Ein Arm streckt sich aus dem Meer

In die Falle tappen

Wieder einmal ärgere ich mich über mich selber. Ich habe mir solche Mühe gegeben und habe dennoch wieder denselben Fehler gemacht. Kennst du das auch? Du weißt ganz genau, wo du anfällig bist, aber wenn plötzlich die Situation vor der Tür steht, dann kannst du irgendwie nicht anders, sondern tappst doch wieder in die Falle hinein.

Es kann der Gefühlsausbruch sein, der verletzende Kommentar oder die bewusste Sünde. Es kann aber auch sein, dass der Alltag dich so fest im Griff hat, dass alle guten Vorsätze, Zeit mit deinen Kindern zu verbringen, etwas für deine Fitness zu tun oder deine Wohnung nicht wieder „verrumpeln“ zu lassen, wie weggeblasen sind.

Und was ist erst mit deinem Vorhaben, Zeit für Gott in deinen Alltag einzubauen? Hat es wieder nicht geklappt? Ich kenne solche Zeiten, in der ich mir selbst am liebsten in den Hintern treten könnte.

Sei auf der Hut

Natürlich könnte ich mich jetzt darauf ausruhen, dass ich eben doch nur ein Mensch bin und deswegen alles andere als vollkommen. Natürlich könnte ich mir vor Augen halten, dass Gott mich trotzdem liebt, auch, wenn ich immer wieder in bestimmten Bereichen versage – und habe damit absolut recht.

Aber ich möchte mich damit nicht abgeben, denn mein Ziel ist es doch, Jesus ähnlicher zu werden und somit schlechte Charaktereigenschaften hinter mir zu lassen.

Kurz nachdem Jesus getauft wurde, geschah etwas, was für unsere Ohren vielleicht ungewöhnlich klingt. In Matthäus 4, 1-3 (HfA) heißt es: „Danach wurde Jesus vom Geist Gottes in die Wüste geführt, wo er den Versuchungen des Teufels ausgesetzt sein sollte. Nachdem er vierzig Tage und Nächte lang gefastet hatte, war er sehr hungrig. Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann befiehl doch, dass diese Steine zu Brot werden!«“

Es ist erstaunlich, dass der, den die Bibel den „Verführer“ nennt, an anderer Stelle den „Widersacher Gottes“, nicht mal davor zurückschreckt, zu versuchen, sogar Jesus zu verführen. Und wo tut er es? Wo Jesus vermeintlich schwach ist.

Nach einer langen Zeit des Fastens denkt er, er hat eine Hintertür gefunden. Aber Jesus kontert: „Aber Jesus wehrte ab: »Es steht in der Heiligen Schrift: ›Der Mensch lebt nicht allein von Brot, sondern von allem, was Gott ihm zusagt!‹«“

Sei auf der Hut!

Schwachpunkte

Wenn du als Christ leben möchtest, dann wird der „Verführer“ es bei dir ebenso versuchen – und im Gegensatz zu Jesus werden weder du noch ich immer standhaft sein können. Solange wir als Menschen auf dieser Erde wandeln, wird es Schwachpunkte in unserem Leben geben, wo wir angreifbar sind.

Wusstest du, dass Sportler sich oft, bevor sie in einen Wettkampf gehen, Videos ihrer Gegner anschauen, um die Schwachpunkte und damit die Angriffspunkte anzuschauen und zu studieren? Der Widersacher schaut auch genau auf unser Leben und sucht Einfallstore.

Wenn wir das wissen, dann sind wir zum einen vielleicht nicht mehr ganz so entmutigt, wenn wir doch wieder auf die Nase gefallen sind. Zum anderen macht es uns auch sensibel, Einfallstore zu minimieren. Schau in deinem Leben auf deine Schwachpunkte, schau darauf, wo es Einfallstore gibt, die der Gegner nutzen könnte.

Und dann bewache diese Bereiche besonders, indem du Gott bittest, dich genau hier zu beschützen. Nichts anderes sagt der Satz im Vaterunser: „Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen!“

Ehrlich und konkret

Gut ist es, wenn wir hier Gott gegenüber sehr ehrlich und sehr konkret werden. Du wirst sehen, dass du verändert wirst, dass du stärker wirst und, dass der Verführer weniger Angriffsfläche hat, denn du hast den Sieger an deiner Seite. Und der Sieg ist für 2000 Jahren am Kreuz von Golgatha schon lange vollbracht worden.

„Bleibe in der Gegenwart Gottes, damit der Widersacher, der ein Überrumpler und Durcheinanderwerfer ist, dir heute nicht das göttliche Segensprogramm stören kann!“ (Paul Deitenbeck).

Deswegen – sei auf der Hut, sei stark und sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de