Mann sitzt auf einem Baumstumpf

Dem Ärger Luft machen

Wie gehst du damit um, wenn du dich ärgerst, wenn du Sorgen hast oder traurig bist? Ich kenne verschiedene Reaktionen. Wenn ich inneren Druck verspüre, dann tut es zum Beispiel gut, wenn ich mit anderen darüber spreche. Die Gefahr dabei ist, dass das sehr leicht in Lästerei ausarten kann. Ich mache meinem Ärger Luft oder meinem Frust und lasse Dampf ab. Aber gleichzeitig rede ich schlecht über andere und spreche Urteile (oder noch viel schlimmere Dinge) über sie aus. Wusstest du, dass Gott das ebenso als Sünde ansieht, wie das, was man mir vielleicht angetan hat?

Haltung des Gebets

Wenn wir unter Druck stehen, dann ist es besser, über eine Sache oder einen Menschen zu beten, als über ihn zu reden. Ich habe einmal eine Predigerin sagen hören: „Das Gebet ist eine Blaupause für ein erfolgreiches Leben!“ Das ist absolut wahr.

Jesus hat nie gelästert, aber viel gebetet. Er hat Gott alles anvertraut, was ihn beschäftigte. Er vertraute Gott im Gebet sogar sein Leben und sein Sterben an. Und genau dasselbe können wir auch tun. Wir müssen Gott dabei nicht das Leben erklären, auch nicht die Umstände oder gar die vermeintlichen Lösungen für unsere Probleme.

Wir können lernen, all diese Dinge Gott hinzuhalten und ihn zu bitten, sich darum zu kümmern. Die Bibel sagt: „Sorgt euch um nichts, sondern betet um alles. Sagt Gott, was ihr braucht, und dankt ihm“ (Philipper 4, 6 NLB). Was daraus folgt, ist absolut großartig und hilfreicher als jedes menschliche Gespräch, jede Lästerei, jedes Druck-Ablassen.

Nur einen Vers später heißt es: „Ihr werdet Gottes Frieden erfahren, der größer ist, als unser menschlicher Verstand es je begreifen kann. Sein Friede wird eure Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahren“ (Vers 7).

Spreche mit Gott

Mach das Gebet zu einer inneren Haltung in deinem Leben. Das ist alles andere als kompliziert. Du kannst mit Gott sprechen, so wie du mit einem anderen Menschen redest, wenn du dich ärgerst oder Frust hast. Du brauchst dafür nicht unbedingt einen bestimmten Ort, keine Kirche oder keine Stille.

Mach einfach den Mund auf und rede. Wenn du Gott ansprichst, dann hört er dich. Ich gehe manchmal einfach an einen Ort, wo mich niemand stört, in ein leeres Zimmer, auf den Hof oder sogar auf die Toilette. Und dann fange ich an, Gott alles zu erzählen, was ich auf dem Herzen habe – und vertraue darauf, dass er mich hört und dass er mir zuhört.

Anstatt mir Sorgen zu machen, bete ich. Anstatt meinem Ärger Luft zu machen, gebe ich ihn bei Gott ab. Anstatt im Kreis zu rennen, bitte ich Gott um seine Hilfe, um Wegweisung, darum, dass er mir den nächsten Schritt zeigt.

Treue

Die Bibel sagt, dass eine der wichtigsten Eigenschaften Gottes die Treue ist. Er ist treu und gerecht (1. Johannes 1, 9). Es ist gut, wenn wir lernen, ihm mehr und mehr zu vertrauen. Je mehr wir das tun, desto bereiter sind wir für alles, was auf uns zukommen mag.

Sei gesegnet!

„Ärgern wir uns über jemanden? Beten wir für ihn. Das ist christliche Liebe“ (Papst Franziskus).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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