Immer recht knapp

„Schlimm, wenn am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig bleibt“, hab ich damals als junger Mensch ziemlich oft gesagt. Als Schüler bekam ich eine „Grundsicherung“ vom Staat und durfte nebenbei nicht arbeiten gehen. Als Student konnte ich nebenbei arbeiten gehen, habe aber dann nichts mehr vom Staat bekommen. Also war das Geld immer recht knapp.

Und wenn mich dann Freunde gefragt haben, ob ich mit ihnen Essen gehe oder ins Kino, dann hab ich ihnen oft mit diesem Spruch geantwortet. Ich war kein guter Haushalter. Ja, das Geld war alles andere als üppig, aber so richtig einteilen konnte ich es auch nicht.

Ressourcen einteilen

Das mit dem Einteilen habe ich erst gelernt, als ich irgendwann in festen Händen war. Dann rechnete ich alles (oft doppelt) durch und teilte mir meine Ressourcen ganz genau ein. Jetzt konnte ich meine damalige Freundin auch mal zu einer Zwiebelsuppe einladen, was zu der Zeit gerade „in“ war oder sogar mit ihr weggehen.

Heute ist es eher die Zeit, mit der ich nicht so gut haushalten kann. Oft kommt es vor, dass ich Stress habe, kurz bevor ich eine Sache erledigt haben muss, weil ich sie wieder auf den letzten Drücker begonnen habe.

Verwalten

Gott hat uns gewisse Ressourcen mit in den Alltag gegeben – und er hat uns einen Verstand mitgegeben, um diese Ressourcen gut zu verwalten bzw. einzuteilen. Man mag meinen: Jemandem, der viel Geld besitzt, fiele dies leichter, als jemand, der wenig Geld hat. Das ist leider nicht so. Es ist auch zu einfach gedacht, dass wenig zu tun zu haben, im Umkehrschluss bedeutet, dass man sich seine Zeit besser einteilen kann. Frage mal jemanden, der einsam ist, wie gut er seine Zeit eingeteilt bekommt.

Gott möchte, dass wir die Ressourcen, die er uns schenkt (Zeit, Geld und Begabungen) gut verwalten

Einsetzen und Frucht bringen

Nachdem Jesus einmal eine Geschichte über einen Mann  und dieses Thema erzählt hatte (dort ging es um das Verwalten von „Talenten“, was im Deutschen ja sowohl eine Geldwährung von damals, als auch Begabungen bedeutet), endet er mit den Worten an den: „Gut gemacht, du bist ein tüchtiger und zuverlässiger Verwalter. In kleinen Dingen bist du treu gewesen, darum werde ich dir Großes anvertrauen. Komm zu meinem Fest und freu dich mit mir!“ (Matthäus 25,23)

Was hatte der Mann gemacht? Er hatte seine Ressourcen so eingesetzt, dass sie Frucht brachten. Der Mann hat nicht (nur) geschaut, wie viel er hat und wie er damit bis zum Ende des Monats auskommt, er hat die ihm anvertrauten Ressourcen gut investiert und somit vermehrt.

Planen

Gottes Ressourcen zu verwalten bedeutet, dass ich, wie ein richtiger Verwalter, schaue, und plane was sinnvoll und wichtig ist zu tun. Wenn ich ein Wohnhaus verwalte und alle Mieteinnahmen zum Feiern verwende, werde ich nichts mehr haben, wenn ich eine kaputte Heizung reparieren muss. Wenn ich Geld zurücklege und damit dann den Dachboden ausbaue, habe ich die Ressourcen so investiert, dass sie Frucht bringen.

Geschenke

Gott hat uns die Ressourcen, die wir haben, kostenlos und frei geschenkt. Dass ich lebe, ist ein Geschenk. Dass ich in einer Region lebe, wo ich nicht hungern muss, – auch, wenn ich vielleicht wenig Geld besitze – ist auch ein Geschenk. Und auch dass ich Begabungen habe, (auch, wenn ich es manches Mal nicht glauben möchte, aber ich habe in so manchem Bereich Talente) ist ebenso ein Geschenk.

Freiheiten

Gott lässt uns große Freiheiten, wo und wie wir unsere Ressourcen einsetzen. Was er uns aber gebietet ist, dass wir gute und treue Verwalter von ihnen sind, dass wir diese Ressourcen also nicht verschwenden und vergeuden, sondern gut investieren. Dazu gehören sicherlich Spaß und Freizeit (das gilt für alle Ressourcen) aber eben auch, dass wir sie fruchtbar einsetzen.

Wie setzt du deine Ressourcen ein?

Denke doch mal darüber nach, in welchen Bereichen du deine Ressourcen so einsetzt, dass sie fruchtbar sind – neben all den Bereichen, die nur dich selber betreffen oder notwendig sind. Wärst du bereit, Ressourcen an Gott zurückzugeben, sie also für seine Sache einzusetzen (auch das gilt für alle Ressourcen). Wenn ja: Wo tust du das schon – und ist es fruchtbar? Wenn nein: Was hält dich davon ab?

Zeit investieren

Und dann nimm dir heute Zeit, um mit Gott darüber zu sprechen. Ich habe heute Zeit investiert, um Gott dafür zu danken, dass ich so überreich beschenkt bin (auch, wenn ich kein Geld im Überfluss habe und auch meine Zeit mit Familie und Job manchmal stressig ist). Und ich habe ihn gebeten, mir zu helfen, ein guter Verwalter zu sein. Ich merke ja, wie ich in der Vergangenheit immer wieder gescheitert bin. Deswegen ist es gut, dass Gott mir zeigt, wie ich es besser machen kann.

Danke für deine Investition von Zeit in das Lesen meiner Gedanken. Und danke für alle, von denen ich immer wieder die Rückmeldung kriege, dass sie sie sogar weiter leiten. Ich bin unendlich dankbar, dass Gott mich kleines Licht durch diese Andachten nutzt und andere Menschen damit segnet … die Zeit scheine ich ganz gut investiert zu haben.

Sei gesegnet!

P.S. Es lohnt sich übrigens, Zeit zu investieren und die ganze Geschichte in Matthäus 25 zu lesen.

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de