Bibel liegt auf dem Schoß

Was gehört dir?

Kennst den Zeichentrickfilm „Findet Nemo“? In einer Szene sind Möwen zu sehen, die unaufhörlich durch die Gegend rufen: „Meins, meins, meins, …“ Der Film wird in diesem Jahr 20 Jahre alt, aber bis heute ist dies ein oft angebrachtes, witziges Zitat. Ich nutze die Worte im Tonfall der Möwen zum Beispiel beim Volleyball, wenn jemand anderes meinen Ball im Spiel nimmt: „Meins, meins, meins, …“

„Meins, meins, meins, …“ ist im Film witzig gemeint, aber Filme haben ja die Angewohnheit, menschliche Marotten aufzugreifen und uns spiegelhaft zu zeigen, weswegen wir es dann lustig finden. Oft projizieren wir das dann aber lieber auf andere, als die leise Kritik an uns zu hören.

Egal ob Christ oder nicht, jeder Mensch hat gerne, jeder Mensch besitzt gerne und jeder Mensch hat nichts dagegen, wenn dieser Besitz größer wird.

Erkrankung

Gestern hatte ich ein Gespräch mit einer Kollegin. Alles, was ich bisher wusste, war, dass sie eine schwere Krebs-Erkrankung hinter sich hatte, deswegen ein ganzes Jahr behandelt wurde und nicht arbeiten konnte und derzeit als „geheilt“ gilt.

Als sie mir erzählte, dass nur 15 % der Betroffenen den Krebs überhaupt besiegen, stand mir der Mund offen. Aber nur einen Moment später klappte ich innerlich zusammen, denn meine Kollegin sagte, sie hätte sofort eine Schwerbehinderung für sechs Jahre bekommen, weil fast niemand auch nach einer „Heilung“ noch länger als vier Jahre leben würde.

Das Leben genießen

Ich stammelte noch, dass ich dafür beten würde, dass es bei ihr anders sei, als sie antwortete: „Du, das ist lieb, aber weißt du, wir müssen doch alle sterben, die einen früher, die anderen später. Viel wichtiger ist doch, dass ich die Zeit, die ich hier auf Erden habe, noch genießen kann … „

Auch, wenn ich dieser Antwort jetzt nicht erwartet hätte, so hat diese Frau irgendwie recht. Niemand weiß, wie lange er leben darf. Ist es da nicht wichtig, sein Leben zu genießen? Gedanken, wie „meins, meins, meins, …“ bekommen da einen ganz anderen Stellenwert.

Vergeht alles?

Natürlich bete ich weiter um Heilung für Menschen und gehe davon aus, dass mancher auch geheilt wird (und ja, ich werde auch weiter für die Kollegin beten). Aber in 100 Jahren ist niemand von uns mehr hier. Gesundheit ist so endlich, wie alles andere auf dieser Erde.

Verkehrt ist es natürlich nicht, auch um materielle Dinge zu beten. Aber ganz ehrlich, auch diese vergehen. Ich bete vielleicht für ein neues Auto, aber in zehn bis 15 Jahren ist es rostig, braucht viel Geld für Reparaturen oder muss sogar ganz verschrottet werden.

Auserwählter

Alles auf dieser Erde vergeht früher oder später. Aber Gott schenkt uns eine Sache, die nie vergeht, nämlich, dass wir Auserwählte sind! Im Kolosserbrief 3, 12 (HfA) heißt es: „Ihr seid von Gott auserwählt und seine geliebten Kinder, die zu ihm gehören.“

Gott hat dich aus Milliarden von Menschen auserwählt. ER kennt dich,  deinen Namen kennt ER und ER liebt dich. Was dich glücklich macht, weiß ER. ER weiß, was du brauchst!

Das ist eine Tatsache, die wichtiger ist, als alles Materielle auf dieser Erde, und ich möchte sogar behaupten, als alle Gesundheit. Gott mag mich heute beschenken, mitnehmen kann ich es nicht, wenn ich einst sterbe. Gott kann mich heute heilen, aber irgendwann hört mein Herz dennoch auf zu schlagen.

Aber dann bleibe ich ein Auserwählter, wenn ich dem zustimme. Es wartet auf mich nichts weniger als ein Leben in Ewigkeit bei Gott, wo mir nichts mehr fehlt, wo es keine Krankheit gibt, kein Leid, keine Not.

Hör nicht auf, für Dinge zu beten, die dein Leben hier erfreuen – Gesundheit, materielle Dinge, offene Türen, gute Beziehungen. Vergiss dabei nie, dass du ein Auserwählter bist, dass Gott dich kennt und dir alles geben möchte, damit du die Zeit, die du auf Erden hast, genießen kannst. Dafür bist du auserwählt!

Sei gesegnet!

„In der Welt muss man Prüfungen bestehen, um etwas wert zu sein, vor Gott aber darf man versagen und wird dennoch auserwählt“ (Corrie ten Boom).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de