Lasst uns Kinder des Lichts sein

Während ich diese Zeilen schreibe, scheinen die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne in mein Zimmer und kitzeln mir die Nase. Ich bin froh und dankbar, dass das Wetter derzeit so schön ist.

Ich liebe die Sonne. Im Park auf der Bank sitzen (seit heute ja in Berlin wieder erlaubt, wenn man sich an den Mindestabstand von 1,50m hält) und die Sonne ins Gesicht scheinen lassen – da komme ich schnell auf andere Gedanken, da kann ich abschalten, relaxen, auftanken. Licht gibt Sicherheit – wer läuft schon gerne durch einen dunklen, unbeleuchteten Park. Licht gibt Orientierung – bis heute haben neben allen technischen Errungenschaften Leuchttürme an den Küsten ihre Aufgabe. Licht schenkt Geborgenheit und eine wohlige Atmosphäre.

Sei ein Licht

In seinem Brief an die Gemeinde in Ephesus, einer antiken Stadt, die in der heutigen Türkei liegt, schreibt ein Mann namens Paulus, einst glühender Verfolger der ersten Christen, nun jemand, der Licht in das Dunkel vieler Menschen bringt: „Sei ein Licht für andere. – Sei du ein Licht in Zeiten der Dunkelheit.“ Du kannst Sicherheit schenken, Orientierung und Geborgenheit – und noch vieles mehr!

Einsamkeit

Gerade in diesen Tagen ist das so wichtig. Es gibt viele Menschen, die unter der aktuellen Situation leiden, die Angst haben, die einsam sind, verzweifelt. Es gibt so viele Menschen, die eben keine tolle Familie um sich herum haben, wie ich selbst (und ich bin wirklich mega dankbar für meine Frau und meine Kinder!!!), die allein auf ihrer Couch sitzen und denen die Decke auf den Kopf fällt. Und das betrifft alle Generationen. Wie viele Omas und Opas leiden derzeit, dass sie ihre Enkel nicht sehen können? Oder sie sind einsam, weil sie niemanden haben – hier kann ich Licht sein! Einsamkeit trifft aber auch Singles, Menschen mit wenigen oder ohne Freunde und eben auch Kinder!

Ich kann nur erahnen für wie viele Kinder diese Zeit gerade ganz furchtbar ist, weil Eltern wenig Zeit haben – die Arbeit muss ja weiter gehen – oder sich aus anderen Gründen nicht oder wenig um sie kümmern (das Kinderhilfswerk Arche kann ein Lied davon singen).

Wie kann ich Licht sein?

Ich kann an ganz vielen Stellen Licht sein – bei Oma und Opa, bei den Nachbarn, bei den Kassierern im Supermarkt… Und das ist oft gar nicht so schwer. Meine Kinder haben an Oma und Opa gerade (für sie mühevoll) einen richtigen, echten Brief geschrieben. Ich kann moderne Technik nutzen, wie Skype, FaceTime und Co., um den Kontakt zu halten. Im Supermarkt mache ich mit einem Lächeln schnell einen Unterschied oder einem „Danke, dass ihr da seid!“ Ich kann einen Blog mit Gedanken zum Tag ebenso beginnen, wie der Nachbarin mal einen Zettel durchwerfen mit der Frage, ob sie irgendetwas braucht.

Licht zu sein, ist oft nicht schwer – aber es setzt eines voraus, nämlich, dass ich selbst die „Energie“ habe, selbst Orientierung, selbst Geborgenheit erlebe. Auch hier sind, wie so oft, meine Kinder Vorbild für mich („Seid KINDER des Lichts“, schreibt Paulus): Wenn meine Kinder etwas auf der Seele haben, dann kommen sie zu mir. Dann möchten sie in den Arm genommen werden, dann soll ich ihnen Rat geben, ihnen helfen, das Spielzeugauto reparieren oder einfach nur mit ihnen kuscheln.

Gemeinschaft

Wenn ich selbst Licht sein will, dann brauche ich auch so einen Ort. Für mich ist es die Nähe Gottes (die man übrigens wunderbar auf einer Bank in der warmen Morgensonne im Park erleben und feiern kann). Gott ist niemand, der weit weg als „intellektuelle Instanz“ oder „philosophisches Konstrukt“ sein möchte. Nein, Jesus bietet mir an, dass ich enge Gemeinschaft mit ihm haben kann, Geborgenheit erlebe, Orientierung erhalte, mich sicher fühle – und ER ist gerade mal ein Gebet weit weg.

Kind des Lichts

Deshalb möchte ich ein „Kind des Lichts“ sein und immer mehr werden: Jemand, der, wenn er etwas auf der Seele hat, zu Gott geht, dem Ort, wo ich immer wieder auftanken kann und mit Liebe „aufgefüllt“ werde, die dann für andere scheinen kann. Und jetzt fühle ich mich mehr als motiviert zu schauen, bei wem ich heute ein bisschen Licht in die Dunkelheit bringen kann – ich weiß auch schon jemanden.

Sei gesegnet – und sei auch du Licht!

www.juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de