Am Himmel sind Engel und auf Erden Hirten und Schafe als Gemälde

Wo der Himmel sich auftut, da erklingt Musik

Der Musiker und Pastor Frank Döhler hat einmal gesagt: „Nicht überall, wo Musik erklingt, tut sich der Himmel auf. Aber wo sich der Himmel auftut, da erklingt auch Musik“ (Quelle: www.jesus.de). So war das auch, als Engel den Hirten die Geburt von Jesus verkündeten: „Auf einmal waren die Hirten von unzähligen Engeln umgeben, die Gott lobten: »Ehre sei Gott im Himmel! Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich den Menschen in Liebe zu«“, so heißt es in Lukas 2, 14 (HfA)

 
Der Himmel hatte sich wahrhaft aufgetan. Was für eine Botschaft: Der Retter der Welt, der Sohn Gottes hatte das Licht der Welt erblickt. Das war Grund genug, Gott zu loben. Gott loben und Musik sind zwei Dinge, die in der Bibel oft zusammengehören, weswegen Engel in der Kunst auch oft als Musiker dargestellt werden. Heute gibt es eine immer weiter wachsende Szene von moderner Lobpreismusik. 
 
 

Warum ist Lobpreis wichtig?

Klang Lobpreis-Musik 1771 mit „Großer Gott, wir loben dich!“ von Ignaz Franz nach dem Te Deum noch eher getragen, ist sie von heute stilistisch kaum noch von weltlicher Pop- und Rockmusik zu unterscheiden. 
 
Lobpreis ist also keine Erfindung des 21. Jahrhunderts, aber auch nicht des 18. Jahrhunderts. Die Bibel ist voll von Beispielen. Viele Psalmen (das sind ja Lieder) sind Lobpreis-Songs – manch einer wurde im Laufe der Jahrhunderte immer und immer wieder neu vertont. Einer der berühmtesten biblischen Lobpreis-Lieder überhaupt ist sicherlich Psalm 150.
 
In 1 Chronik 16 gründet David eine der ersten Lobpreis-Bands: „An diesem Festtag ließ David zum ersten Mal Asaf und die anderen Männer seiner Sippe folgendes Lied vortragen, um den HERRN zu loben: »Preist den HERRN und rühmt seinen Namen, verkündet allen Völkern seine großen Taten! Singt und musiziert zu seiner Ehre, macht alle seine Wunder bekannt« (1. Chronik 16,7-9 HfA)!
 
Aber warum ist Lobpreis wichtig und was hat das mit meinem Leben zu tun?
 
Zuerst einmal werden wir alle gerne gelobt. Wenn ich etwas gut gemacht habe und jemand lobt mich dafür, dann tut mir das gut. Wenn es jemand ist, den ich mag, dann ist ein Lob oft noch intensiver. Und wenn ich diese Gefühle habe, dann hat Gott, nach dessen Bild ich erschaffen wurde, diese mit Sicherheit auch. Gott freut sich, wenn wir ihn loben. Er ist kein gefühlloses Etwas, auch fühlt  er alle Emotionen, die wir Menschen kennen. 
 
Dazu kommt, dass Lob auf den zurückschwappt, der lobt. Wenn eines meiner Kinder etwas gut gemacht hat und ich es lobe, dann freut es sich. Und diese Freude steckt mich an. Mir geht es gut, weil ich sehe, wie sich mein Kind freut. Auch das ist bei Gott ebenso. Gottes Freude will auf mich überspringen, mich entzünden, mir selber Freude schenken. 
 
 

Lobpreis der Engel

Der dritte Aspekt ist einer, der oft übersehen wird. Besagter Döhler sagt, der Lobpreis der Engel „war nicht nur schön, sondern vor allem mächtig“ (siehe a.a.O.). Lobpreis hat Macht, hat Kraft. Als in alten Zeiten die Ammoniter dem Volk Israel wieder einmal den Garaus machen wollten, kam es zum Kampf der beiden Völker. Aber anstatt immer weiter und weiter aufzurüsten, änderte der König die Strategie: „Nachdem er sich mit dem Volk beraten hatte, ernannte der König Sänger, die in heiligem Schmuck dem Heer vorangehen und dem Herrn singen und seine Herrlichkeit preisen sollten. Sie sangen: »Dankt dem Herrn; denn seine Gnade bleibt ewig bestehen!« (2. Chronik 20, 21). Als die gegnerischen Truppen in diesem Moment die Israeliten angriffen, scheiterte der Angriff und sie wurden vernichtend geschlagen.
 
Das klingt in unseren Ohren vielleicht wie ein Märchen oder eine Legende – aber dennoch will diese Strategie uns Vorbild sein. Ich bin ein Mensch, der gerne mit dem Kopf durch die Wand geht (und habe mir damit mehr als nur die eine oder andere Beule geholt). Das Gegenteil davon ist nicht zu kuschen und sich zu unterwerfen, sondern zuerst im Lobpreis zu Gott zu gehen – und sich dann im Lobpreis ausstatten zu lassen. 
 
Wenn also immer mehr Kirchen und Gemeinden Lobpreis in modernen Formen in ihre Gottesdienste integrieren, dann hat das nicht (nur) den Grund, dass diese Kultur heute wohl mehr Menschen (besonders jüngere) anspricht als alte Formen, sondern dass eben das wiederentdeckt wurde, was die Bibel uns schon seit langem lehrt: Gott freut sich, wenn wir ihn loben. Diese Freude springt auf uns über – und vor allem: Lobpreis hat Kraft und Macht. Ich will tun, was die Engel bei den Hirten taten und was David in einem seiner Lieder so schön formuliert hat: „Ich will den HERRN loben von ganzem Herzen, alles in mir soll seinen heiligen Namen preisen! Ich will den HERRN loben und nie vergessen, wie viel Gutes er mir getan hat“ (Psalm 103, 1-2 HfA).
 
Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de

Ich habe auch mal einen Psalm vertont. Klingt nicht ganz so getragen, wie „Großer Gott, wir loben dich…“ ist aber auch 300 Jahre jünger: