Im Wald scheint durch die Bäume die Sonne

Heldin im Glauben

Hast Du schon einmal von Mary McLeod Bethune gehört? Nein? Hatte ich bis gestern auch nicht. Aber es lohnt sich, diese Frau kennenzulernen, denn sie war eine Heldin im Glauben und ein absolutes Vorbild. Mary wurde am 10. Juli 1875 als fünfzehntes von siebzehn Kindern in Mayesville, South Carolina, als Tochter ehemaliger Sklaven in absoluter Armut geboren.

Missionarin

Als Kind half sie bei der Ernte auf den Baumwollfeldern und besuchte erst ab dem Alter von elf Jahren eine presbyterianische Missionsschule. Dort fand sie nicht nur zum Glauben, in ihr wuchs der Wunsch, selbst Missionarin zu werden.

Sie war so begabt, dass sie ein Stipendium bekam, obwohl sie Afroamerikanerin war. Nach dem Ende der Schulzeit bewarb sie sich als Missionarin, wurde aber ihrer Hautfarbe wegen abgelehnt. Manch einer wäre am Boden zerstört gewesen, aber Mary vertraute weiterhin auf Gott. Ganz nach Jesaja 60, 1:  Steh auf und leuchte.

Was für eine Karriere

Ohne einen Cent in der Tasche gründete sie 1904 eine Schule in Daytona Beach, die die Daytona Literary and Industrial School for Training Negro Girls. Es war bei weitem nicht so, dass ihr alles in den Schoß fiel, aber Gott öffnete eine Tür nach der anderen. 

1924 fusionierte ihre Schule mit dem Cookman Institute of Jacksonville zum Bethune-Cookman Collegiate Institute, welches später in Bethune-Cookman College umbenannt wurde. Vierzehn Jahre nach ihrer Gründung war die Schule eine vierjährige High School geworden und bildete afroamerikanische Lehrer für die öffentlichen Schulen Floridas aus. Bethune blieb bis 1942 Präsidentin des College.

Aber nicht nur das. Um die Geschichte kurz zu machen. Sie war seit ihrer Jugend in der Bürgerrechtsbewegung aktiv und lernte dort Eleanor Roosevelt kennen und freundete sich mit ihr an. 1936 dann ernannte deren Mann, Präsident Franklin D. Roosevelt, sie zur Direktorin für afroamerikanische Angelegenheiten und Beauftragte für Minderheitenangelegenheiten der National Youth Administration.

1944 wurde sie National Commander der Women’s Army for National Defense und nur ein Jahr später wurde Bethune von Präsident Harry S. Truman als Beraterin zur Gründungsversammlung der UNO entsandt. Was für eine Karriere.

Leuchte in die Welt

Was mich bei der Geschichte dieser Frau so bewegt ist, dass sie zeigt, dass Gott mit jedem Menschen Geschichte schreiben will. Nicht jeder wird eine so hohe Position im Leben einnehmen. Aber jeder von uns ist dazu berufen, diese Welt zu verändern, zu gestalten, Licht in ihr zu sein.

Es mag sein, dass es Rückschläge durch Menschen gibt. Es mag sein, dass sich manche Tür schließt. Aber dann wird Gott neue Türen öffnen. Der Prophet Jesaja schreibt: „Steh auf und leuchte! Denn dein Licht ist gekommen und die Herrlichkeit des Herrn erstrahlt über dir“ (Jesaja 60, 1 NLB).

Schau dir den Satz einmal an. Dort heißt es nicht: Dein Licht wird irgendwann einmal kommen, es heißt: Dein Licht IST gekommen! Wenn du wüsstest, was Gott noch alles mit dir vorhat, wärst du sicherlich aufgeregt, wie ein Kind vor der Klassenfahrt.

Steh auf und leuchte

Du würdest nicht entmutigt durch den Alltag gehen, sondern mit einem Lächeln auf den Lippen. Steh auf – lautet deswegen die erste Aufforderung von Jesaja. Bleib nicht träge sitzen und warte, dass dir die Dinge in den Schoß fallen.

Steh auf und leuchte. Du bist nicht irgendwer, du bist ein Kind Gottes, bist selber Licht, denn das Licht IST in Jesus gekommen. Wenn du mit diesem Bewusstsein durch den Tag läufst, dann wirst du viele Gelegenheiten entdeckenden, wo Gott dich segnen wird und ebenso viele, wo du anderen zum Segen wirst.

Lass dich also nicht entmutigen, wenn du siehst, wie sich Türen schließen, sondern schau, wo Gott eine neue Tür öffnet.

Sei gesegnet!

„Ein Mensch, der wahre Gottesfurcht im Herzen hat, ist wie die Sonne, die da scheinet und wärmt, wenn sie auch nicht redet“ (Matthias Claudius).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de