Lügen
„Hör bloß auf aufzuhören, auf das wahre Wort zu hören. Ist der Lügner zwar besiegt, doch das Lügen lässt er nicht!“ – so heißt es in dem Lied „Du wirst geliebt“ von Alexander Braikrats. Ist dir schon einmal aufgefallen, dass wir Lügen oft lieber und schneller glauben als der Wahrheit? Nein?
Stell dir vor, du stehst vor dem Spiegel und schaust dir an, ob dir der Anzug oder das Kleid noch passt und ob es gut aussieht. Kommt jemand vorbei und lobt dein Aussehen, dann wirst du wahrscheinlich trotzdem weiter kritisch auf dich schauen und ein Stück unsicher sein – wenn du kein übersteigertes Selbstbewusstsein hast.
Kommt aber jemand vorbei und weist dich darauf hin, dass du vor ein paar Jahren viel besser in die Klamotten gepasst hättest, aber die paar Kilo mehr sich schon bei deinem Aussehen bemerkbar machen, wirst du wahrscheinlich schnell zum Schrank laufen und etwas Neues zum Anziehen suchen – zumindest, wenn du so gestrickt bist wie ich.
Feedback
Mir ist das besonders aufgefallen, als ich einen Chef hatte, bei dem ein Kompliment darin bestand, nichts zu sagen. Als ich das erste Mal auf der Kanzel stand und gepredigt hatte, kam hinterher absolut kein Feedback – ebenso beim nächsten und beim übernächsten Mal.
In mir rumorte es. Ich war so unsicher, dass ich in Gedanken schon meine Kündigung geschrieben hatte. Ich hatte massive Selbstzweifel und hielt mich für nicht gut genug für diesen Job.
Irgendwann sagte dann jemand in einer Leitungssitzung, dass meine Art zu predigen die Gemeinde ein gutes Stück vorangebracht hätte und dass er es schätzen würde, wie ich predigte. Mein Chef nickte wohlwollend – und das Gefühlschaos in mir war perfekt.
Ich war auf die Lügen des Widersachers Gottes hereingefallen, der mir einreden wollte, ich wäre nicht gut genug. Jesus bringt diesen Fakt der Lüge in einer seiner Reden mit sehr harten Worten auf den Punkt, als er sagt:
„Ihr habt den Teufel zum Vater: Ihr tut mit Vorliebe die bösen Dinge, die er tut. Er war von Anbeginn an ein Mörder und hat die Wahrheit immer gehasst. In ihm ist keine Wahrheit. Wenn er lügt, entspricht das seinem Wesen, denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge“ (Johannes 8, 44 NLB).
Lügen über Lügen
Jesus kennt uns durch und durch. Er weiß, wie schnell wir Lügen glauben, die nur zum Ziel haben, uns klein zu halten. In der Bibel lese ich, ich wäre ein geliebtes Kind Gottes, aber diese Erkenntnis kommt schnell ins Wanken und ich frage mich, ob Gott jemanden wie mich überhaupt lieben kann.
Ich lese, mir sei vergeben worden, aber schnell fange ich an zu zweifeln und denke, Gott müsste furchtbar sauer auf mich sein. Ich weiß um die Gaben, die Gott mir geschenkt hat, aber ich traue mich nicht, sie einzusetzen, weil ich denke, andere wären besser als ich (oder auch, weil ich denke, ich hätte keine Zeit im Leben).
Lügen über Lügen, die mir mein Leben schwermachen. Was hilft, ist, was der Vers aus dem Lied sagt: Bleibe an der Wahrheit. Nur einige Momente, bevor Jesus den Vater der Lüge beim Namen nennt, weist er darauf hin: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8, 32 NLB).
Weil wir auf die Lügen so schnell hereinfallen, ist es wichtig, dass wir uns mit der Wahrheit umgeben. Jesus hat genau das auch getan! Als er nach 40 Tagen in der Wüste vom Teufel mit Lügen versucht wird, antwortet er mit der Wahrheit: „Doch Jesus erwiderte: »Nein! Die Schrift sagt …«“ heißt es Matthäus 4, 4 (NLB). Dreimal setzt er den Lügen die Wahrheit entgegen, und der Vater der Lüge flieht vor ihm.
Fall nicht auf die billigen Tricks des Widersachers herein, sondern lass ich von der Wahrheit ausrüsten. Das tust du am besten, indem du dir anschaust, wer du wirklich bist und wie Gott dich wirklich sieht.
Sei gesegnet!
Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com
Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de
