Queen Elizabeth II – Tod

Mitten in unseren Alltag, mitten in unsere Beschäftigung hinein, platzt plötzlich die Nachricht: „London Bridge is down!“ – Queen Elizabeth II ist gestorben. Man muss kein Royalist sein, um dennoch irgendwie ein Gefühl von Betroffenheit zu empfinden. 

Nur zwei Tage vor ihrem Tod hatte man das letzte Foto von ihr gemacht – im Dienst. Die Queen empfing die neue Premierministerin von Großbritannien auf ihrem Landsitz Schloss Balmoral in den schottischen Highlands, nachdem der ehemalige Premierminister Boris Johnson seinen Rücktritt eingereicht hatte. Und so ernannte die 96-Jährige Liz Truss zu dessen Nachfolger. 

 

Plötzlich und unerwartet

Gestern ist Queen Elizabeth II gestorben, so plötzlich, dass es ihre Enkelkinder William und Harry nicht mehr an ihr Totenbett geschafft haben, um sich von ihr zu verabschieden. So ist das mit dem Tod – wir wissen nie, wann er kommt. 
 
Gut, in diesem Alter muss man damit rechnen, mag man denken. Obwohl, die Mutter von Queen Elizabeth II, liebevoll „Queen Mom“ genannt, wurde immerhin stolze 101 Jahre alt. Was bedeutet da das Alter schon? Vielleicht wächst mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch stirbt. Aber mit Sicherheit kann man das nicht sagen.
 

Lebenskerze

Der Tod wird immer ein unschönes Mysterium in unserem Leben bleiben. Er wird uns unser Leben lang irgendwie begleiten, obwohl wir ihn gerne in die hinterste Ecke verbannen. Aber eigentlich wissen wir: Mit unserer Geburt beginnt unsere Lebenskerze abzubrennen, Stück für Stück.
 
Wir wissen nicht, wie lange diese Kerze brennt, aber wir wissen, dass sie eines Tages erlöschen wird. Der alte Mose hat den Gedanken über den Tod in einem Lied aufgegriffen. Er schreibt: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden“ (Psalm 90, 12 LUT).
 
In Panik verfallen bedeutet nicht, Klug werden. Klug werden bedeutet auch nicht, dass ich alles in der Welt versuche mitzunehmen aus Angst, ich könne irgendetwas verpassen, bevor ich ablebe.  Für mich bedeutet klug werden: Ich weiß, dass ich nur dieses eine Leben hier auf Erden habe. Und ich nehme mir vor, das Beste daraus zu machen.
 
Das tue ich, indem ich den Rat von Mark Twain verfolge: „Gib jedem Tag die Chance, der beste deines Lebens zu werden.“
 

Drei Monate noch leben?!

Ich habe einmal von der Motivationstrainerin Vera Birkenbiel gehört, dass sie ihre Zuhörer fragte, was diese tun würden, wenn sie wüssten, dass sie nur noch drei Monate zu leben hätten. Welche Prioritäten würden die Menschen setzen, was würden sie tun? Wie würden sie die Mitmenschen behandeln und welcher Elefant würde wieder zu einer Mücke werden?
 
Und dann fragte sie zum Abschluss: „Warum eigentlich leben wir dann nicht unser Leben genauso?“
 

Welche Prioritäten setze ich?

Dazu gehört auch, dass ich mich zwangsläufig fragen müsste: Wenn ich wüsste, dass ich in drei Monaten vor meinem Schöpfer stehe, wie würde ich dann mein Leben geistlich ausrichten? Welche Priorität hätte Gott dann in meinem Leben?
 
Und es bleibt dieselbe Frage: Warum räume ich ihm diese Priorität nicht immer ein? Am Dienstag wusste die Queen sicherlich noch nicht, was ihre Zukunft bringen würde. Wer weiß, welche Pläne sie sich noch gemacht hat. War sie vorbereitet, ihren Schöpfer zu treffen?
 
Sind wir es? Vielleicht sollten wir das Gebet des Mose zu unserem machen: „Herr, lehre mich bedenken, dass auch ich sterben muss – vielleicht erst in 50 Jahren, vielleicht früher. Und lehre mich, klug zu werden, weise zu leben, bewusst, auch genießend – ausgerichtet auf eine Ewigkeit mit dir! AMEN!“
 
„Ich habe keine Angst vorm Sterben, ich will nur nicht dabei sein, wenn es passiert“ (Woody Allen).
 
Genieße deinen Tag und sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de