aufblasbarer Bogen mit der Aufschrift Finish

Beende, was du angefangen hast

Kurz vor seiner Verhaftung spricht Jesus ein Gebet, das ein ganzes Kapitel in der Bibel einnimmt (Johannes 17). Und dieses Gebet hat es in sich. Es lohnt sich wirklich, es Vers für Vers einmal zu studieren, am besten mit verschiedenen Übersetzungen und auf sich wirken zu lassen. Ein Vers hat mich besonders getroffen. Dort betet Jesus: „Ich habe auf der Erde deine Herrlichkeit sichtbar gemacht. Denn ich habe das Werk vollendet, das du mir aufgetragen hast“ (Johannes 17, 4). Nun hoffe ich sehr, dass ich nicht ein paar Jahre auf dieser Erde habe, denn das Leben ist wunderschön, aber ich muss mich schon fragen:

Wenn meine Zeit gekommen ist, könnte ich dann dasselbe beten wie Jesus? Es sind eine ganze Reihe Aspekte, die mich innerlich echt treffen. Das Erste ist: Worum beten wir eigentlich?

Gebete

Gebete, die davon handeln, dass Gott uns aus einer Not befreien soll, Türen öffnen möge, eine Krankheit heilen, ein Wunder für uns oder jemanden anderes tun, uns versorgen soll oder uns Glück schenken, sind irgendwie selbstverständlich. Aber wann beten wir eigentlich darum, dass Gott uns etwas auftragen darf und das wir diesen Auftrag durchführen und beenden?

Darf er das in unserem Leben? Denn wenn es dazu gehört, dass wir unser Leben genießen können, wenn Gott uns Dinge aufträgt, die wir tun, dann wäre es ja alles andere als schlau, nicht darum zu bitten. Sind wir also eher wie in der Schule, wo sich die meisten versuchen, zu verkriechen, wenn der Lehrer Aufgaben verteilt oder heben wir die Hand und rufen: „Nimm mich!“?

Sichtbarkeit

Die zweite Frage, die mich wirklich im Herzen unruhig macht, ist: Wo machen wir in unserem Leben eigentlich die Herrlichkeit Gottes sichtbar? Haben wir überhaupt den Anspruch, das zu tun? Klar, wenn ich sonntags irgendwo predigen darf, dann möchte ich, dass Gottes Herrlichkeit irgendwie sichtbar wird, denn ansonsten macht ein Gottesdienst ja wenig Sinn.

Aber wie sieht es Montag aus, wenn der Alltag wieder da ist? Wie sieht es aus, wenn ich im Supermarkt bin oder beim Arzt, wenn ich Nachbarn treffe oder meine Schwiegermutter besuche?

Beenden

Das Dritte, was Jesus hier sagt, ist, dass er die Herrlichkeit Gottes sichtbar gemacht hat, weil er das Werk „vollendet“ hat, das Gott ihm aufgetragen hat. Und ich muss mich fragen: Wie oft beginnen wir etwas, ohne es zu Ende zu bringen? Wie oft fangen wir an, für jemanden oder etwas zu beten und hören dann ziemlich schnell wieder auf, wenn nichts passiert?

Oft beginnen wir etwas und führen es nicht zu Ende!  Wie oft schenkt uns Gott Visionen, wir gehen aber maximal den ersten oder den zweiten Schritt – besonders, wenn der Weg steinig ist? 

Ein Vers, drei Dinge, die ans Herz gehen. Ich bitte dich, einmal über alle drei Dinge nachzudenken: Wo bist du bereit, dass Gott dir Dinge auftragen darf in deinem Leben und nicht nur dich in den Mittelpunkt zu stellen? Wo bist du bereit, die Herrlichkeit Gottes in deinem Leben sichtbar werden zu lassen? Und wo hast du Dinge begonnen, die du eigentlich zu Ende tun solltest?

Mich zumindest hat dieser Vers in dem Gebet von Jesus ziemlich wachgerüttelt. Sprich mit Gott darüber, wie es dir jetzt geht und was der nächste Schritt für dich sein könnte, um dem Ziel näher zu kommen.

Sei gesegnet!

„Das Lebensziel prägt unseren Lebensstil“ (Arno Backhaus).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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