ist es, der dich einlädt. Er zwingt dich nicht, aber er steht mit weit ausgebreiteten Amen da und wartet auf dich. Er lädt dich ein zur Gemeinschaft mit ihm. Er lädt dich ein, dir zu begegnen, wo du gerade stehst in deinem Leben, aber auch, um dich zu segnen, dich zu trösten, dir den richtigen Weg zu zeigen, dich zu heilen, zu bewahren und zu verändern.

Wie ein Blatt im Wind

Wer mich länger kennt, kennt meine Geschichte vielleicht schon. Ich war gerade in einer tiefen Lebenskrise und hatte in meiner Not Gott in mein Leben eingeladen. Nun spürte ich irgendwie, dass er da war, war aber wie ein Blatt im Wind.

An einem Tag saß ich gerade im Bus und fuhr – deprimiert, wie meist in dieser Zeit – nach Hause, als ich eine Kommilitonin entdeckte. Sie war ein Mädel, das ich echt nicht gerade sympathisch fand, außerdem war mir absolut nicht danach, jetzt mit jemandem zu sprechen.

Einladen

Aber bevor ich mich verstecken konnte, entdeckte sie mich und kam herüber und sprach mich an. Sie war echt mutig, denn sie sagte, wir würden uns ja vom Studium her kennen und sie hätte den Eindruck von Gott bekommen, sie solle für mich beten und mich einladen.

Da ich in der Zeit nichts zu verlieren hatte, ließ ich mich auch von ihr einladen und ging eine Woche später mit ihr in den Kreis junger Erwachsener in ihre Gemeinde. Das war der Beginn meines Christenlebens, und ich bin heute sehr dankbar für diese Begegnung.

Ladet jeden ein

Leider tun wir dies viel zu selten, andere einzuladen. Nicht nur zu Kaffee und Kuchen, nicht nur zum Grillen, sondern in die Gemeinde, zum Glauben. Als ich frisch Christ war, da war ich voller Feuer und ging meinen Mitmenschen bestimmt manchmal auf die Nerven.

Aber dann im Laufe der Zeit verliert man das Feuer ein Stück. Christsein wird zur Normalität, und so lädt man andere immer weniger ein. In Matthäus 22 erzählt Jesus das „Gleichnis vom großen Festmahl“, in dem er zeigt, dass alle Menschen eingeladen sind. 

Aufforderung: Ladet ein!

Und dann gibt es einen Satz, der mir lange gar nicht so bewusst war. Dort sagt Jesus: „Deshalb geht hinaus an die Straßenecken und ladet jeden ein, dem ihr begegnet“ (Matthäus 22, 9 NLB). Wir sind aufgerufen, andere Menschen einzuladen – und tun dies eher wenig.

Umgekehrt wurden die meisten Christen, wie ich einst, irgendwann von jemandem zur Kirche oder zu einer Veranstaltung eingeladen und bekamen so erst den Kontakt zu Christen. Wenn alle eingeladen sind, wir aber nicht einladen, wie soll das funktionieren?

Gott hat sicherlich andere Möglichkeiten, als uns zu bitten, aber er fordert uns auf. Warum er das tut? Nun, nach langem theologischen Studium kam ich zu dem Schluss: Ich weiß es nicht! Dennoch tut er es.

Wer ist wichtiger – Gott oder Menschen?

Vielleicht haben wir Angst davor, in eine Sekten-Schublade gesteckt zu werden, vielleicht auch, dass man uns auslacht, nicht ernst nimmt, dass wir an Image verlieren. Aber bei wem ist das Ansehen wichtiger, bei Gott oder Menschen? Vielleicht denken wir, wir haben überhaupt keine Gelegenheit dazu. Aber auch dann ist Gott die richtige Adresse.

Ladet andere Menschen ein

Wenn du ihn fragst, wird er dir Menschen aufs Herz legen, so, wie er es bei meiner Kommilitonin getan hat. Die Frage ist nur: Sind wir dazu überhaupt bereit, andere einzuladen oder suchen (und finden) wir lauter Ausreden, es nicht zu tun?

Ich kann mir vorstellen, dass es jetzt in deinem Bauch kribbelt und du dich nicht 100 % wohl fühlst, aber du hast einen Platz im Leben, den niemand anderes hat, deshalb bittet Gott dich, andere einzuladen. Ich lade dich heute auch ein, nämlich mit Gott ins Gespräch zu kommen. Er wird dir Wege zeigen, Menschen aufs Herz legen und richtige Worte in den Mund legen.

Und nein, er zwingt dich nicht, aber er lädt dich ein, andere einzuladen. Vielleicht nicht gleich in den Gottesdienst, sondern erst einmal zum Grillen oder Kuchenessen. Wie wäre es?

Sei gesegnet!

„Unser Leben darf einladenden Charakter haben, weil die Freude der Freigesprochenen in unser Herz gekommen ist“ (Paul Deitenbeck).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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