Mann und Frau in der Abendsonne

Zorn

Dass wir uns streiten und dass wir auch mal wütend werden, gehört leider zu unserem Leben dazu, ob wir das wollen oder nicht. Zorn ist auch erst einmal keine Sünde. Die Sünde aber war etwas, über das Jesus einst zornig wurde und auch über Ungerechtigkeit, Rebellion, Kleinlichkeit und Gesetzlichkeit.

Also ist Zorn an sich keine Sünde, er kann aber zur Sünde werden. Er hat manchmal sogar einen nützlichen Zweck, aber es kommt darauf an, wie sich Zorn äußert. Zorn hat immer einen sündhaften Teil. Schon allein deswegen hat Gott uns die Frucht der Selbstbeherrschung gegeben (Galater 5, 22).

Versuchung

Wir werden in unserem Leben immer mal negative Gefühle haben, aber es ist wichtig, dass wir lernen, damit umzugehen, wenn wir als Christen reifen. Versuchung ist keine Sünde. Erst, wenn ich mich der Versuchung hingebe, wird sie es.

Wenn ich wütend bin, dann ist das ein Gefühl, das einfach kommt – und sicherlich manchmal zu Recht. Aber die Frage ist, wie ich damit umgehe. Wenn ich wütend werde, erkenne ich zum Beispiel, dass ich schlecht behandelt werde. Aber das darf nicht dazu führen, dass ich meinem Ärger Luft mache und ihm in unangemessener Weise Luft lasse.

Liebe siegt

Natürlich verlangt Gott von uns nicht, dass wir Gefühle unterdrücken. Das macht krank. Aber er möchte zwei Dinge tun: Er möchte uns stark machen, damit Umstände von außen uns nicht so leicht zornig (oder frustriert, traurig) machen. Das tut er, indem er uns zeigt, dass seine Liebe immer stärker ist, dass Liebe immer siegt.

Er möchte uns aber auch Wege zeigen, wie wir mit negativen Gefühlen auf eine gesunde Art und Weise umgehen können. Wenn ich wütend bin und zurückschieße, mache ich die Situation nicht besser, sondern lasse sie noch eskalieren.

Entscheidungen

Es ist gut und hilfreich wenn Gott uns richtige Entscheidungen und Wege zeigt, damit sich die Umstände entspannen. Die Bibel sagt: „Sündigt nicht, wenn ihr zornig seid“ (Epheser 4, 26 NLB) und schiebt gleich noch einen guten Rat hinterher: „… und lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen“.

Gut gesagt und schwergetan. Ich merke, dass ich hier an meine Grenzen komme, denn wenn ich richtig sauer bin, dann hat mich die Wut schnell gepackt, und ich bin nicht mehr Herr meiner Sinne, wie man so schön sagt. Und ja, dann wird mein Zorn schnell zur Sünde und die Sonne geht sehr wohl darüber unter.

Den Zorn Gott übergeben

Wenn wir verhindern wollen, dass das geschieht, müssen wir unseren Zorn Gott übergeben, bewusst übergeben. Wir müssen als Erstes die Entscheidung treffen, dass der Zorn nicht Macht über uns gewinnen darf und dies dann am besten aussprechen (ich tue das meist laut), dass wir unsere negativen Gefühle Gott übergeben.

Und wenn wir dann Gott bitten, den inneren Sturm in uns mit seiner Liebe zu stillen, dann wird er es tun. Vielleicht gelingt das nicht gleich beim ersten Mal, aber wir können lernen, auf seinen Geist mehr zu hören als auf unsere Gefühle. Und damit können wir lernen, in guter Art und Weise mit Wut umzugehen.

Nicht, dass wir immer einstecken sollen, nein, sondern dass die Gefühle uns nicht beherrschen und wir besonnen und weise mit Situationen umzugehen lernen. Das ist nicht nur effektiver und zielführender, sondern auch gut für unsere Gesundheit.

Sei gesegnet!

„Tun Sie sich selbst einen Gefallen; bringen Sie die beängstigenden Augenblicke Ihres Lebens zum Kreuz. Die miesen Tage und die Dinge, die Sie wütend machen, lassen Sie auch gleich da“ (Max Lucado).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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