Um was würdest du Jesus bitten?

Heute Jesus begegnen

Stell dir vor, du würdest heute Jesus begegnen, so richtig leibhaftig. Plötzlich stände er vor dir, und du hättest die Chance, ihm genau eine Frage, eine Bitte zu stellen. Was würdest du ihn fragen oder bitten?

In einer Geschichte, die Lukas berichtet, geschieht genau das. Eine große Menschenmenge hatte sich versammelt, um Jesus zu sehen, Wunder zu erleben und seine Worte zu hören. Dann heißt es; „Da rief einer aus der Menge: »Meister, sag doch meinem Bruder, dass er das väterliche Erbe mit mir teilen soll.«“ (Lukas 12, 13 NLB)

Um was würdest du Jesus bitten?

Wenn du nur einen Moment mit Jesus hättest und nur eine Bitte loswerden könntest, dann spricht das, um was du Jesus bittest, Bände über deinen Charakter und dein Leben. Dieser Mann hier wollte mehr Geld haben, und offenbar hatte sein Bruder etwas, das er nicht hatte, also bittet er Jesus, seine Besitzverhältnisse in Ordnung zu bringen.

„Jesus erwiderte: »Wer hat mich zum Richter über euch gemacht, um in solchen Dingen zu entscheiden?«“ (Vers 14). Jesus sagt nicht, dass er das nicht könnte oder, dass seine Autorität nicht ausreichen würde. Er wertet auch nicht, ob der Mann ungerecht behandelt worden ist oder nicht. Was Jesus hier sagt, ist: „Das ist nicht meine Mission! Ich bin nicht hier, dir alles zu geben, was du haben möchtest“

Was ist wichtig im Leben?

Es gibt Wichtigeres im Leben, als das, was du besitzt oder nicht besitzt. Und dann sagt er der Menge: „Nehmt euch in Acht! Begehrt nicht das, was ihr nicht habt. Das wahre Leben wird nicht daran gemessen, wie viel wir besitzen.“ (Vers 14) Über Geld etwas zu sagen, ist immer heikel, aber Jesus selbst antwortet hier, weil der junge Mann ihn direkt darauf anspricht.

Und Jesus ist, was er zu sagen hat, absolut wichtig. Denn diese kleine Begebenheit hat es nicht nur einmal in die Bibel geschafft, sondern wird von drei Evangelisten berichtet. Und, wenn etwas mehr als einmal in Gottes Wort steht, dann kannst du davon ausgehen, dass es Gott absolut wichtig ist, dass du es nicht überliest.

Fokus auf Besitz

Jesus sagt ganz klar. Ein Fokus auf Besitz macht einen Menschen nicht glücklich. Er weist auf die Gefahr hin, die uns alle irgendwie betrifft, auch, wenn wir es nicht gerne zugeben. Wir alle sind anfällig dafür, immer mehr im Leben haben zum wollen. Tief in uns allen schlummert das unmäßige Verlangen nach Reichtum, das gierige Verlangen, mehr zu haben.

Schaffe, schaffe, Häusle baue

Aber: Das Leben des Menschen besteht nicht darin, dass er einen Überfluss an dem besitzt, was über seine Bedürfnisse hinausgeht, und leitet sich auch nicht daraus ab. Das hören wir nicht gerne, denn seit Kindertagen an wird uns eingetrichtert, dass wir nach mehr streben sollen.

Sei gut in der Schule, damit du später einen guten Job bekommst und gut Geld verdienst. Bilde dich weiter und arbeite dich auf der Karriereleiter nach oben. „Schaffe, schaffe, Häusle baue.“ Das sind die Werte, die uns seit alters her mitgegeben werden.

Ja, Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt doch, oder? Also sieh zu, dass du genug davon hast, um „sorgenfrei“ zu leben. Da ist es doch nur verständlich, dass ganz schnell Ängste hochkommen, die Christen würden predigen, man dürfe nichts besitzen oder sich nichts leisten. Das steht dem Erlernten ja absolut entgegen.

Glückliches Leben

Darum geht es Jesus aber nicht. Was Jesus dir sagen möchte, ist, dass dein Lebensglück nicht davon abhängt, wie viel du besitzt oder nicht besitzt. Und dann erzählt er das Gleichnis vom (dummen) reichen Bauern, um seinen Zuhörern genau zu erklären, worum es ihm geht.

Wir werden uns in den nächsten Tagen dieses Gleichnis einmal genau anschauen, um herauszufinden, was Jesus wirklich meint, denn du kannst reich sein und ein gesegnetes und glückliches Leben leben, du kannst arm sein und das auch erleben. Du kannst aber auch reich sein und an deinem Lebensglück vorbeigehen – aber ebenso, wenn du arm bist.

Ich werde hier stoppen, denn ich weiß, wenn ein Christ mit dem lieben Geld anfängt, dann setzt bei vielen Menschen erst einmal eine heftige Schnappatmung ein. Heute sei dir versichert, Jesus hat dir ein erfülltes und erfüllendes Leben versprochen, wenn du mit ihm lebst und ihm folgst – und dies kannst du haben, ganz gleich, wie dein Bankkonto im Moment aussieht.

Sei gesegnet!

„Ein reicher Mann ist oft nur ein armer Mann mit viel Geld“ (Aristoteles).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de