Pastor mit Bibel

Keiner wird abgewiesen

In großen Buchstaben hatten wir einen Bibelvers an unsere Gemeinde geschrieben. „Jesus spricht: Keinen, der zu mir kommt, weise ich ab!“ (Johannes 6, 37), so leuchtete diese Wahrheit jedem entgegen, der die Hauptstraße entlangfuhr oder ging. Uns war es wichtig, dass die Menschen dies erfuhren. Zu oft erleben wir Ablehnung, weil wir nicht perfekt sind. Zu oft werden wir verurteilt, und wenn wir ehrlich sind, sind wir auch oft ziemlich schnell mit einem Urteil über andere. Jesus ist anders. Er lädt jeden von uns ein.

„Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch abmüht und belastet seid! Ich will euch Ruhe schenken“, so sagt er uns in Matthäus 11, 28 (BB). Und wie oft haben wir damals das Lied gesungen, das mit den Worten beginnt: „Jesus, zu Dir kann ich so kommen, wie ich bin. Du hast gesagt, dass jeder kommen darf.“

Das bezieht sich auch auf die, die sich abmühen, perfekt zu sein – oder es zumindest vorgeben. Ich kenne sowohl die Menschen, die ständig als Christen mit einem schlechten Gewissen herumlaufen, weil sie wissen, dass sie ab und an daneben treten, fallen, straucheln und das, obwohl sie versuchen, an jedem Buchstaben des Gesetzes festzuhalten.

Mit dem Finger auf andere zeigen

Ich kenne aber natürlich auch die, die ständig mit dem Finger auf andere zeigen, weil sie irgendeinen Fehler an anderen finden. Das sind Menschen, die signalisieren: „Wenn du möchtest, dass ich dich akzeptiere, wenn du möchtest, dass ich auf Augenhöhe mit dir spreche, dann musst du perfekt sein. Nur dann gefällst du mir. Wenn du es nicht bist, lehne ich dich ab und verweigere dir meine Liebe!“

Und ganz ehrlich: Ich kenne kaum eine Gemeinschaft, in der so lieblos miteinander umgegangen wird, wie die Christen.

Jesus ist kein Pharisäer

In der Bibel werden diese Menschen Pharisäer genannt, und sie zufriedenzustellen ist wirklich fast unmöglich.

Und auch das gilt für beide Menschengruppen. Wenn du den Pharisäer-Virus in dir hast, dann ist es kein Wunder, wenn du frustriert über dich und deine Fehler bist. Oder du bist eben unzufrieden mit den anderen, weil sie deiner Meinung nach den Glauben nicht so ernst nehmen, wie sie sollten.

Beiden von euch gilt: Jesus ist kein Pharisäer! Die Bibel sagt sehr deutlich: „Wer an ihn glaubt, der wird nicht verurteilt werden!“ (Johannes 3,18 BB). Nein, Jesus nimmt Schuld nicht auf die leichte Schulter. Er fordert uns auch nicht dazu auf, dass wir tun und lassen können, was wir wollen. Aber dennoch verurteilt er uns nicht, denn er hat das Urteil auf sich genommen!

Glaubst du an Jesus?

Wenn du an ihn glaubst, wenn du das für dich annimmst, dann kannst du frei werden von jeder Selbstverurteilung, denn das Urteil ist nicht nur gesprochen worden, sondern auch schon lange vollstreckt worden – an Jesus! Wenn du das annimmst, dann kannst du wirklich so zu Jesus kommen, wie du bist.

Du wirst mit Sicherheit nicht so bleiben, aber er wird niemals mit dem Finger auf dich zeigen – das tun nur Menschen. Das nimmt enorm Druck aus dem Leben und macht es leichter. Wenn du das für dich (und für andere) annimmst, dann kannst du in die Freude eintreten, die Jesus dir für dein Leben anbietet.

Denn du wirst aufhören, dich selbst oder andere zu verurteilen – und das macht dein Herz frei.

Gebet:

Gott, danke, dass Du mich liebst und mich immer annimmst. Ich glaube an Dich, liebe Dich, vertraue Dir und verlasse mich auf Dich mit allem, was in mir ist. AMEN.

Sei gesegnet!

„Glaube ist: mich an die Tatsache zu erinnern: Gott hat nichts gegen mich, obwohl ich mich selbst wegen meiner schon vergebenen Sünde noch verurteile“ (Pamela Reeve).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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