Nachthimmel

Reagieren

Wie reagierst du, wenn dir jemand wehtut, dich ungerecht behandelt, über dich lästert oder dir Steine in den Weg legt? Es ist nicht schwer, sich reizen zu lassen und wütend zu werden. Schnell entstehen Gedanken, die nach Rache sinnen. Schnell schaut man nach rechts oder links und sucht eine Möglichkeit, es dem anderen zurückzuzahlen. Ich hatte in meinem Leben nicht nur einmal die Situation, dass mir jemand gehörig gegen das Schienbein getreten hat. Und oft genug waren es Menschen, die sich meine „Geschwister“ nannten. Ich bin (leider immer noch) ein Mensch, der schnell aufbraust.

Aber mal ehrlich: Genau das will doch der Widersacher Gottes. Wenn ich selbst sauer werde, wenn ich nach Rache sinne – so gerechtfertigt ich sie auch ansehe – dann ändere ich an der Situation überhaupt nichts. Ich kann weder etwas dafür tun, dass sich mein Gegenüber ändert, noch kann ich etwas gegen seine Entscheidung tun, sich gegen mich zu stellen.

Vertrauen

Alles was geschieht ist, dass meine Laune nur noch schlechter wird. Wenn ich dann zurückschlage, dann mag es sein, dass ich für einen kurzen Moment das Gefühl habe gesiegt zu haben, aber alles, was ich erreiche, ist, dass sich die Spirale von Böse und noch böser schneller dreht.

Paulus schreibt: „Nehmt nicht selbst Rache, meine Lieben. Überlasst das vielmehr dem gerechten Zorn Gottes. In der Heiligen Schrift steht ja: »›Die Rache ist meine Sache, ich werde Vergeltung üben‹, spricht der Herr.«“ (Römer 12, 19 BB). 

Und Paulus war ein Mann, der eine Menge Unrecht ertragen musste. Er wurde geschlagen und eingesperrt, ja sogar mit dem Tod bedroht. Paulus wusste: Wenn er sich seinen Gefühlen hingibt und wütend wird, dann wird er nichts ändern.

Er hat auf Gott vertraut und ihm die Antwort überlassen. Dabei hatte er Dinge durchzustehen, die die meisten von uns hoffentlich nicht erleben müssen.

Überlass Gott die Antwort

Meine Erfahrung ist: Wenn du versuchst, genau gegenteilig zu reagieren, dann verwirrst und irritierst du dein Gegenüber dermaßen, dass die Chancen, dass die Situation nicht eskaliert, viel größer sind. Das ist natürlich alles andere als leicht.

Was mir hilft, ist, dass ich meinen Ärger, den ich natürlich auch empfinde, wenn Menschen mich ungerecht behandeln, an Gott abgebe, nicht herunterschlucke, denn das macht krank. Ich kann dann auch mal laut werden, wenn ich mit Gott rede oder leide und Tränen in den Augen haben. 

Ich habe gelernt zu vertrauen, dass Gott sich kümmert, denn er kennt die Menschen, die ungerecht sind und weiß, was sie brauchen. Es hat ja einen Grund, warum Menschen ein böses Herz haben. Und wenn ich meinen Zorn bei Gott abgebe, dann übergebe ich quasi die Menschen Gott. Überlass Gott die Antwort!

Übergib deinen Zorn

Sie haben immer noch einen eigenen, freien Willen. Aber ich öffne in ihrem Leben eine Tür, durch die Licht hineinströmen kann.

Ich weiß nicht, was das Morgen bringt und ob ich wieder angegriffen werde. Aber das weiß ich auch nicht, wenn ich versuche, selbst Rache zu üben. Was ich aber weiß, ist, dass Gott mich liebt und sich um mich kümmert. Ich habe immer und immer wieder erlebt, wie sich böse Situationen nicht nur aufgelöst haben, sondern wie Gott mich durch Täler hindurchgeführt hat und bessere Zeiten kamen. Überlass Gott deinen Zorn.

Halte daran fest, dass Gott sich darum kümmert, wenn man dir Unrecht tut. Übergibt deinen Zorn an ihn und vertraue, dass er sich kümmern wird. Das wird dein Leben leichter und dein Herz fröhlicher machen.

Sei gesegnet!

„Wer auf Rache sinnt, der reißt seine eigenen Wunden auf. Sie würden heilen, wenn er es nicht täte“ (Francis Bacon).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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