verrostete, dicke Kette

Für dieses Mal ist es o.k.

Hast du schon einmal bewusst erlebt, dass dir etwas vergeben wurde, was du verbockt hast? Du hast eine Strafe verdient, aber du musstest sie nicht bezahlen? Die Schule war für mich so ein Ort. Wenn ein Lehrer mir sagte: „Für dieses Mal ist es O.K., aber beim nächsten Mal kommst du nicht ungeschoren davon“, dann ist mir immer ein regelrechter Felsbrocken vom Herzen gefallen. Die Schuld war getilgt: kein Eintrag ins Klassenbuch, kein Anruf bei den Eltern, keine Strafarbeit. 

Der Unterschied…

zu dem, was Jesus anbietet, ist aber zweierlei: 

Gott ist ein gerechter Gott. Wenn ich über Schuld einfach hinwegsehe, dann bin ich eigentlich nicht gerecht, denn Unrecht bleibt Unrecht, ganz gleich, ob ich es beim Namen nenne oder so tue, als existiere es nicht. Gott hat das Unrecht nicht ignoriert – das kann er gar nicht – er hat selbst dafür bezahlt. Er hat die Schuld auf sich genommen. Deswegen ist sie getilgt, und es gibt keinen Eintrag ins Klassenbuch, keinen Anruf bei den Eltern und keine Strafarbeit. 

Ein zweites ist ebenso wichtig. Gott nimmt nicht nur die Schuld selbst auf sich, er schenkt Veränderung und geht die Wurzel von Schuld an. Jesus sagt einmal: „Ich sage euch die Wahrheit: Jeder, der sündigt, ist ein Sklave der Sünde“ (Johannes 8, 34 HfA). 

Ketten zersprengen

Wenn ein Mensch Christ wird, dann beginnt Jesus, diese Ketten zu zersprengen, eine nach der anderen (je nachdem, wie viel es der Mensch zulässt). Was folgt, ist Freiheit. Je mehr Veränderung ein Mensch zulässt, desto freier wird er, weil sein Herz von sich aus tut, was richtig ist. 

In 1. Johannes 3, 9 (HfA) heißt es sogar – und das sollte unser Ziel sein: „»Wer von Gott neues Leben bekommen hat und zu seinen Kindern gehört, der sündigt nicht; denn Gott hat ihm seine Kraft geschenkt, die neues Leben in ihm schafft. Weil er ein Kind Gottes ist, kann er nicht länger als Sünder leben.«“

Schau nicht zurück

Schau nicht zurück auf dein altes Leben, sondern schau nach vorne auf dieses Ziel. Warum? Ich weiß, dass Vergleiche immer hinken, aber als Kind einer Alkoholiker-Familie weiß ich, dass der Alkohol dich immer wieder anlocken wird, wenn du ihn siehst. Wenn Menschen um dich herum trinken, dann wird der Drang in dir auch immer größer – und du wirst im Zweifelsfall rückfällig. 

So ähnlich ist es mit der Sünde auch. Wenn ich zurückschaue auf das, von dem ich mich eigentlich losgesagt habe, dann wird es mich, fast wie magisch – aber es ist eher diabolisch – wieder zu dieser Sünde hinziehen. Und das betrifft böse Gedanken ebenso, wie das Lästern, das Betrügen oder Fremdgehen – je nachdem, wo wir anfällig sind.

Sucht und Sünde fangen nicht nur mit demselben Buchstaben an, sie haben so einiges gemeinsam. Deswegen ist es so wichtig, dass die Ketten zersprengt werden und wir altes hinter uns lassen. Schau nicht zurück auf das, was war, sondern schau auf das, was ist und was kommen wird. 

Lass es nicht zu, dass alte Gewohnheiten, altes Auflehnen und alte Verfehlungen dein Leben weiter beeinflussen dürfen, sondern gehe Schritt für Schritt in ein Leben ohne Ketten.

Tausch am Kreuz

Was hilfreich ist, ist ein „Tausch am Kreuz“. Lege alte Schuld – auch, die, die sich immer wieder in dein Leben mogelt, bewusst am Kreuz ab und tausche sie gegen die Freiheit, die Jesus dir schenken möchte. Mir hilft es, wenn ich das bewusst auch ausspreche. „Jesus, ich gebe dir diese und jene Sünde in meinem Leben. Bitte vergib sie mir und mache mich frei davon. Ich tausche diese Schuld gegen den nächsten Schritt in die Freiheit! AMEN!“

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de