Woche 1, 1. Tag – Du bist gewollt!

Ich war ungeplant. Dass meine Mutter aus Versehen schwanger wurde, ist jetzt ein Familienwitz. Immerhin kenne ich keine andere Familie, wo der Ehemann aus Versehen die Antibabypillen seiner Frau in die Badezimmerwand eingemauert hat. Ohne sofortigen Zugang zu neuen Medikamenten wurde meine Mutter bald danach schwanger.

Ich war unerwünscht. An dem Tag, wo ich mich selbst im Jugendheim anmeldete, fühlte ich mich völlig unerwünscht. Da ich keinen kannte, an den ich mich wenden konnte, appellierte ich an die Kinderfürsorge, die dazu verpflichtet war, eine Minderjährige mit Unterkunft und Ernährung zu versorgen.

Frag mich nicht, warum ich gerade dann beschloss zu einem Pro-Abtreibungstreffen zu gehen. Neugier vielleicht. Jedenfalls kam ich verspätet in den Konferenzraum und alle Köpfe drehten sich mir zu als die Tür laut hinter mir ins Schloss fiel. Da ich einen Moment lang die Aufmerksamkeit aller im Raum besaß, fasste ich die Gelegenheit beim Schopf und stellte dem Hauptsprecher meine brennende Frage: „Was macht Sie so davon überzeugt, dass Abtreibung eine gute Sache ist?” „Denken Sie doch an das Kind”, forderte er mich ernsthaft auf. „Stellen Sie sich ein Kind vor, dessen Geburt ungeplant war, das unerwünscht ist und in einem Waisenhaus landet. Würden wir dem Kind nicht einen Gefallen tun, indem wir es nicht einer so miserablen Existenz aussetzen?” „Ich bin dieses Kind!”, platzte ich heraus. „Ich war ungeplant und unerwünscht und lebe in einem Waisenhaus, aber ich bin dankbar am Leben zu sein. Gott hat mich geplant. Er hat mich gemacht und ich bin von ihm gewollt. Das ist alles, was ich wissen muss.” Die Leute beim Pro-Abtreibungstreffen waren von meiner Antwort so verblüfft, ihre Sitzung musste bis auf weiteres verschoben werden. Einer nach dem anderen verließen sie schweigend den Konferenzraum. Was für einen herrlichen Gott wir dienen, der „wählte, was in der Welt töricht ist, um die Weisen zu beschämen, Gott wählte was in der Welt schwach ist um die Starken zu beschämen. Das Geringe vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, das was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, damit sich kein Mensch vor Gott rühme.” (1.Kor. 1,27)

Dein eigenes Leben oder das Leben das in dir aufwächst ist vielleicht von menschlichen Maßstäben aus weder geplant noch gewünscht worden, aber du hast einen Gott, der dich vor der Gründung der Welt ausgewählt hat (Eph. 1,4). Er strickte dich im Mutterleib zusammen (Ps. 139,13) und nennt dich sein kostbares Eigentum (Dt. 7,6). Er liebt dich so sehr, dass er einen Platz vorbereitet, wo er alle Ewigkeit mit dir verbringen kann.                                                        

Gepriesen sei Gott, der jeder Menschenseele Wert und Sinn gibt!

  • Wähle eines der folgenden Bibelstellen aus, um heute darüber nachzudenken wie Gott dein Vater über dich denkt. Schreib es auf einen Zettel auf und klebe es an deinen Spiegel, oder schreib es direkt auf den Spiegel:

„Du hast mir das Herz geraubt, meine Schwester, meine Braut, du hast mich betört mit einem einzigen Blick.” (Hoheslied 4:9)

„Ich gehöre meinem Geliebten, und sein Verlangen gilt mir.” (Hoheslied 7,11)

„Der Herr wartet darauf euch Gnade zu zeigen.” (Jes. 30,18a)

„Er freut sich mit Begeisterung an dir.” (Zefanja 3:17)