Jesus hängt am Kreuz

Problem gelöst

Erledigt, alles getan, Akte geschlossen, bezahlt, abgewickelt, Problem gelöst, das war’s, Schwierigkeiten beseitigt, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt, es ist geschafft, nichts mehr hinzuzufügen, wieder auf den richtigen Weg gebracht, fertig, aus und vorbei, (neudeutsch:) gefixt, es ist geschafft, unumkehrbar gelöst, jetzt ist alles vollendet … all das sind Synonyme für den einen Satz: „Es ist vollbracht!“ (Johannes 19, 30 HfA). Wie gut wäre es doch, wenn wir es auch verstehen würden!

Es ist vollbracht!

Als Jesus vor fast 2000 Jahren an einem Kreuz an einem Ort, den man Golgatha (das heißt übersetzt „Schädelstätte“) nennt, nahe Jerusalem gekreuzigt wurde, rief er diesen einen Satz aus, der alles verändern sollte: „Es ist vollbracht!“

Niemand würde auf die Idee kommen, wenn die letzte Rate eines Autos abbezahlt ist, noch weiter Geld an das Autohaus oder die Bank zu überweisen. „Es ist vollbracht“ heißt: Die Schuld ist bezahlt. 

Niemand würde den Klempner weiter rufen, wenn der Rohrbruch repariert ist. Er ist repariert. Niemand käme auf die Idee, weiter Wasser in einen Pool laufen zu lassen, der bis oben hin randvoll mit Wasser gefüllt ist. Die Arbeit ist erledigt. 

Schlechtes Gewissen

Ich könnte noch eine ganze Reihe Beispiele bringen, bei denen es uns einleuchtet, was es bedeutet, wenn eine Sache „vollbracht“ ist, erledigt ist, abgeschlossen ist. Bei uns Christen habe ich manchmal das Gefühl, dass wir den Satz „es ist vollbracht“ aber nicht ganz so recht verstehen. Ich persönlich kenne eine ganze Reihe Christen, die ständig mit einem latenten schlechten Gewissen herumlaufen. 

Viele meinen, sie müssten dies oder das tun, um Gott zu gefallen, dies oder das leisten, damit Gott stolz auf einen ist, das eine oder andere leisten, um vor Gott bestehen zu können. Wenn dein Auto abbezahlt ist, dann imponierst du der Bank nicht, wenn du weiterhin deine Raten bezahlst. Wenn dein Rohrbruch repariert ist, dann gefällst du dem Klempner nicht, weil du ihn weiterhin bittest, in dein Haus zu kommen und daran zu arbeiten. 

Und ein Pool wird nicht voller, nicht schöner oder stolzer, wenn du ihn weiterhin mit Wasser füllst, obwohl er schon überläuft. Wir brauchen Gott weder zu imponieren, noch zu versuchen, etwas zu tun, was ihn stolz auf uns macht. Wir müssen auch nichts leisten, damit er uns liebt, denn seine Liebe galt uns schon, als wir ihm noch den Rücken zugedreht haben. 

Geschenk annehmen

„Es ist vollbracht“ bedeutet, dass alles getan wurde, was nötig war, um uns Versöhnung zu schenken. Gottes Arme sind weit ausgestreckt und alles, was wir tun müssen, ist, ein Ja zu ihm zu finden, in seine Arme zu laufen und dieses Geschenk anzunehmen.

Fast so wie ein kleines Kind, das eines seiner Elternteile mit weit ausgestreckten Armen sieht, vielleicht noch einen Moment nachdenkt, aber dann so schnell es kann hinrennt und sich in die Arme schließen lässt. Die Eltern lieben ihr Kind nicht, weil es etwas leistet, sie lieben es, weil es ihr Kind ist. 

Es ist gut, wenn wir aufhören, uns selber unter Druck zu setzen. Wir können und müssen Gott nichts beweisen. Er liebt uns, weil wir seine Kinder sind. Er liebt uns, weil und obwohl er uns durch und durch kennt. Er liebt uns, auch, wenn unsere Vergangenheit noch so schmutzig und schlimm war, denn „es ist vollbracht!“

Wenn du seine Liebe erleben willst, dann laufe in seine Arme, sag einfach „Ja!“ und lass dich beschenken, vielleicht das erste Mal, aber auch immer und immer wieder wie ein kleines Kind, das zu seinen Eltern in die Arme läuft. 

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de