Mensch auf Wolken
 

Wunder oder Gespenster

Immer wieder tat Jesus in seiner Zeit auf der Erde große und kleine Wunder. Ihn baten immer wieder die Menschen darum. Aber wenn dann etwas geschah, was nach menschlichem Ermessen nicht möglich war, dann waren dieselben Menschen, die um ein Wunder gebeten hatten, plötzlich irritiert und sahen Gespenster. Und bis heute, so ist mein Eindruck, hat sich daran nichts geändert.

Ein Beispiel dafür, dass die Menschen mehr als überrascht reagierten, wenn der, der die Welt erschaffen hat, mit ihren Regeln, diese dann eben auch außer Kraft setzen konnte, findet sich in Matthäus 14. Nachdem er ein großes Wunder getan hatte – er hatte Tausende satt gemacht mit fünf Broten und zwei Fischen – schickte er seine Jünger mit Booten voraus.

Siehst du auch Gespenster?

Schon erstaunlich, dass sich die Jünger nicht wunderten, wie Jesus nachkommen wollen würde, wo sie doch in den Booten vorausfuhren. Wieder einmal kam ein Sturm auf, während sie im Boot fuhren. Und was tat Jesus? Er lief über das Wasser. Und dann heißt es in der Bibel: „Als ihn die Jünger sahen, schrien sie entsetzt auf, denn sie hielten ihn für einen Geist!“ (Matthäus 14, 26 HfA). 

Sie hatten gerade erst erlebt, wie Jesus zwei Menschen geheilt hatte, wie Tausende satt wurden, aber, dass Jesus ihnen über das Wasser hinterherlaufen würde, wo er sie doch mit den Booten vorausgeschickt hatte, das konnten sie nicht fassen.

Glaube an sichtbaren Geistern

Der Glaube an sichtbare Geister war damals nicht unüblich. Und so reichte es auch nicht aus, dass Jesus sich mit seiner Stimme zu erkennen gab. „Da rief Petrus ihm zu: »Herr, wenn du es wirklich bist, befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen.«“, so heißt es nur zwei Verse später.

Und auch dieses Wunder geschah. Man kann schon leicht schmunzeln über die Jünger. Was Jesus nicht schon alles getan hatte in ihrer Vergangenheit, und nun zweifelten sie? Wie konnten sie nur?

Sehnsucht nach Wundern

Aber ganz ehrlich, wir sind doch nicht besser. Wir sehnen uns nach Wundern im Leben, aber trauen wir sie Gott eigentlich zu? Und wenn Gott reagiert, darf er das so, wie er will oder nur in den engen Grenzen, die ich ihm setze?

Wenn ich zum Beispiel erkannt habe, wie wichtig es ist, sich von Gottes Geist leiten zu lassen, darf mich Gottes Geist dann auch wirklich anrühren? Und was darf er dann tun, damit mir das nicht „zu charismatisch“ ist?

Oder wenn es um Heilung geht. Darf Gott tun, was er mag und wie er es mag oder soll er den Menschen anrühren, wie ich es für richtig halte?. Wir haben damals in meiner Jugendgruppe mal für ein Mädchen gebetet, die am nächsten Tag operiert werden sollte.

Plötzlich wurde sie von Gott ergriffen und fiel unerwartet wie bewusstlos um, nur, dass sie ein Gesichtsausdruck hatte, als wäre sie gerade im Himmel. Wir alle waren furchtbar erschrocken. Das konnte doch gar nicht sein. Konnte es doch, denn das Mädchen empfing an diesem Tag Heilung und musste nicht mehr zur OP.

Jesus folgen ohne Zweifel?

Oder was ist mit den Gemeinden in Deutschland. Viele Menschen beten für eine Erweckung. Wenn es aber eine Gemeinde gibt, die wächst, dann schauen andere ungläubig, als wollten sie sagen, da müsse doch etwas nicht mit rechten Dingen zugehen.

Trauen wir Gott eigentlich die Dinge zu, für die wir beten? Lassen wir ihm den Raum, der ihm zusteht oder setzen wir ihm Grenzen durch unsere Erwartungen? Folgen wir Jesus also ohne Zweifel und trauen ihm zu, dass er das Richtige tun wird oder darf er nur tun, was wir für richtig halten.

Aufhören Gespenster zu sehen

Und wenn dann etwas geschieht, was wir nicht einordnen können, dann denken wir gleich negativ? Nehmen wir doch die Geschichten der Bibel ernst und glauben fest, dass Gott ein Gott der Wunder ist. Und dann sollten wir uns überraschen lassen. Vielleicht hören wir dann auch auf, hinter jeder Ecke Gespenster zu sehen.

Sei gesegnet!

„Es stimmt nicht, dass es keine Wunder mehr gibt. Wir haben höchstens beschlossen, keine mehr anzuerkennen“ (Arno Backhaus).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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