Ohne Schwierigkeiten und ohne Widrigkeiten

Wäre nicht ein Leben ohne Schwierigkeiten und ohne Widrigkeiten ein viel besseres? Wären wir nicht glücklicher und könnten gelassener durchs Leben geben, wenn es sie nicht gäbe? Leider gehören Widrigkeiten, Schwierigkeiten, anstrengende Situationen und nervige Menschen zum Leben dazu können uns manchmal ganz schön auf den Keks gehen. 

Klar ist, niemand hat gerne Schwierigkeiten in seinem Leben. Deshalb versuchen wir oft, ihnen aus dem Weg zu gehen. Meine Erfahrung ist aber: Wenn du versuchst, vor deinen Schwierigkeiten wegzulaufen, dann warten diese schon lange an dem Ort, an dem du zu fliehen versuchst. Niemand kann vor den Widrigkeiten, die das Leben mit sich bringt, weglaufen.

Leichtere Umstände

Es ist absolut verständlich, dass wir nach Umständen sehnen, die leichter zu tragen und ertragen sind im Leben. Ein besserer Job? Klingt gut. Mehr Urlaub? Wer möchte das nicht? Einen Chef, der fairer ist? Den will wohl jeder. Nachbarn, die einem nicht den Nerv rauben? Auch die hätten viele sicher gerne. 

Aber hast du schon einmal daran, gedacht, dass Gott schwierige Menschen und sogar Schwierigkeiten in deinem Leben zulässt? Dass sie also nicht einfach vom Himmel fallen? David, dessen Leben alles andere, als leicht war, schreibt in einem seiner Lieder: „Der Herr freut sich an einem aufrichtigen Menschen und führt ihn sicher“ (Psalm 37, 23 NLB).

Der Vers hat mich ziemlich umgehauen, denn er bedeutet doch: Wenn Gott mich leitet und ich dennoch mit Widrigkeiten zu kämpfen habe, dann ist das kein Zufall. Und wenn Gott diese Dinge zulässt, dann muss eine göttliche Absicht dahinterstecken. 

Gott leitet unseren Weg

Dinge „stoßen“ uns also nicht zu, sondern „geschehen für uns“, denn Gott leitet unseren Weg und führt uns. Wenn also mein Kollege seinen Müll bei mir abladen möchte, mein Chef ungerecht handelt oder die Verkäuferin unfreundlich ist, dann kann es sein, dass Gott das für mich zulässt, denn wenn ich aufrichtig bleibe, standhaft, freundlich, mit göttlicher Stärke in mir, dann wachse ich daran. 

Ich habe einmal den Spruch gehört, Gott würde schwierige Menschen wie Sandpapier gebrauchen, um unsere Kanten rund zu schleifen. Das finde ich einen großartigen Gedanken.

Widrigkeiten bei Gott abladen

Wenn ich mit dem Bewusstsein lebe, dass Gott Dinge nicht nur zulässt, sondern sie für mich zulässt, dann bin ich sicherlich nicht glücklicher über die Widrigkeiten, aber ich lasse mir meine Freude nicht rauben. Wenn ich mich innerlich aufrege und über Dinge ärgere, habe ich mir angewöhnt, mit Gott darüber zu sprechen und sie bei Gott abzuladen. 

„Herr, ich bin nicht gerade sehr glücklich über das, was mir da gerade geschieht, und du siehst, dass ich innerlich fast platzen möchte. Aber ich weiß, dass du deine Hand darüber hältst und mein Leben führst. Im Moment fühle ich zwar absolut anders, aber ich möchte dir vertrauen, denn ich weiß, dass du einen Plan für mein Leben hast – und wenn du diese Schwierigkeiten zulässt, dann gehören sie zu deinem göttlichen Plan! Deshalb bitte ich dich, mir Gelassenheit zu schenken und Vertrauen und deine Liebe, mit der ich den Menschen um mich herum begegne. AMEN!“

Das klappt leider nicht immer, tut aber absolut gut. 

Es ist so wichtig, dass wir Verantwortung auch in diesem Bereich übernehmen. Ich kenne so viele Menschen, die grimmig durch das Leben laufen und ihre schlechte Laune auf andere schieben. Ja, manche Menschen können wirklich anstrengend sein, manche Widrigkeiten hart, aber es liegt an uns, ob wir uns unsere Freude davon rauben lassen oder ob wir diese Herausforderung annehmen, die Gott in unserem Leben zulässt. 

„Unter all den schwierigen Menschen bei dir zu Hause oder am Arbeitsplatz gibt es nur einen Einzigen, den du wirklich ändern kannst. Bei dem musst du ansetzen“ (Clive Staples Lewis).

Sei gelassen und sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de