Planet Erde

Als Christ outen

Wenn ich mich irgendwo als Christ „oute“, dann geschehen zuweilen sehr merkwürdige Dinge. Oft werde ich ein Stück mitleidig angeschaut, als wäre ich ein Mensch, dem irgendetwas Entscheidendes fehlt und der deshalb eine Krücke fürs Leben bräuchte. Andere haben den Mut und sprechen mich an: „Sie glauben wirklich als halbwegs vernünftiger Mensch, der im 21. Jahrhundert lebt, die Märchen, die in der Bibel stehen?“ Solche oder ähnliche Fragen treffen mich dann oft. Und meine Antwort erstaunt die Menschen dann meist.

„Ja, ich glaube an die Bibel. Auch als Mensch, der im 21. Jahrhundert lebt.“ Manchmal möchte ich gerne sagen: „Gerade, weil ich im 21. Jahrhundert lebe.“ Manche beenden das Gespräch schon an dieser Stelle, andere kommen jetzt erst richtig in Fahrt. 

Naturgesetze

„Sie glauben also an die »Unbefleckte Empfängnis«, dass Maria schwanger geworden ist, ohne mit Joseph geschlafen zu haben?“ Nun, ich gebe zu, dass immer, wenn biblische Berichte den Naturgesetzen widersprechen, ich auch erst einmal schlucken muss. 

Aber wenn es einen Gott gibt, der Himmel und Erde erschaffen hat und damit auch die Naturgesetze, dann kann dieser Gott die Naturgesetze auch wieder außer Kraft setzen. Sollte für ihn nicht so schwer sein. „Sie sind also auch so ein Spinner, der an die Schöpfung glaubt und nicht an die Evolution?“

Ich habe mich früher sehr mit der Evolutionstheorie beschäftigt, mit vielen „Pros und Contras“. Und ich habe früher einmal gerne darüber diskutiert, habe meine Anfragen gestellt, wo auch die Evolutionstheorie an ihre Grenzen kommt – zum Beispiel, wo das Bewusstsein des Menschen herkommt, wie aus toter Materie Leben entstanden sein soll oder was vor dem Urknall war bzw. wer oder was für den Urknall verantwortlich sei.

Heute lasse ich das, denn es macht eigentlich keinen Sinn. Meine Erfahrung lehrt, dass Menschen, die mit mir anfangen, über Dinge wie die Evolutionstheorie zu debattieren, eigentlich an Fragen selten interessiert sind. Es geht eher ein Stück ums Rechthaben. Und alles, was nicht erklärt werden kann, wird auf Forschungsergebnisse geschoben, die irgendwann noch entstehen werden. 

Heute antworte ich anders. Heute zitiere ich gerne einen Satz, den Gott dem alten Hiob einst gesagt hat: „Wo warst du, als ich das Fundament der Erde legte? Sag es doch, wenn du so viel weißt!“ (Hiob 8, 34 HfA). 

Retter der Welt

Wenn ich ganz ehrlich bin, dann zählt für mich das Ergebnis. Ob Maria übernatürlich schwanger wurde oder nicht ist weniger wichtig, als die Frage, wen sie zur Welt brachte, nämlich Jesus, den Retter der Welt. Ob die Welt durch einen Urknall und eine folgende Evolution entstanden ist oder durch einen Schöpfungsakt Gottes ist weniger wichtig als die Tatsache, dass sie da ist und Gott, als er sie ansah, sie für gut befunden hat. 

Du und ich, davon bin ich überzeugt, sind kein Zufall der Natur, sondern von Gott gewollt. Und als wir entstanden sind, hat Gott uns auch angeschaut und uns für gut befunden. 

Viel wichtiger als die Frage, wie die Erde nun entstanden ist, ist eine Erkenntnis, die auch im Buch Hiob zu finden ist: „Doch eines weiß ich: Mein Erlöser lebt; auf dieser todgeweihten Erde spricht er das letzte Wort!“ (Hiob 19, 25 HfA).

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt,

dass er mich liebt, dass er mich durch jeden Tag meines Lebens begleitet, ganz egal, ob gerade die Sonne scheint oder der Himmel finster und bedrohlich ist, ob ich leicht gehen kann oder eine schwere Last auf meinen Schultern trage. Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, der sich um mich kümmert, wie ein Vater sich um seine Kinder kümmert oder eine Mutter, wie ein Schäfer, der seine Schafe hütet. 

Ich bin nicht irgendein kaum sichtbarer Partikel im unendlichen Universum, ich bin gewollt und geliebt. Das ist es, was zählt. Deswegen diskutiere ich nicht mehr über die Evolutionstheorie, ob Maria übernatürlich schwanger wurde oder ob alle in der Bibel beschriebenen Wunder wirklich 100 % so stattgefunden haben.

Ich glaube, dass die Bibel von Gott inspiriert ist und dass Gott durch die Bibel zu uns sprechen möchte. Aber dazu muss ich sie in die Hand nehmen und in ihr lesen – und offen sein für das, was Gott mir zu sagen hat. Denn eine weitere Erkenntnis ist: Wenn ich meine Ohren verschließe, dann höre ich halt schlecht. 

Weißt du auch, dass dein Erlöser lebt?

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de