Geteiltes Herz

Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

Wer mich kennt, der weiß: Meine Kindheit war alles andere als schön. Ich bin der Meinung, jeder Erwachsene hat das Recht, eine gesunde Kindheit in seiner Seele zu tragen. Aber so wenig ich meine Vergangenheit ändern kann, so wenig muss meine Vergangenheit meine Gegenwart oder gar meine Zukunft bestimmen. Wir haben keinen Einfluss darauf, wie Menschen uns behandeln. Wir haben es aber sehr wohl in der Hand, wie wir darauf reagieren. Es mag sein, dass uns großes Unrecht widerfahren ist oder aktuell widerfährt, aber du kannst dich dennoch dafür entscheiden, den guten und richtigen Weg zu gehen.

Gott heilt gebrochene Herzen

Die Bibel sagt: „Er (Gott) heilt die gebrochenen Herzen und verbindet offene Wunden“ (Psalm 147, 3 BB). Gott kennt unser Leben. Gott kennt unsere Vergangenheit. Und Gott weiß, wie es uns geht. Ich habe meine schlimme Kindheit oft als Ausrede benutzt, wenn Dinge in meinem Leben schief liefen, wenn ich Fehler gemacht habe oder wieder einmal gestrauchelt bin.

„Ich kann halt nicht anders, ich hatte eine schlimme Kindheit!“ Aber irgendwann hat Gott zu mir gesagt: „Weißt du, warum die Vergangenheit Vergangenheit heißt? Weil sie vergangen ist!“ Wir haben es heute in der Hand, in welche Richtung unser Leben geht.

Raus aus der Opferrolle

Ich war sehr lange in einer Opferrolle, aber mir wurde klar, dass wir raus aus dieser Rolle sollen. Gott möchte uns emotional gesund machen und uns in unserem Leben stabil machen. Egal, was dein Herz gebrochen hat, du bist ein geliebtes Kind Gottes.

Egal, wo du herkommst. Mag deine Vergangenheit auch noch so dunkel sein, deine Zukunft kann dennoch strahlen. Aber wir müssen uns dazu entscheiden, Gott an unser Herz heranzulassen. Wir müssen uns dafür entscheiden, unsere Opferrolle zu verlassen.

Das mag einfach klingen, ist es aber oft nicht. Natürlich war mein Herz damals verwundet, aber ich hatte mich so sehr an die Situation gewöhnt, dass es für mich weniger bedrohlich anfühlte, in meiner Opferrolle zu bleiben, als mein Herz heilen zu lassen.

Dinge fallen lassen

Heute habe ich gelernt, Dinge schnell fallen zu lassen, die mich verletzen, damit sie erst gar keine Macht über mich bekommen. Gott hat mir so viel Heilung geschenkt, dass ich mein Leben genießen kann. Das war ein langer und manchmal auch schmerzhafter Prozess, aber eben auch ein wichtiger.

Wenn mich heute Menschen angreifen, verleumden, beleidigen oder mir versuchen, Steine in den Weg zu legen, dann gehe ich nicht in meine Opferrolle zurück, denn dann würde ich zulassen, dass alte Wunden doch wieder aufbrechen oder mir neue zugefügt werden.

Wenn mich heute Menschen schlecht behandeln, dann bete ich für sie, segne sie und spreche sehr schnell Vergebung aus. Ich lasse es gar nicht erst zu, dass ich wieder in eine Opferrolle gedrängt werde oder, dass ich schlechte Entscheidungen damit entschuldige, dass ich verletzt wurde.

Nicht wieder in die Opferrolle fallen

Gott möchte uns stark machen, dich und mich, damit wir den Angriffen des Bösen überstehen können. Deshalb bietet er uns an, Verletzungen, schlechte Erfahrungen und die damit verbundenen Gefühle hinter uns zu lassen. Wir werden dadurch nicht naiv, sodass wir wieder leichte Opfer werden, sondern stark, damit wir dem Bösen widerstehen können.

Was auch immer dich verletzt hat in deinem Leben. Gott will dich heilen, weil er dich liebt. Du musst nicht in der Opferrolle verharren, sondern kannst frei werden und stark. Du kannst in die Rolle des Siegers schlüpfen, denn der Sieg ist vollbracht, und der Sieger, Jesus, lebt in dir.

Außerdem kannst du anderen helfen, dasselbe zu tun.

Sei gesegnet!

„Der Herr macht frei, auch vom Festhalten an der Vergangenheit“ (Corrie ten Boom).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

Möchtest du meine Andacht jeden Morgen auf dein Handy bekommen? Dann abonniere gern meinen Kanal: https://t.me/juergensgedanken