Hände halten die Weltkugel

Das Ziel vor Augen behalten

Gestern habe ich mit einer Reihe anderer Väter und deren Kindern eine ziemlich lange und anstrengende Fahrradtour gemacht. Manche von den Teilnehmern sind zu wahren Helden geworden. Nicht, dass sie irgendetwas Großartiges für jemanden anderes getan hätten. Nein, ihre Heldenleistung bestand darin, über sich selbst hinauszuwachsen, nicht aufzugeben, die Zähne zusammenzubeißen, das Ziel vor Augen zu behalten und am Ende das Ziel auch zu erreichen. Manche sind dabei wirklich an ihre Grenzen gekommen, während die Supersportler gefühlt nur einen kleinen Wochenendausflug veranstaltet haben. Gestern war ein Stück der Weg das Ziel, die Landschaften, der Badesee, die kleinen Dörfer.

Eine Ewigkeit bei Gott

In unserem Leben sollte das Ziel unser Ziel sein. Während wir gestern wussten, dass es eine Rundtour ist, die wieder an derselben Jugendherberge endet, an der wir gestartet waren, so hat unser Leben ein anderes Ziel: eine Ewigkeit bei unserem Gott.

Und auch dieses Ziel dürfen wir nicht aus den Augen verlieren – unter gar keinen Umständen.

Die Helden

Der Hebräerbrief spricht an einer Stelle von den frühen Helden, den alten Helden von Abel über Noah bis hin zu Abraham und Sarah. Von diesen „Alten“ heißt es: „Sie alle sind im Glauben gestorben, ohne das empfangen zu haben, was Gott ihnen versprochen hatte. Aber sie haben es von ferne gesehen und willkommen geheißen. Und damit haben sie bekannt, auf der Erde nur Fremde und Gäste zu sein“ (Hebräer 11,13 BB).

All diese Helden legten ihre Hoffnung auf Gott, auf den verheißenen Retter und auf die Ewigkeit bei Gott. Sie alle wussten, dass die Erde nicht ihre Endstation war, dass sie quasi nur auf der Durchreise waren. Und irgendwann werden auch wir alle die Mühen dieser Erde hinter uns lassen, denn das Beste kommt erst noch.

Am Versprechen festhalten

Die Hoffnung auf Zukunft ließ die alten Helden Dinge tun, die für uns heute wahrscheinlich unmöglich klingen. Abraham zum Beispiel ließ sein ganzes altes Leben hinter sich, um als alter Mann in ein fremdes Land zu ziehen und dort neu anzufangen. Warum? Weil Gott ihm das Versprechen gegeben hatte, seine Nachkommen würden so zahlreich sein wie der Sand am Meer.

Hat er es selbst noch erlebt? Nein, aber er hat an dem Versprechen festgehalten, und Gott hat Wort gehalten. Aber Abrahams Hoffnung war viel größer. In Hebräer 11,10 (BB) heißt es: „Er wartete nämlich auf die Stadt, die auf festen Grundsteinen steht – die Stadt, die Gott selbst geplant und gegründet hat.“

Abraham und andere Glaubenshelden hatten eine andere Sicht der Dinge als wir oft. An einer Stelle gestern standen wir vor einem Berg, der scheinbar kein Ende nahm. Das ist das, was wir oft sehen. Die Schwierigkeiten, die Hürden, die Herausforderungen, die vor uns liegen.

Und so wie die Stimmung bei manchen gestern im Keller war wegen des Berges, so ist unsere Stimmung im Leben auch schnell im Eimer, wenn wir denken, dass Herausforderungen zu groß sind. Die Helden der Bibel haben das Ziel nie aus den Augen verloren, deswegen konnten sie Dinge auf der Erde ertragen.

Und sie konnten das tun, was Gott ihnen aufgetragen hat, auch, wenn es manchmal an ihre Grenzen ging. Sie vertrauten Gott im Hier und Jetzt und sie vertrauten darauf, dass eine perfekte, eine ewige Zukunft auf sie warten würde.

Perspektive

Es ist leicht, sich in den alltäglichen Schwierigkeiten zu verzetteln. Wir fühlen uns manchmal, wie die Kleinen, die gestern das Gefühl hatten, sie würden das nie schaffen. Es ist gut und wichtig, dass wir Gott darum bitten, uns diese ewige Perspektive in unser Herz zu schreiben.

Wenn wir diese neue Perspektive in unserem Herzen haben, dann werden vielleicht nicht weniger Herausforderungen unser Leben treffen, aber wir haben die Kraft, den nächsten und den übernächsten Schritt zu gehen.

Wir werden uns daran erinnern, dass unser Leben hier auf Erden nur eine Zwischenstation ist und dass wir, wenn wir Jesus in unser Leben angenommen haben, eine Ewigkeit in dem verbringen, was wir so gerne „Himmel“ nennen.

Vielleicht hilft dir diese Perspektive auch, deine Zeit hier auf Erden sinnvoller zu nutzen und zu tun, was Gott dir aufträgt. Gestern haben wir abends alle das Ziel müde, aber glücklich erreicht. So will ich eines Tages auch vor meinem Schöpfer stehen – müde von den Lasten der Welt, aber glücklich, weil ich das Ziel erreicht habe.

Sei gesegnet!

„Das Lebensziel prägt unseren Lebensstil“ (Arno Backhaus).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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