Parkweg

Die Krone der Schöpfung

„Wann ist ein Mann ein Mann“, hat Herbert Grönemeyer schon vor vielen Jahren in einem Lied gefragt. Wir Männer, wir sind einfach großartig, wir sind Helden, denken wir zumindest. Auch, wenn wir wissen, dass Frauen auch hart arbeiten,  so ist unsere Arbeit immer ein Stück härter und herausfordernder. Wir sind Planer, Strategen, Jäger, Sieger und Helden. So sind wir Männer halt. Ja, heute gibt es eine neue Generation von Mann, der von uns harten Kerlen oft belächelt wird. Es kommen weichere, verletzlichere Seiten zum Vorschein. Aber tief im Innern wissen wir: Wir sind die Krone der Schöpfung.

Klischee entsprechen

Nun weiß ich nicht, ob Frauen innerlich ständig mit dem Kopf schütteln und uns einfach in dem Glauben lassen, dass wir sind, wer wir meinen zu sein. Oder ob den Frauen das eher egal ist, dass wir Männer immer die Besten sein müssen, die Größten, die Kühnsten und die Sieger.

Ich weiß auch nicht, ob wir so erschaffen wurden als die harten Kerle, die am Lagerfeuer mit freiem Oberkörper eine Zigarette rauchen und einen Kaffee trinken müssen (eigentlich eine wenig angenehme Vorstellung eines Mannes) oder ob es die Gesellschaft mit ihrer skurrilen Werbung war, die uns eingeredet hat, ein Mann sei nur ein Mann, wenn er einem gewissen Klischee entspricht.

Auf jeden Fall ist das Problem kein neues. Schon die Jünger waren in Hahnenkämpfe verstrickt, wollten die Ersten und die Besten sein. „Unter den Jüngern kam es zu einem Streit darüber, wer von ihnen wohl der Wichtigste sei“, so heißt es in Lukas 20, 24 (HfA). Ich hätte gerne den Gesichtsausdruck von Jesus gesehen, als diese Diskussion aufkam.

Diener Jesus – und du?

Aber Jesus wäre nicht Jesus, wenn er nicht aus solch einer Situation eine Gelegenheit gemacht hätte, die Jünger (und uns) etwas für das Leben beizubringen. Und so antwortet er: „In dieser Welt unterdrücken die Herrscher ihre Völker, und rücksichtslose Machthaber lassen sich als Wohltäter feiern. Aber bei euch soll es nicht so sein. Im Gegenteil: Der Erste unter euch soll sich allen anderen unterordnen, und wer euch führen will, muss allen dienen. Wer ist denn bedeutender? Wer am Tisch sitzt und sich bedienen lässt oder wer bedient? Doch wohl derjenige, der sich bedienen lässt. Ich aber bin unter euch wie ein Diener“ (Vers 25-27).

Das saß! „Ich bin einer, der dient!“, sagt Jesus und gibt uns damit so etwas wie eine Blaupause. Was er meint, ist, dass wir – egal ob Mann oder Frau – einzig ihm und seinem Beispiel folgen sollen, dass wir alles ablegen und ablehnen sollen, was von unserem Stolz, von Neid oder Selbstsucht angetrieben wird.

Wahre Helden

Wenn wir uns und unsere Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen, wenn unsere Motivation und unser Antrieb die Selbstsucht ist, dann mag es sein, dass wir uns kurzfristig gut fühlen. Aber Jesus sagt klar, dass wir eine Neuausrichtung unsres Antriebes benötigen, weg von der Selbstverherrlichung und hin zum Fokus auf andere.

Das klingt für unsere Ohren alles andere als attraktiv. Aber Jesus hat uns genau das vorgelebt. Und liebe Männer, Jesus war auch einer von uns. Wenn wir wahre Helden werden wollen (und irgendwie haben wir diesen Wunsch doch alle tief im Herzen), dann müssen wir weg davon, Eroberer sein zu wollen und hin dazu, ein Diener zu werden.

Unsere Kraft anderen zur Verfügung stellen

Zumindest sagt Jesus, dass das zu einem besseren Leben führt, nämlich, wenn wir unsere Kraft anderen zur Verfügung stellen, die sie brauchen, anstatt sie nur für unseren eigenen Vorteil zu nutzen. Die Frage ist: Vertrauen wir Jesus?

Dann müssen wir auch darauf vertrauen, dass dies eine bessere Art zu leben ist, besser für Gott, besser für uns und besser für diejenigen, die wir lieben und denen wir dienen sollen.

Da wir Männer (und sicherlich auch Frauen) so gerne Pläne schmieden, Strategien entwickeln und losmarschieren wollen, lasst uns genau das tun. Fang in deinem ganz persönlichen Umfeld an. Mit wem bist du den Tag über, die Woche über in Kontakt.

Überlege, wem du dienen kannst, wer deine Hilfe braucht. Werde zu einem wahren Helden, nicht, indem du die Welt eroberst, sondern, indem du ihr dienst und bei den Menschen in deinem Umfeld anfängst. Frage dich: Wo kannst du einen Unterschied machen? Wen übersiehst du vielleicht in deinem Alltag? Und was brauchen die Menschen um dich herum?

Sei ein Held, und sei gesegnet!

„Gott braucht nicht glänzende Persönlichkeiten, sondern Treue Diener!“ (Waldemar Scherer).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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