Haare raufen

Lass mal Dampf ab

Ich bin ein Mensch, der schnell aufbraust und Dampf ablassen muss. Wer mich kennt, weiß, dass das früher noch viel schlimmer war als heute. Heute denke ich: Mein Vorteil war, dass meine Emotionen zwar schnell hochgekocht sind, aber auch ebenso schnell wieder herunter. Menschen, die sich lange ärgern oder nachtragend sind, haben es viel schwerer. Irgendwann hatte ich den Eindruck, Gott würde mich fragen: „Was ändert sich eigentlich, wenn du dich so sehr ärgerst?“ Gute Frage. Eigentlich ändert sich nichts, zumindest nichts an der Situation und auch nichts an dem oder den Menschen, die mich ärgern.

Ärger ist ein Freund der Dummköpfe

Alles, was geschieht, ist, dass mein Blutdruck steigt, mein Puls anfängt zu rasen und ich schlechte Laune bekomme. Die Bibel sagt absolut passend: „Sei nicht aufbrausend in deinem Zorn, denn der Ärger ist ein Freund der Dummköpfe“ (Prediger 7, 9 NLB).

Wie wahr. Wenn wir uns ärgern, dann verletzen wir uns im Endeffekt nur selbst und lassen uns die Freude rauben. Und der Mensch, der uns geärgert hat, bekommt davon wahrscheinlich noch nicht einmal viel mit. Oder aber es interessiert ihn wenig. Den Ärger einfach herunterschlucken und so tun, als wäre nichts geschehen, ist absolut keine Option, denn das macht krank. Es ist also wichtig, einen anderen, einen guten Weg zu finden, seinen Ärger zu verarbeiten bzw. Dampf abzulassen.

Heiliger Geist

Als Christen haben wir den Heiligen Geist in uns, der uns begleitet, lehrt, in alle Wahrheit führt. Paulus nennt die Früchte, die wachsen können, wenn wir ihm, dem Geist Gottes, Raum in uns geben: „Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, 23 Sanftmut und Selbstbeherrschung“ (Galater 5, 22-23). Das klingt mehr danach, dass ich gut mit Ärger umgehen kann.

Denn dass mich jemand ärgert, das werde ich nicht verhindern können. Ich kann aber Gott bitten, mir durch seinen Geist zu geben, was ich brauche, damit der Ärger keine Macht über mich hat und ich nicht aufbrause in meinem Zorn.

Ich kann Gott bitten, mir durch seinen Geist zu zeigen, wie ich „Dampf“ ablassen kann in einer guten Art und Weise und mit einer solchen Situation umgehen kann, in der mich jemand ärgert.

Ich habe gelernt, dass es gut ist, schnell Vergebung auszusprechen und darum zu bitten, dass Gott mir Liebe für die Menschen schenkt, die mir das Leben schwermachen. Das klappt zwar leider immer noch nicht jedes Mal, aber ich merke, ich bin auf einem guten Weg.

Beruhigung durch Gottes Geist

Indem ich diese Dinge (auch laut) ausspreche, beruhige ich mich innerlich schon. Ich gebe Lasten ab. Die Früchte des Geistes lasse ich in mir wachsen und stärker werden.

Wir müssen lernen, Verantwortung für unsere Wut und unseren Ärger zu übernehmen und mit ihr umzugehen. Es mag sein, dass Gott einen anderen Weg mit dir geht, als mit mir. Aber stell dich deinen Gefühlen und lass nicht zu, dass sie dich kontrollieren.

Auch, wenn du jemand bist, der immer alles in sich hineinfrisst. Suche Hilfe bei Gott und bitte ihn, dir zu zeigen, wie du mit deiner Wut umgehen kannst. Lass dir Wege zeigen, die dir helfen, mit deiner Wut auf eine gesunde Weise umzugehen und Druck abzubauen.

Sei gesegnet!

„Manchmal beruhigt Gott den Sturm, aber manchmal lässt Gott den Sturm wüten und beruhigt sein Kind“ (Hans Peter Royer).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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